Meisterstück zum Jubiläum: Cayin Pearl 30i Röhrenverstärker im Test

Einige mit Röhren bestückte Verstärker der Spitzenklasse haben in unserem Hörraum bereits beherzt aufgespielt, wie etwa Tsakiridis mit dem Vorverstärker „Alexander“ und den Mono-Amps „Apollon Ultra“ oder Western Electrics' 91E mit seiner berühmten 300B-Röhre. Doch wenn der chinesische Hersteller Cayin, seines Zeichens hochkarätiger Spezialist für Röhrenelektronik, sein 30-jähriges Firmenbestehen feiert, muss man offenbar auf einiges gefasst sein. Darauf nicht.

Denn was Cayin mit dem Verstärker Pearl 30i auf die Beine gestellt hat, ist derart aufwendig und außergewöhnlich, dass es jede übliche Dimension wegsprengt. 30 Jahre sind zudem schon ein Zeitraum, den es spektakulär zu feiern gilt. Ob man gleich den Testredakteur in Metall und Glas aufwiegen muss, sei dahingestellt. Cayin jedenfalls hat es getan.

Das Wunder beginnt mit der kompromisslosen Arbeitsteilung, die mit zwei komplett separaten Gehäusen einhergeht. Jedes der beiden hinsichtlich Material und Haptik bahnbrechenden Teile dieses Verstärkers kratzt am Zentner „Lebendgewicht“. Brutto, also eingepackt, werden insgesamt 110 Kilogramm erreicht.

Während der minimal schwerere Teil des Gehäuses den ausladend gebauten Verstärkerteil umhüllt, beinhaltet der flachere zweite Teil insgesamt vier Transformatoren für den linken und rechten Kanal samt Hoch- und Niederspannungsversorgung. Das aufzutrennen bedeutet natürlich den Versuch, jedwede Störeinflüsse von den feinen Musiksignalen fernzuhalten.