Vergleichstest Bluetooth-Kopfhörer

Vergleichstest: Bluetooth-Kopfhörer

Kopfhörer mit Bluetooth und ANC: Zehn Over-Ear-Modelle im Test

Noise-Cancelling-Kopfhörer sind nützliche Begleiter für Reise und Alltag – können aber auch gut klingen. Zehn Modelle von ­Verkaufsschlager bis High-End-Headphones im Test.

| Julian Holländer

In diesem Test: Bang & Olufsen Beoplay H95, Bose QuietComfort Ultra, DALI iO-12, Focal Bathys, KEF MU7, Philips Fidelio L4, ­Sennheiser Accentum Wireless, Sony WH-1000XM5, Soundcore Space Q45, T+A Solitaire T


Vom Tonstudio bis zur Flugreise: Der Over-Ear ist die wahrscheinlich vielseitigste Bauform von Kopfhörern überhaupt, wenn man sie im Vergleich etwa zu ihren kleineren In-Ear-Geschwistern sieht. Die ohrumschließenden Muscheln mit guter Isolierung sorgen oft schon ohne aktive Geräuschunterdrückung für mehr gefühlte Privatsphäre in öffentlichen Verkehrsmitteln – und fast alle für mobile Anwendungen gemachten Hörer arbeiten heutzutage kabellos per Bluetooth.Auch aktives Noise Cancelling (ANC) ist dann oft als ein zentrales Feature eingebaut. Damit wollen die Hörer privaten Klanggenuss komplett vom Außenlärm trennen, mal mehr und mal weniger effektiv. ­STEREO hat zehn aktuelle Modelle getestet – vom edlen HiFi-Spezialisten bis zum preiswerten Alltags-Hörer, aufgeteilt in zwei preisliche Segmente.

Auch wenn Over-Ears mobil sind und sich in der Bahn oder im Büro zu Hause fühlen – für jede Lebenslage bereit sind sie nicht. Im Vergleich zu kleineren In-Ears treffen wir hier nämlich selten auf Schutzzertifikate. Für Sport oder Regentage ­wären sie damit also eher nicht geeignet. Einzig die Beoplay H95 von Bang & Olufsen sind etwas wasser- und staubgeschützt und haben dafür das Zertifikat IP53.

Technische Ausstattung: oft ähnlich gut mit Equalizer und Co.

Davon abgesehen kann man die technische Ausstattung bei allen Kandidaten aber als üppig bezeichnen. So lassen sich etwa alle mit mehreren Geräten gleichzeitig verbinden und sind zudem – bis auf Sennheisers Accentum Wireless – mit einem Analog-Anschluss ausgestattet.

Etwas seltener ist die Auto-Pause-Funktionen zu finden, die beim Abnehmen des Kopfhörers automatisch die Musik stoppt. Das können nur die Kandidaten von Bose, Philips und Sony. Gleiches gilt übrigens für die Aktivierung softwaregenerierter Raumklang-Simulationen. Beim Equalizer hingegen sind fast alle Kandidaten bis auf KEF, Bang & Olufsen und DALI wieder an Bord, auch wenn zum Beispiel Soundcore und Sony darin mehr Optionen zur Klanganpassung bieten als T+A oder Bose. DALI hat einen Alternativ-Modus mit stärkerem Bass, bei T+A gibt es noch den HQ-Modus, der den Klang etwas verbessert auf kosten der Akkulaufzeit.

Wirft man einen Blick auf den Lieferumfang, sticht Sennheiser klar heraus: Als einziger Kandidat im Test kommt der Over-Ear-Kopfhörer völlig ohne Schutzhülle oder eine Transportmöglichkeit beim Käufer an. Lediglich ein Ladekabel liegt den Kopfhörern bei. Das ist im Vergleich zu den anderen eher mager. Sie liefern alle mindestens zusätzlich noch ein Case (B&O sogar aus Alu) und ein Klinkenkabel mit – das bei Sennheiser natürlich nicht nötig ist. Einige werden mit Flugzeugadaptern geliefert, wie etwa T+A, KEF und B&O – T+A als Zubehör-Sieger außerdem mit 6,3-Millimeter-Adapter und 4,4-mm-Kabel.

Tragekomfort und Handhabung

Sind die Kopfhörer ausgepackt, wandern sie meist direkt auf den Kopf – und es stellt sich heraus, ob sie angenehm zu tragen sind oder nicht, wofür etwa Gewicht und der auf die Ohren ausgeübte Druck wichtig sind. Mit der richtigen Kombination aus bequemer Passform und niedrigem Gewicht bietet der Bose den angenehmsten Tragekomfort. Der Sony Kopfhörer und der etwas schwere DALI schneiden hier auch gut ab. Die Modelle von T+A und B&O fallen leicht ab, da bei beiden die Ohrmuscheln relativ klein sind, in Verbindung mit einem etwas hohen Anpressdruck. Der hohe Druck, der beim Tragen von Over-Ear-Kopfhörern auf die Ohren entsteht, platziert den Sennheiser nochmals dahinter auf den letzten Platz in dieser Kategorie.

Zum Musikhören fehlt dann nur die Kopplung der Kopfhörer per Bluetooth, was im Test bei allen Kandidaten reibungslos klappte. Lediglich beim Fidelio L4 von Philips kam es gelegentlich zu Verbindungsproblemen mit der App. Ähnlich problemlos läuft die Steuerung der wichtigsten Funktionen an den Kopfhörermuscheln: Lautstärke sowie Anrufsteuerung gehören bei allen Kandidaten zum Standard, genauso wie die Aktivierung von ANC. Dafür gibt es meistens einen dedizierten Knopf, manchmal ist es ­umständlicher: Bei B&O muss ein Rädchen in die richtige Richtung gedreht werden, und bei Sennheiser wird ANC per Doppelklick auf eine Taste aktiviert.

Kopfhörer lassen sich meistens auch gut über App steuern

Angenehm hingegen: Alle von STEREO überprüften Funktionen sind bei allen Kandidaten immer verfügbar und müssen nicht – auf Kosten anderer – in einer App aktiviert beziehungsweise ausgewählt werden, wie es bei In-Ear-Kopfhören, wie etwa Apples AirPods, oft der Fall ist.

Apropos App: Bis auf den iO-12 von DALI und den Mu7 von KEF sind alle Over-Ear-Kopfhörer über eine vom Hersteller bereitgestellte App steuer-, kon­trollier- und einstellbar. Die wesentlichen Grundfunktionen wie Ladestand-Anzeige oder ANC-Status lassen sich immer einsehen und steuern, herausragend in Sachen Funktionalität und Praktikabilität war aber keines der Steuerprogramme. Am besten Schnitten hier Sony, Bose und Sennheiser ab. Darin sind dann doch einige Einstellungen detailliert möglich, wie etwa ANC-Stärke und Equalizer.

Klanganpassung für die Kopfhörer

Neben solchen primären Funktionen haben viele Apps noch Extra-Features eingebaut. Soundcore, Sennheiser, Focal und Sony bieten etwa eine je eigene Klanganpassung, die den Sound personalisieren soll. Dafür spielen die Apps meistens Testtöne oder -Songs ab, analysieren die ­Reaktion des Nutzers darauf und erstellen davon ausgehend personalisierte Equalizer-Einstellungen.

Um die Steuerung der Kopfhörer zu erleichtern, spielen alle Modelle Audiosignale ab, die etwa den ANC-Modus angeben oder ertönen, wenn die Hörer eingeschaltet werden. Bei einigen gibt es sogar eine Sprachausgabe, welche den Batteriestand oder Modus ansagt, wenn auch meistens nur in Englisch. Positiv hervorzuheben sind hier unter anderem die sehr angenehme Stimme in den DALI iO-12 und die Bose QuietComfort Ultra, die auch Deutsch können, wobei die englische Version besser klingt.

Bluetooth-Kopfhörer bieten genug Akkuleistung für eine Weltreise

Wichtiges Ausstattungsmerkmal von Over-Ear-Kopfhörern ist ihre Akkulaufzeit – ­immerhin werden die Geräte oft auf längeren Flügen oder Zugreisen genutzt, bei denen zwischenzeitiges Aufladen den Komfort spürbar beeinträchtigen würde. Tatsächlich halten die meisten Hörer aber spielend mehrere Tage am Stück durch, selbst mit ANC liegen die Nutzungszeiten oft jenseits der 24 Stunden, teils sogar deutlich darüber. Entsprechend sind selbst die weitesten Langstreckenflüge kein Problem. Einzig bei Bose wird es mit durchgehender Nutzung beim Direktflug Singapur–New York City eng.

Wenn es um die passive Unterdrückung von Lärm und Geräuschen geht, haben Over-Ear-Kopfhörer aufgrund ihrer Bauform große Vorteile. Der Schaumstoff der Muscheln umschließt die Ohren meist vollständig und schirmt den Träger so passiv nach außen ab. So ist schon ohne moderne Technologien wie ANC eine sehr ordentliche Isolation möglich, wie sich im Test zeigt: Die meisten Kopfhörer schnitten bei der passiven Reduzierung äußerer Störquellen richtig gut ab.

Bis auf die Fidelio L4 von Philips und Soundcores Space Q45 waren alle Hörer in der Lage, den Einfluss von Geräuschen deutlich spürbar zu reduzieren. Besonders gut waren hier die edlen Solitaire T von T+A sowie die KEF-Hörer Mu7: Beide ­unterdrückten äußere Störgeräusche durch ihre gute Passform und Bauweise sehr effizient.

Störgeräusche aktiv unterdrückt: „Active Noise Cancelling“

Zusätzlich zu ihrer passiven Abschirmung besitzen alle getesteten Geräte sogenanntes Active Noise Cancelling, das Störgeräusche mithilfe von Gegenschall unterdrückt. Die genaue Wirkungsweise dieser Technologie wird im Kasten unten illustriert. Hier haben Over-Ear-Kopfhörer Vorteile, die sie zum Beispiel gegenüber In-Ears zu besseren Geräusch-Unterdrückern machen. Einerseits ist da die passive Geräuschdämmung, die es für ANC-Algo­rithmen deutlich einfacher macht, da ein Teil der Schallunterdrückung ja schon getan ist. Andererseits hilft die meist bessere Passform der Hörer dabei, den Gegenschall verlässlich ans Ohr zu bringen. Angesichts dieser Vorteile ist es dann auch keine Überraschung, dass die ohnehin bereits passiv gut isolierenden Hörer auch in dieser Disziplin gut abschneiden.

Was ist Aktives Noise Cancelling?

Fotos: Getty Images, STEREO, Hersteller
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Aktives Noise Cancelling (ANC) vermindert den äußeren Lärm, indem es Schallwellen unhörbar macht, welche die Kopfhörer von außen durchdringen. Dazu nehmen zunächst Mikrofone die Geräusche außerhalb der Hörer auf. Ein Chip analysiert den Schall und erzeugt seinerseits eine Schallwelle, deren Amplitude das exakte Gegenteil des ungewollten Lärms darstellt. So wird der unliebsame Lärm ausgelöscht. Weiterentwickelte Systeme besitzen zusätzlich auch nach innen gerichtete Mikros und können so noch präziser erkennen, welche Geräusche am Ohr ankommen und welche nicht. Die ANC-Technik gibt es sowohl bei In-Ear- als auch Over-Ear-Kopfhörern.

Weniger überzeugen konnten hier dementsprechend die auch im passiven Bereich eher schwächer auftretenden Hörer von Philips und Soundcore, deren ANC längst nicht so effizient funktioniert wie das der übrigen Testteilnehmer. Als regelrechte Meister des Active Noise Cancelling präsentieren sich stattdessen Bose und Sony. Vor allem die QuietComfort Ultra stehen in einer langen Tradition exzellenter ANC-Kopfhörer. Kein Wunder: Bose entwickelte die Technologie zunächst für die Luftfahrtindustrie, bevor im Jahr 2000 der erste QuietComfort den ANC-Durchbruch für den Durchschnitts-Nutzer darstellte.

Nur knapp hinter den Überfliegern von Bose liegen Sonys WH-1000XM5, die ebenfalls eine sehr effiziente aktive Geräuschunterdrückung ermöglichen und Außenlärm effektiv reduzieren. Ein Nachteil von ANC ist allerdings die kürzere Akkulaufzeit sowie der Einfluss auf die Klangqualität, der hier aber in den meisten Fällen eher minimal ausfiel. Bei einigen Kopfhörer-Kandidaten lässt sich auch die ANC-Stärke anpassen – bei Focal, Sennheiser und Bose kann der Modus nicht deaktiviert werden.

Transparenzmodus: Umgebungsgeräusche hören für mehr Sicherheit

Weiteres wichtiges Feature bei modernen Over-Ear-Kopfhörern ist der sogenannte Ambient Mode. Hierbei wird im Grunde die aktive Geräuschunterdrückung ins Gegenteil verkehrt: Die nach außen gerichteten Mikrofone der Hörer nehmen die Umgebungsgeräusche auf und leiten sie an den Träger weiter. Das ist im Sinne der Klangqualität zwar eigentlich nicht erstrebenswert, hat aber wichtigen, praktischen Nutzen. Denn: Die getesteten Over-Ears sind für die Nutzung in belebten Umgebungen gedacht – zum Beispiel an Flughäfen oder auf der Straße.

Dementsprechend kann es wichtig sein, Umgebungsgeräusche wahrzunehmen, etwa um Durchsagen zu verstehen oder gefährlichen Situationen gewahr zu werden. Für STEREO steht in diesem Bereich vor allem die Sprachqualität im Vordergrund. Grund dafür: Der Außenklang wird meist nicht unbearbeitet weitergegeben, sondern zum Teil per Filter und softwaregesteuerte Lärm-Unterdrückung angepasst, welche das gesprochene Wort gegenüber Hintergrundgeräuschen hervorheben sollen. Als besonders gut stellte sich hier der Sony heraus, der Stimmen klar und ohne Rauschen sehr gut hervorheben konnte.

Weniger überzeugend ist die Qualität hingegen bei den Kopfhörern Space Q45 von Soundcore. Der übertragene Klang ist zu dumpf und zu leise. Ähnlich sieht es beim Philips Fidelio L4 und den Sennheiser Accentum Wireless aus. Die übrigen Hörer sortieren sich überwiegend im guten Bereich ein. Überraschenderweise verzichtet KEF bei seinen Mu7 zudem gleich ganz auf einen Ambient-Modus. Hier ist es nicht möglich, die Umgebungsgeräusche über die Außenmikrofone wahrzunehmen. Temporär und spontan lässt sich dieser Modus zudem bei T+A und Sony aktivieren. Bei T+A muss dabei ein Knopf gefunden und gedrückt werden, bei Sony hingegen reicht es, die ganze Hand auf den Hörer zu legen. Auch reagiert Letzterer etwas schneller im Vergleich.

Kopfhörer-Mikrofone: einige top, die meisten gut, zwei Schlusslicher

Ebenfalls nicht ganz unwichtig ist die Qualität der in den Kopfhörer verbauten Mikrofone für das Nutzen als Headset. Moderne Over-Ear-Kopfhörer sind nämlich als Rundum-Geräte für das Smartphone gedacht, müssen also auch im Falle eines Anrufs die Stimme des Trägers möglichst klar und präzise übertragen können. Dank ihrer Bauform haben Over-Ears einen Vorteil gegenüber kleineren In-Ears, auch wenn sie aufgrund des Abstandes und Winkels zum Mund Bügel-Mikros selten adäquat ersetzen können.

Trotzdem liefern vor allem die KEF Mu7, DALI iO-12 und als Spitzenreiter die T+A Solitaire T eine erstaunlich ­klare und überzeugende Sprachdarstellung, ­wobei ein Großteil des Testfeldes ein gutes ­Niveau bietet. Etwas schwächer präsentiert sich Soundcore, als Schlusslicht steht Sennheiser mit einem stark verzerrten Mikro-­Sound da.

Kopfhörer im Klangvergleich: Teurere Modelle bieten meist besseren Klang

Natürlich sind bei Noise-Cancelling-Kopfhörern praktische Aspekte besonders wichtig, jedoch nutzt selbst die längste Akkulaufzeit und der bequemste Tragekomfort nichts, wenn am Ende der Sound nicht stimmt. Während bei ANC und App-Steuerung etwa die großen Welt-Marken wie Sony und Bose die Nase vorn haben, können in diesem Segment die Spezialisten der High-End-Branche ihre Stärken voll ausspielen. So ist es nicht verwunderlich, dass in puncto Klang besonders T+A, B&O, Focal und DALI überzeugen können – alle gleichzeitig auch die Wettbewerber aus dem Segment über 500 Euro. Hier ist die Klangbalance stets richtig, der Bass nicht – wie bei Produkten für den Massenmarkt allzu oft der Fall – überzogen, Stimmen sind natürlich und Klangfarben stimmig.

T+A und DALI setzen sich dabei noch weiter nach oben ab, beide klingen hervorragend und stellen die klangliche Speerspitze. Während die iO-12 von DALI besonders langzeittauglich und sehr charmant spielen sowie durch Weiträumigkeit, Offenheit und Atmosphäre glänzen, zeigen sich die T+A noch etwas neutraler, mit besonders tief durchhörbarer, transparenter Bühne und einem äußerst kraftvollen, aber perfekt kontrollierten Bass – und landen so mit einem kleinen Vorsprung an der Spitze des Testfeldes. Dahinter folgen Focals Bathys auf dem klanglichen Platz drei. Sie konnten im Test durch besonders dynamische, mitreißende Artikulation mit energischem, voluminösem Bass und einer Fülle an Details punkten. Bang & Olufsens Beo­play H95 ist der Nächste auf dem Treppchen, klingt ebenfalls ausgezeichnet und will mit einem ausgeglichenen und räumlich etwas kompakteren Klangbild um die Gunst der Käufer buhlen.

Guter Klang preiswert: die besten Kopfhörer unter 500€

Im Segment bis 500 Euro zeigen sich Bose und KEF als die beiden klanglich besten Vertreter, wobei Bose überraschend weiträumig und luftig klingt, aber auch einen etwas zu dicken Bass zeichnet und KEF im Vergleich im Bass etwas dünner spielt, diesen aber trotzdem schön definiert, und vor allem mit einer angenehmen und natürlichen Stimm-Wiedergabe überzeugt.

Philips Fidelio L4 folgt nicht weit dahinter, mit einem gut ausgeglichenen und natürlichen Sound, der aber teilweise eine Spur zu dünn klingt. Sonys WH-1000XM5 klingt zu flach, und es fehlt ein wenig Luftigkeit, um vorn mitzuspielen. Auch ist der Bass eine ganz Spur zu dick aufgetragen und eher schwammig als prägnant-kontrolliert.

Am hintersten Ende des Testfelds sitzt mit etwas Abstand der Soundcore, der als Einziger im Testfeld die Note „befriedigend“ erhält. Hier fehlt es an Natürlichkeit, der Klang ist dünn und hohl, die klangliche Balance nicht akkurat. Auch ist bei keinem anderen Kandidaten die Verschlechterung der Klangqualität mit aktiviertem Noise Cancelling so ausgeprägt wie beim Soundcore. Für nicht allzu viel mehr Geld gibt es zudem den Accentum von Sennheiser, der besseren Klang und besseres Noise Cancelling bietet.

Over-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth und ANC – Das STEREO-Fazit

Der STEREO-Vergleichtest zeigt: Teurer heißt zwar nicht unbedingt besser, gerade bei einem sehr günstigen Modell wie dem Soundcore Space Q45 merkt man den Rotstift aber deutlich. Es fehlt an Klangqualität, aber auch bei Mikrofonen und ANC merkt man Einsparungen. Da er aber gut funktioniert und alle wichtigen Features mitbringt, ist sein Preis das Zünglein an der Waage, mit dem er sich den Preis-Leistungs-Sieg im Testfeld bis 500 Euro sichern kann – für nur etwas mehr gibt es mit dem Sennheiser Accentum Wireless übrigens eine Alternative mit besserem Klang und ANC.

Wer lediglich auf das beste Noise Cancelling aus ist, kommt nicht an Bose vorbei, der QuietComfort Ultra hat im Vergleich die effizienteste Geräuschunterdrückung. Da der Bose auch klanglich attraktiv ist und mit dem besten Tragekomfort sowie guter Bedienung überzeugen kann, holt er sich den ersten Platz bis 500 Euro. Sonys WH-1000XM5 glänzt zwar mit dem zweitbesten Noise Cancelling und dem besten Tranparenzmodus, muss aber beim Klang Punktabzug einstecken.

Für alle, die keinerlei Abstriche bei der Klangqualität machen wollen, geht der Blick auf unser teureres Testfeld. Die spürbar höheren Preise schlagen sich hier in besserer Klangqualität, aber auch in Top-Verarbeitungsqualität und hochklassiger Materialauswahl nieder. Der Luxus-Testsieger ist T+As Solitaire T, der sich dank der knapp besten Klangqualität, superber Ausstattung, sehr guter Mikrofon-Qualität und guter Bedienung die Krone sichert. DALIs iO-12 überzeugt klanglich ebenfalls und positioniert sich in diesem Punkt nur sehr minimal hinter T+A. Wer nicht unbedingt das absolute Top-Modell braucht, findet mit dem Focal Bathys außerdem den besten Kompromiss aus Klangqualität und Preis.


So testet STEREO Bluetooth-Kopfhörer

Kopfhörer mit Noise Cancelling sind für den Einsatz unterwegs ­gedacht, weshalb praktische Aspekte hier besonders wichtig sind. Natürlich muss aber auch der Klang stimmen!

Noise Cancelling:
Bei Kopfhörern mit aktivem Noise Cancelling ist die Qualität dieser Filterung einer der wichtigsten Aspekte. STEREO hat in seinen Hörräumen verschiedene akustische Szenarien simuliert und diese in ausgiebigen Hör-Sessions zur Bewertung der Geräuschreduzierung verwendet. Wo es Möglichkeiten zur Einstellung der Intensität der Geräuschunterdrückung gab, wurde stets die stärkste Option für den Vergleich gewählt.

Mikrofon:
Als vielseitige Alleskönner finden Bluetooth-Kopfhörer auch gern im Büroalltag gebrauch oder werden zum schnellen Telefonat zwischendurch verwendet. Auch die Mikrofon-Qualität ist daher entscheidend, die STEREO durch Testaufnahmen der immer gleichen Stimme und des immer gleichen Textes aufwendig verglichen hat.

Klang:
Selbstverständlich ist auch ein Kopfhörer mit Noise Cancelling am Ende ein Schallwandler, der vorwiegend durch guten Klang überzeugen sollte. Daher ist auch hier – wie immer bei STEREO – die Klangqualität der Aspekt mit der höchsten Einzelgewichtung. Zur Einstufung haben mehrere Redakteure ausgiebig Stücke verschiedenster Genres über alle Kopfhörer verglichen. Dabei wurde – wo immer möglich – der Klang sowohl mit aktiviertem als auch mit deaktiviertem Noise Cancelling bewertet.


Steuerung Am Ohr: die verschiedenen Konzepte

Bluetooth-Kopfhörer werden ­primär am Abspielgerät gesteuert – aber auch am Gerät direkt.

Um eine Steuerung ohne Handy oder Computer zu ermöglichen, haben alle Testkandidaten diverse Steuerelemente. Während Knöpfe an der Ohrmuschel für An / Aus, Play / Pause, Koppeln, ANC und Volume Standard sind – teils doppelt belegt – haben einige Hersteller elegantere Lösungen parat. Dafür werden die Außenseiten der Hörer bedienbar gemacht, Wischbewegungen über diese sind häufig anzutreffen.


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