Shure Aonic50 Gen2

Test: Kopfhörer

Shure Aonic50 Gen2: Bluetooth-Kopfhörer mit Top-EQ im Praxistest

Mit Mikrofonen und Tonabnehmern wurde Shure berühmt. Heute sollen Kopfhörer wie der Aonic50 Gen2 den guten Ruf festigen.

| Michael Lang


Viele Drahtlos-Kopfhörer, die wir getestet haben, sehen sich in Details ziemlich ähnlich, unterscheiden sich aber klanglich, in der Akkulaufzeit und der Ausstattung. In dese Kategorie fällt auch der Shure.

Optik ähnlich, Technik eigenständig Der Shure verfügt über ein eigenständiges Klang - und Ausstattungsprofil. Die Liste seiner Fähigkeiten ist lang, manche wie der über die App einstellbare parame­trische Equalizer oder die 3-D-Audiotechnologie für ein „lautsprecherähnliches räumliches Klangerlebnis“ sowie die anpassbare Geräuschunterdrückung zeigen, was Shure im Lastenheft aufgelistet hatte.

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Shure Aonic50 Gen2
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Shure Aonic50 Gen2 - App

Zunächst aber überzeugt der rund 330 Gramm schwere geschlossene Hörer mit seiner Anfass – und Verarbeitungsqualität, die sich auch vor doppelt so teuren Modellen nicht verstecken muss. Auch der Tragekomfort ist ordentlich und ermöglichte uns druckfreie Hörsesssions über mehr als eine Stunde. Dennoch gilt grundsätzlich: selber in Ruhe ausprobieren und nicht nur zehn Minuten beim Händler des Vertrauens „mal schnell“ testen. Erfreulich auch, dass die Ohrpolster austauschbar sind. Rund zehn Meter Reichweite per Bluetooth dürfen als ausreichend gelten. Die maximale Laufzeit beträgt rund 45 Stunden, was auch für lange Flugreisen genügend Reserven sein sollten, 15 Minuten Ladezeit bringen weitere fünf Stunden Energiereserve. Die innen mit links und rechts gekennzeichneten Muscheln lassen sich drehen, aber nicht klappen, der gerasterte Verstellbereich des Bügels ist auch für große Häupter ausreichend.

Fähigkeiten und Grenzen

Telefon- und Teams-Konferenzen sind stabil und werden sende- wie empfangsseitig souverän übertragen. Das Noise Cancelling arbeitet wirksam, der Klang wird dumpfer und unsauberer, detailärmer, was selbst über YouTube und das „Physical Graffiti“-Album von Led Zeppelin zweifelsfrei heraushörbar war. Vermisst haben wir den automatischen Stopp beim abnehmen des Hörers.

Hörtests mit Peter Gabriels „I/O“-Album zeigten das Potenzial, aber auch die Limitierungen der Klangqualität des ­Shure. Gepresste Mitten und eher aggressive obere Frequenzlagen zeigten wenig von versprochenen Studio-Qualitäten. Immerhin war der Bass neutral abgestimmt. Das besserte sich auch nicht, als wir mit Dvoraks 9. Sinfonie einen Ausflug in „Die neue Welt“ machten. Die räumlich gute Abbildung gefällt, aber das Klangbild klingt kraftlos und gepresst, der Bass geradezu ausgedünnt – zumindest in Neutral-Stellung des Equalizers, in der wir grundsätzlich die Klangbeurteilung vornehmen. Der Equalizer ist vielseitig und fein justierbar, sodass noch einiges an Klangqualität rauszuholen ist. Ab Werk ist der Klang jedenfalls sicher nicht „studiolike“.


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