Prodigy5: Preiswerte Standbox von PMC im Härtetest

Die Kunst, einen optisch unauffälligen, aber klanglich überraschend relevanten Lautsprecher zu bauen, beherrscht wohl kaum ein Hersteller so gekonnt wie das britische Unternehmen PMC. Vielleicht liegt das an den Studio-Genen der 1991 von Peter Thomas gegründeten Firma, die über viele Jahre hinweg ausschließlich Lautsprecher für Tonstudios entwickelte und baute, wo optische Schnörkellosigkeit eine Grundvoraussetzung war und bis heute ist, um bei den Profis ernst genommen zu werden.

Schnörkellos ist auch die richtige Umschreibung für die Prodigy5, die zur Messe in München zusammen mit ihrer kleinen Schwester, der Kompaktbox Prodigy1 (bereits getestet bei stereo+), vorgestellt wurde und für einiges Aufsehen und erstaunte Gesichter bei den Besuchern sorgte.
Was letztlich bei genauerer Betrachtung gar nicht so erstaunlich war, sind doch Chassis und Frequenzweichen in engster Verwandtschaft zu den Studio- und Einbaulautsprechern der Briten entstanden.

Auch eine weitere Spezialität, die für einen für die Gehäusegröße ungewöhnlich tief reichenden Frequenzgang sorgt, ist hier wiederzufinden: die knapp zwei Meter lange patentierte Schallleitung, eine Weiterentwicklung der klassischen Transmissionline, die auf den Namen ATL (Advanced Transmission Line) hört und auf die die Briten zu Recht stolz sind, funktioniert sie doch in der Praxis ganz ausgezeichnet, gekonnt unterstützt von dem „Laminair“ getauften Luftaustritt am Ende der gefalteten Schallführung. Da man auch auf der Insel nicht täglich auf die Hogwarts-Schüler trifft, muss in diesem Fall Ingenieursgeist und Erfahrung als Erklärung für die so tiefe wie saubere Basswiedergabe herhalten.