Musical Fidelitys Vollverstärker A1 und Monitor LS3/5A im Test

Der Lautsprecher mit dem Namen LS3/5 respektive LS3/5A war ursprünglich eine Entwicklung von Ingenieuren des britischen Rundfunks (BBC). Sie schufen in den 70er-Jahren für jede gängige professionelle Studioanwendung Monitore, die sie als neutrale Instanz für eine naturgetreue Reproduktion erachteten, wobei insbesondere der unverfärbte Mittel- und Grundtonbereich, in dem die wesentlichen Charakteristika der menschlichen Stimme und natürlicher Instrumente verankert sind, Ziel allen Strebens war. Bruchlosigkeit, Timing und Fluss sollten hier ebenfalls hervorragend sein. An den Vorgaben orientieren sich einige britische Hersteller bis heute. So hören sie beispielsweise ihre Lautsprecher mit Nachrichten ab, wobei die Natürlichkeit der Stimme Maß aller Dinge ist.

Das konkrete Modell LS3/5A – was Loudspeaker 3 Version 5 (A) bedeutet – war von Anfang an konzipiert für Nahfeldanwendungen unter beengten Platzverhältnissen, also etwa direkt am Mischpult und insbesondere auch im Ü-Wagen. Streng genommen war die LS3/5 also niemals für das heimische Wohnzimmer gedacht. Gleichwohl funktioniert sie in Distanzen von unter zwei bis etwa knapp vier Metern sehr gut. Der Mini-Monitor sollte unter Vernachlässigung der physikalisch nur mit größeren Volumina befriedigend wiederzugebenden unteren Register zwischen etwa 80/100 Hertz und 20 Kilohertz lineare, bestmögliche Wiedergabe gewährleisten. Der Bass sollte aufgrund des geschlossenen Gehäuses zwar nicht sehr tief, aber dafür sehr präzise, texturreich und schnell sein. Einmal entwickelt, machte sich der kleine Lautsprecher sehr schnell einen Namen, und das Modell geriet zum Bestseller und zu einer Art Industriestandard für Monitore.