Faszination pur: Super-Plattenspieler SME Model 60

Es heißt, das süße Gift einer exzeptionellen HiFi-Homponente wirke nicht schleichend, sondern schlagartig, und diese träte gleichsam die Tür auf zu einem neuen, zuvor unbekannten Raum des audio­philen Bewusstseins. Da ist was dran und so geschehen Ende 2022 im viktorianischen „Music Room“ von St. Mary’s House, im südenglischen Bramber unweit des SME-Produk­tionsstandortes Steyning gelegen. Diese gediegene Location hatte der vom Nimbus der Perfektion umwehte Traditionshersteller, der 1946 als Modellautobauer gestartet war und ‘59 mit seinen ersten Tonarmen, den längst legendären 3009 und 3012, seine Bestimmung fand, für die offizielle Vorstellung seines sagenhafte 60.000 Euro teuren Superplattenspielers Model 60, den das Unternehmen anlässlich seines 60. HiFi-Jubiläums anging, vor britischen Händlern und internationalen Vertrieben gewählt.

Mir fiel dabei die Ehre wie das Vergnügen zu, mit ausgewählten Vinyl-Highlights die Präsentation zu gestalten, wobei im ersten Schritt der zweitägigen Aktion – sozusagen als Einheizer und Vorprogramm – das in ­STEREO 1/23 getestete Model 12 MK2 der Engländer mit Ortofons erlesenem MC A95 am bewährten 309er-Arm an einer High End-Kette aus Nagra Classic Phono, Boulder-Amps sowie Lautsprechern von Rockport aufspielte. Und dies zu jedermanns Entzücken, denn dieser Dreher, der in Form eines umfänglich renovierten Antriebs als Erster von den technischen Erkenntnissen während der Entwicklung des Model 60 profitierte, bestach mit einer gewohnt hochklassigen Performance.