Philips N 4522 & Revox A 700 – Große Spulen, großes Vergnügen

Zuerst veröffentlicht in STEREO 04/2019

Plattenspieler sind längst wieder in aller Munde, die Verkaufszahlen von Neu- wie Gebrauchtgeräten auf erstaunlich hohem Niveau konstant. Doch seit geraumer Zeit bereits kommt auch ein weiterer scheinbarer Anachronismus aus den Kellern wieder zum Vorschein, der Dinosaurier unter den hifidelen Retro-Genüssen: die Tonbandmaschine.

Wir haben uns hier zwei exquisite Vertreter der europäischen Königsklasse vorgeknöpft: die Philips N 4522 aus den Niederlanden und die etwas ältere und, wie wir sehen werden, in mancherlei Hinsicht als Vorbild dienende Revox A 700 aus der Schweiz.

Beide Maschinen ragen aus der Fülle des damaligen Angebots aus mehreren Gründen heraus: das extrem aufwendige, für 26 cm Spulengröße geeignete Laufwerk mit Bandberuhigungsrollen links und rechts, das eingebaute Mischpult und nicht zuletzt die drei Bandgeschwindigkeiten 9,5 sowie 19 und 38 Zentimeter pro Sekunde. Wettbewerber mit drei Geschwindigkeiten gab es zwar, beispielsweise die ASC 6002/6004, die Tandberg 10 X oder die Technics 1500er- und 1700er-Serie, aber das waren im semi-professionellen Bereich eher die Ausnahmen. Bei den preisgünstigen Heimgeräten, die meist nur Spulen bis 18 cm Durchmesser aufnahmen und für die Sparfüchse auch die 4,75 cm/s Geschwindigkeit anboten, dagegen beinahe die Normalität. Und da höchstmögliche Klangqualität, lange Haltbarkeit sowie die Möglichkeit, Bänder zu schneiden gefordert waren, haben wir uns die Zwei-Spur-Versionen organisiert.