Vergleichstest Smartspeaker

Vergleichstest: Smartspeaker

Smartspeaker im Test: All-In-One Lautsprecher mit Sprachsteuerung

Smartspeaker sind vielseitige Alltags-Assistent – sollten aber auch gut klingen. Unser Test zeigt die Stärken und Schwächen von elf spannenden und bekannten Modellen.

| Julian Holländer

In diesem Test:Amazon Echo Studio, Apple HomePod, Bang & Olufsen Beosound Balance, Bluesound Pulse M, Bose Smart Speaker 500, Denon Home 150, Google Nest Audio, JBL Authentics 500, Sonos Era 300, Teufel Motiv Home, Yamaha MusicCast 20


Der Lautsprecher des modernen Massenmarktes ist nicht nur ein Gerät zur Audiowiedergabe, er ist als „Smartspeaker“ vollgepackt mit Features, von eingebautem Streaming bis zu Sprachassistenten und weiterer Integration in Smart-Home-Umgebungen, und setzt sich so wie durch seine Bauform etwa von Soundbars ab. Bleibt bei all diesen Optionen der Klang der kleinen und meistens eher preiswerten All-in-Ones auf der Strecke oder können sie auch da überzeugen? STEREO stellt elf verschiedene Produkte in einem ausführlichen Test vor – von den smarten Platzhirschen von Apple, Amazon und Google über Geräte von HiFi-Experten wie Bluesound, Denon und Yamaha bis hin zum exklusiven wie hochwertigen Bang & Olufsen-Speaker und mehr.

Als erster Schritt (abgesehen vom Auspacken, was bei keinem der Kandidaten ein Problem darstellte) steht bei allen Geräten das „Set-up“ auf der Liste, also erst mal der Anschluss ans heimische Internet. Dieses Set-up soll meistens per Handy erfolgen und da über die entsprechende App des Herstellers.

Einrichtung der Smartspeaker: Extra-Einfach per Apple

Für die Versorgung mit WLAN haben Besitzer eines Apple-Gerätes Glück: Sofern der Smartspeaker Airplay-fähig ist, reichen oft zwei Klicks in den Geräteeinstellungen, damit er ins Netzwerk funkt, den Rest erledigt die Apple-Technologie. Android-basierte Handys hingegen müssen sich auf die in der jeweils zugehörigen App vorgesehene Installation verlassen, die ein bisschen umständlicher ist und meistens gleich abläuft: Das Handy findet per Bluetooth oder Ortungsfunktion das Gerät und verbindet sich, bevor der Nutzer sein WLAN-Passwort eingeben muss.

Für beide Betriebssysteme ist zudem die App „Google Home“, Googles Smarthome-Zuhause und ebenso die Steuer-App für den Nest, erhältlich. Sie kann im Prinzip ebenso bei der Einrichtung von Chromecast-fähigen Geräten helfen, aber ist nach unserer Erfahrung leicht komplizierter als die eben genannte Apple-Variante. Viel einfacher geht es aber auch nicht. Als Alternative bleibt natürlich das LAN-Kabel, welches bei Yamaha, Bluesound, Denon, JBL und Bang & Olufsen eingesteckt werden kann. Sonos verkauft zudem einen optionalen LAN zu USB-Adapter.

Der Apple HomePod verlangt nach einem iPhone, andere Marken nach einem Account

Als Ausnahme fällt der Apple HomePod – der übrigens ein Thermometer eingebaut hat – auf, der nur mit einem iPhone oder iPad eingerichtet werden kann, somit alle Android-Handy-Besitzer ausschließt. Auf einem Apple-Gerät hingegen ist die Einrichtung dafür noch mal einfacher als sowieso schon: Handy neben den Speaker halten, Nutzungsbedingungen akzeptieren, fertig. Dafür setzt der Hersteller einen Account voraus. Ein Konto, damit man überhaupt seine Lautsprecher einrichten kann, schreiben neben Apple auch Amazon, Google, Bose und B&O vor – Denon verlangt einen Account nur, wenn man in der App Musik streamen will, Yamaha setzt ihn für die Sprachsteuerung voraus. Dies ist auch der Zeitpunkt, in dem die Geräte gern ein Software-Update installieren oder die automatische Raumkorrektur aktivieren wollen (etwa bei B&O und Sonos).

Fast alle Kandidaten können auch direkt mit identischen Boxen zu einem Stereopaar verbunden werden – das wirkt klangfördernd, da so unter anderem ein räumlicheres Klangbild ermöglicht wird. Auf der anderen Seite wird das Klangbild auch mehr auf einen bestimmten Punkt fokussiert, anstatt gleichmäßig in den ganzen Raum abgestrahlt. Nicht möglich ist das nur bei Bose, Denon und Teufel.

Was sind Smartspeaker und Smart Home?

Smartspeaker leiten sich von ihrer Verbindung zum „Smart Home“ ab, also Heimautomatisierung. Das umschließt etwa Sprachsteuerung oder Zeitsteuerung von allen möglichen Geräten – Lampen, Heizungen, Haushaltsgeräte und eben auch Lautsprecher – sowie die Verbindung all dieser Geräte untereinander. Sind alle „smarten“ Geräte korrekt gekoppelt, könnte man so etwa über das im Lautsprecher eingebaute Mikrofon eine Lampe anmachen, Rezepte im Internet suchen und natürlich auch Musik abspielen.

Der Sprachassistenten-Markt ist im Prinzip zwischen drei Firmen aufgeteilt: Amazon mit „Alexa“, Apple mit „Siri“ und der Google „Assistant“. Das Microsoft-Pendant „Cortana“ ist seit Ende 2023 komplett abgeschaltet, und andere Konkurrenten wie Samsungs „Bixby“ oder das inzwischen ebenfalls deaktivierte „Magenta“ der Telekom waren und sind deutlich weniger verbreitet. Welcher der drei großen Sprachassistenten, abgesehen von der Musiksteuerung – denn da sind sie alle gut –, bei typischen Aufgaben am besten abschneidet, lesen Sie hier.

Datenschutz bei Smartspeakern: Das Mikrofon kann meistens deaktiviert werden

Das Vorhandensein eines Sprachassistenten ist somit ein wichtiges Feature in einem Smartspeaker, aber dieser sollte auch deaktivierbar sein. Die Herausgeber der Assistenten versichern regelmäßig, dass sie den Datenschutz wahren, nichts aufzeichnen und die Assistenten nur auf ihre „Keywords“ reagieren (also „Alexa“, „Hey Google“ oder „Hey Siri“), aber allein für ein persönliches Gefühl der Privatsphäre sollten die Mikrofone ausgeschaltet werden können. Genauso wollen Kunden, die gar keine Sprachsteuerung nutzen, Mikros wahrscheinlich immer deaktiviert wissen. Eine Funktion in Form eines Knopfes dafür bieten alle Geräte außer jene von Apple und Yamaha. Bei diesen können die Sprachassistenten aber immerhin auch in der zugehörigen App deaktiviert werden.

Lautsprecher, die keine eingebauten Mikrofone haben, können diese natürlich auch nicht deaktivieren. Das sind in diesem Test die Modelle von Teufel und Bluesound. Den Beosound gibt es in einer Version mit und ohne Google Assistant. Diese Modelle lassen sich somit nicht direkt am Gerät über eine Sprachsteuerung bedienen. Sie können aber theoretisch trotzdem mit gesprochenen Aussagen gesteuert werden – über ein verbundenes Handy oder ein anderes Gerät mit eingebauter Sprachsteuerung.

Sprachsteuerung auf den Smartspeakern funktioniert meistens gut

Jeder Lautsprecher, der mindestens eine Option zur Sprachsteuerung eingebaut hat, lässt sich mit dieser auch zufriedenstellend steuern. Bei laufender Musik und am anderen Ende eines größeren Raums nehmen alle Mikros in normaler Lautstärke gesprochene Kommandos gut an, was ihre Praxistauglichkeit beweist. Die Mikros von Amazon, Apple, Google und auch Denon waren in unseren Tests zudem noch etwas sensitiver.

Interessanterweise liegen bei einigen Smart-Home-Aspekten die Lautsprecher von Apple, Amazon und Google in unserer Wertung teils hinter der Konkurrenz. Sie sind zwar das „eigentliche Zuhause“ der Sprachassistenten, aber fokussieren sich eben auch auf das eigene System – mit Apple gibt’s nur Siri, mit Google nur den Google Assistant und mit Amazon nur Alexa. Andere Geräte hingegen sind da auch mal offener, sodass Nutzer sich für ihren liebsten Assistenten entscheiden können: Bose, JBL oder Yamaha bieten sowohl Alexa als auch Assistant, der Denon ist das einzige Nicht-Apple-Gerät im Test, das auch direkt mit Siri sprechen kann (sofern ein Apple HomePod auch im System ist), und zusätzlich Alexa eingebaut hat.

Sonos hat sogar einen eigenen Sprachassistenten

Einen komplett eigenen Sprachassistenten hat zudem Sonos. Für den „Sonos Voice Assistant“ verspricht die Marke „maximale Privatsphäre“ und Datenschutz, da keine Daten an Server übermittelt werden. Aktuell ist er nur auf Englisch und Französisch sowie simplere Anweisungen (z. B. „Hey Sonos, play music“) beschränkt, die aber gut funktionieren.

Bei der Integration ins Smart-Home-System, die die Nutzer-Schnittstelle zwischen allen smarten Geräten darstellt, verhält es sich ähnlich. Hier fragen wir ebenso die Systeme der „big three“ ab: Apple Home (exklusiv auf Apple-Geräten), Google Home und die Amazon-Alexa-App. Während die Geräte der drei Tech-Riesen also wieder nur auf das eigene System zugreifen, können etwa der JBL Authentics, der Sonos Era und der Bose Smart Speaker in alle drei Programme integriert werden. Auch bei Denon und Yamaha ist die Inte­gration in alle drei möglich, auch wenn beide bei Google Home nur „verknüpft“ und nicht „integriert“ werden, was das Prozedere leicht umständlicher macht.

Über jede der drei „Home“-Anwendungen sollte die Verbindung zu weiteren smarten Geräten meistens keine Probleme darstellen, da diese unter anderem das herstellerübergreifende System „Matter“ unterstützen, welches alle Smart-Home-Geräte unter sich vereinen will.

Steuerungs-Apps als Alternative zu Sprachsteuerung

Wer den Sprachbefehlen müde wird, greift oft auf die zu den Geräten zugehörigen Apps zurück. Neben Einrichtung und Steuerung  bieten diese nämlich auch Zugriff auf verschiedenste Streamingdienste, die so das Futter für ausschweifenden Klanggenuss geben können. Internetradio gibt es schon mal bei jedem der Geräte.

Darüber hinaus kann es bei diesem Punkt aber große Unterschiede geben – Bluesound und Sonos, deren Apps generell am besten bei Funktionsumfang und Bedienung abschneiden, bieten jeweils eine riesige Liste an integrierbaren Streamingdiensten. Bang & Olufsen etwa setzt im Gegensatz einzig auf Deezer.

Amazon, Apple und Google setzen auf die eigenen Streamingdienste

Auch hier fokussieren sich Apple, Amazon und Google stark auf die eigenen Streamingdienste und richten diese als Standard ein. Mit teils etwas Arbeit kann aber zum Beispiel auch Deezer in Apple Home anwählbar werden, Apple Music bei Amazon oder Spotify bei Google Home.

Welcher Streamingdienst bei welchem dieser Anbieter verfügbar ist, ist auch für die Sprachsteuerung wichtig: Der in der zugehörigen App als Favorit festgelegte Streamingdienst wird bei simplen Fragen wie „Hey Siri, spiel Musik“ gewählt. Werden wir genauer, also etwa „Alexa, spiel Musik bei Spotify“, funktioniert es wiederum gut, aber auf einen in der App nicht vorhandenen Dienst zuzugreifen ist nicht möglich. Starten wir hingegen die Musik von anderswo – Tidal Connect etwa –, lässt sie sich durchaus auch über „stopp“ oder „lauter“ und ähnliche Commands steuern.

„Home“-Apps: für die Steuerung des Smart Home gemacht, nicht für Musikstreaming

Neben der Verbindung zu Streamingdiensten sind die Apps der drei Sprachassistenten gleichzeitig Smart-Home-Steuerzentrale, bieten also viele Funktionen. Beurteilen wir sie aber als Apps zur Steuerung eines Streaming-Lautsprechers, fallen sie in vielen Punkten ab. Streamingdienste zu steuern etwa ist über Google Home und Apple Home kaum möglich beziehungsweise nur per Sprachsteuerung. Amazon verweist zwar auch auf die App des eigenen Streaming-Services Prime Music, aber trotzdem lässt sich das Musikhören vergleichsweise gut in der Smart-Home-App steuern, womit diese mit den meisten anderen Apps im soliden Mittelfeld landet.

Wer nicht die vorgesehene App nutzen will, hat aber in jedem Fall noch Alternativen, um Musik auf die Speaker zu bekommen, wenn auch nicht immer dieselben. Außer dem Echo Studio hat jeder Chromecast oder Airplay – Apple nur Airplay –, und Spotify Connect wird auch fast immer unterstützt. Ein Komplettpaket mit allem von Serverzugriff bis Roon gibt es wieder bei Sonos und Bluesound, die erneut ihre Expertise beim digitalen Musikhören unter Beweis stellen.

Wie gut lassen die Smartspeaker sich auf dem Gerät direkt bedienen?

Lassen wir die Sprachsteuerung außen vor, muss aber trotzdem nicht immer das Handy zur Steuerung herangezogen werden. Alle Geräte bieten auch Knöpfe oder Buttons, um haptisch gesteuert zu werden, was auch immer ganz gut funktioniert.

Mit Play/Pause und Lautstärke sind Amazon, Apple und Google eher minimalistisch. Pluspunkte gibt es für ein Feature, was alle anderen Kandidaten haben: Presets. Damit lässt sich per Knopfdruck z. B. ein in der App voreingestellter Radiosender oder eine Playlist abspielen, sonst natürlich auch per App oder Sprache möglich. Der JBL, der wie auch andere moderne Lautsprecher der Marke Design-technisch eher Vintage ist, und der Teufel bieten als einzige zudem Zugriff auf die Klanganpassung direkt auf dem Gerät – was sonst in jeder App möglich ist, wenn auch simpel. Bei einigen Geräten – Bluesound, Denon  und B&O – leuchten die Steuerelemente nur auf, wenn etwas in der Nähe ist. Einen Bildschirm, der Infos wie Eingang, Uhrzeit und Albumcover anzeigt, gibt es einzig beim Bose Smart Speaker.

Ausführlicher Klangvergleich der elf Smartspeaker

Geht es um den Klang der Speaker, können wir mit guten Nachrichten beginnen: Stimmen werden von allen Kandidaten gut dargestellt, in diesem Punkt primär bezogen auf Aspekte wie Verständlichkeit bei Radio oder Podcasts. Auch immer ähnlich ist bei Musik die Klangbühne: Da die Speaker auf ein Gehäuse beschränkt sind, ist diese konzeptbedingt immer relativ schmal und zentriert, weswegen sich die meisten zu Stereo-Paaren verbinden lassen. Der kleinste Speaker, der Google Nest Audio, hat dadurch ebenso die kleinste Klangbühne und auch generell ein eher flaches und nicht sehr detailliertes Klangbild.

Bei anderen Aspekten wird es oft differenzierter. Kein Speaker konnte in jeder Kategorie überzeugen. Bereits bei einem Lautstärketest werden preisliche Unterschiede deutlich, allein können nur die teureren Modelle – also B&O, Teufel, JBL und teilweise noch Sonos und Bluesound – auch größere Räume oder Partys beschallen. Für knalliges Musikhören sind die anderen Geräte schnell bei „Max Volume“. Der Beosound Balance – mit edlem Holzgehäuse und einem Preisschild, das mehr als das zehnfache mancher Konkurrenten beträgt – hat die größten Pegelreserven und einen kräftigen wie präzisen Bass. Im Gegenzug kommen die anderen Frequenzen aber etwas kurz, Mitten und Höhen schienen oft etwas unbalanciert.

Smartspeaker im Hörraum: Natürlichkeit oder Bass, aber nicht beides

Das geht auf Kosten der Natürlichkeit der Wiedergabe, die bei vielen Boxen ein wunder Punkt ist: Während der JBL etwa auch mit kräftigem Bass und breiter Bühne spielt, ist hier die Tonalität oft nicht ganz natürlich. Im Gegenzug ist der dank Akku auch tragbare Motiv Home von Teufel zwar etwas weniger impulsiv, aber etwa bei Stimmen erstaunlich neutral. Mit ähnlicher, guter Natürlichkeit und noch mal etwas weniger Bass reiht sich der Sonos Era 300 knapp dahinter ein. Auch der Echo Studio spielt zwar neutral, aber etwas dünn.

Natürlichkeit ist aber nicht das Einzige, was zählt: Während etwa der Bluesound Pulse bei Stimmen relativ gut spielt, klingt seine gesamte Darbietung zu dumpf – wohingegen der eingebaute „Konzertmodus“ immerhin hilft. Auch der Yamaha bietet zwar solide Klangtreue, diese kommt aber bei ihm auf Kosten etwa von Dynamik und Details, womit er etwas zu rund klingt; wie es ähnlich, aber etwas positiver beim Denon Home der Fall ist.

Eher positiv abgerundet und dadurch vielleicht gefällig, spielt im Kontrast der Apple HomePod, der zudem zwar sauber, aber gleichzeitig etwas schmal und dünn klingt. Das ist wiederum beim Bose kein Problem, der einen für seine Größe beachtlichen Bass hat, aber dafür manchmal Gefahr läuft, etwas zu verwaschen.

Smartspeaker im Vergleichstest: Das STEREO-Fazit

Smartspeaker sind vielseitig und mehr als „nur“ kompakte Streaming-Lautsprecher. Vergleicht man es auf dem Papier, bieten viele Geräte von anderen Herstellern deutlich mehr Features als die Boxen von Apple, Amazon und Google – da Erstere nicht an die eigene Marke gebunden sind, können sie problemlos Protokolle und Sprachassistenten von mehreren der drei großen Tech-Firmen integrieren. So geschehen etwa beim Yamaha Musiccast, Bose Smart Speaker, Denon Home oder JBL Authentics.

Auch der Sonos Era 300 ist hier stark und wohl das beste Gesamtpaket für Streaming-Vielfalt, sowie mit gutem Klang zweifellos der zweite Gewinner. Streamingtechnisch ähnlich gut ausgestattet ist der klanglich etwas schwächere Bluesound Pulse M, dem jedoch ohne Sprachassistenten schon etwas fehlt. Das gilt ebenso für den Teufel Motiv Home, der klanglich eindeutig zur oberen Liga gehört, aber ohne Sprachassistenten und mit ausbaufähiger App kein Rundum-sorglos-Paket ist.

Wer hingegen nicht auf Anbietervielfalt aus ist, sondern sich bereits für ein System entschieden hat, findet mit den Geräten von Amazon, Apple und Google eine einfache und genau dafür gemachte Grundlage für eine Smart-Home-Umgebung des jeweiligen Herstellers. Unter diesen drei sticht klanglich der Apple HomePod heraus, der angenehm rund und sauber klingt; dem seine Apple-Exklusivität jedoch in der Gesamtnote schadet.

Ginge es rein um den Sound, überschattet der dadurch zum Testsieger avancierte, deutlich teurere Beosound Balance von B&O die Konkurrenz – jedoch nicht so sehr, wie wir es uns bei einem solchen Preisunterschied wünschen würden, womit er im Direktergleich wohl eher etwas für wohlhabende Design-Fans ist.


Welcher Sprachassistent ist der Beste?

STEREO- und IMTEST-Chefredakteur sowie Smart-Home-Fan Axel Telzerow hat sich die drei großen Sprachassistenten genau angeguckt. Sein Fazit:

Den Vergleich gewinnt Amazon klar vor Google. Alexa ist einfach schlauer, smarter und vor allem in mehr Lebenslagen eine echte Unterstützung als die anderen beiden Sprachassistenten. Siri eignet sich neben dem Musikhören in erster Linie als smarter Ein- und Ausschalter, das aber nur für Besitzer eines iPhones.

Der Intelligenztest dafür veranschaulicht sehr gut die unterschiedlichen Konzepte: Fragt man die Sprachassistenten etwa, ob Hunde auch Ananas essen dürfen, bekommt man folgende Antworten: Der Assistant von Google zitiert. Er liefert kurz und präzise die korrekte Antwort. Amazons Alexa hingegen hält sich bei allen Gesundheitsthemen etwas zurück. Per Sprache gibt Alexa keine Antwort aus, liefert dafür aber drei korrekte Ergebnisse ans Smartphone. Es folgt eine Empfehlung, doch besser einen Tierarzt zu konsultieren. Siri schickt lediglich drei Links zum verknüpften Smartphone.

Darüber hinaus bietet Alexa eine Vielfalt an Skills. Das sind zusätzliche Anwendungen, die sich je nach Bedarf einfach über die App installieren lassen. So kann Alexa einiges dazulernen.

Ein recht ähnliches Bild gibt es auch bei Haushaltsthemen. Google liefert auf die Frage „Wie brät man ein Spiegelei?“ eine sehr gute Anleitung und fragt sogar, ob die Kurzzusammenfassung den Erwartungen entspricht. Alexa hat offenbar größeren Appetit und beginnt sofort mit der Zubereitung. Und Siri? Schickt wieder nur drei Links ans Smartphone.

Alexa mit komfortablen Einkaufsfeatures, Siri mit Schwächen

Bei der Disziplin Einkaufen kann nur Alexa punkten und zwar eindrucksvoll. Auf das Kommando „Kauf Toilettenpapier“ liefert Alexa aus dem Amazon-Katalog eine kurze Beschreibung eines Toilettenpapier-Pakets und fügt es dem Einkaufswagen des verknüpften Amazon-Kontos hinzu. Auch der Kaufprozess kann direkt so ausgelöst werden. Komfortabler geht es nicht. Die anderen Sprachassistenten müssen hier passen.

Eine große Stärke der drei Sprachassistenten ist zudem das Ein- und Ausschalten von smarten Lampen (z. B. Philips Hue). Die Integration ist über die sehr guten Apps bei Google und Amazon ein Kinderspiel. Lediglich die stets von Apple stiefmütterlich behandelte SmartHome-Umgebung HomeKit ist eher etwas für fortgeschrittene Apple-Fans, die gern in die Tiefen des iOS-Betriebssystems eintauchen. Hat man sich einmal an diesen Komfort gewöhnt, gehen Kommandos an die Sprachassistenten wie „Schalte das Licht in der Küche ein“ oder „Stelle die Temperatur im Wohnzimmer auf 25 Grad“ wie selbstverständlich von den Lippen.


So testet STEREO Smartspeaker

Während klassische Feature-Listen wie Anschlüsse bei Smartspeakern eher kurz kommen, ist bei ihnen neben dem Sound die Bedienung wichtig – vor allem per Sprachassistent, eines ihrer zentralen Features.

Klang:
Nach wie vor ist für uns der Klang das wichtigste Feature bei jedem Audiogerät, hier aufgeteilt in Musik und Sprache. Letzteres ist auch für die Smartspeaker-Rolle als „Alltagsbegleiter“ wichtig – Radioansagen, Podcasts, die Stimme des Sprachassistenten und so weiter. Für den gesamten Hörtest standen die Speaker so frei wie möglich mittig auf dem Rack in unserem klangoptimierten Hörraum. Zudem haben wir, wenn möglich, die Klangkorrektur deaktiviert.

Sprachsteuerung:
Die meisten Smartspeaker haben ein Mikrofon eingebaut und erlauben über dieses Anweisungen an einen oder mehrere eingebaute Sprachassistenten. Fehlt dieses Feature, gibt es dafür eine Sechs, je mehr Assistenten ein Gerät hat, desto besser. Da wir die Geräte bewerten, gibt es keine Bewertung für den Dienst an sich, aber dafür, wie er integriert wurde: Mikrofonreichweite und Umsetzung von Anweisungen etwa.

App-Steuerung:
Eine Fernbedienung hat keiner der Kandidaten, die Steuerung auf dem Gerät deckt meistens nur die Grundfunktionen ab. Wer also auf die Sprachsteuerung verzichtet oder das Musikhören detailliert steuern will, greift auf die jeweilige Geräte-App zurück. Wir bewerten, was die Anwendungen können und wie gut sie etwa die Geräte steuern, beim Set-up helfen und Zugriff auf Musikstreaming geben.


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