Dieses wurde 2017 im Studio der Mastering-Legende Bernie Grundman in Los Angeles im Direktschnittverfahren bei 45 Umdrehungen in die Lackfolien geschnitten. Das Ergebnis ist so atemberaubend – flirrende Lebendigkeit und zarteste Nuancen – wie der Preis des limitierten und längst vergriffenen Albums (um 120 Euro). Mit rund 30 Euro kommt die CD ungleich günstiger, reicht aber an Unmittelbarkeit, Verve und Authentizität des Vinylklangs nicht heran. Der Vergleich endete stets mit einem Exkurs über die Schallplattenproduktion und warum gerade von den üblichen Lackfolien gefertigte Scheiben so klingen, wie sie es nun mal tun, wobei der Produktionsprozess einen gewissen Einfluss auf die Dynamik, die Verzerrungen sowie das Phasenverhalten nimmt. Um es abzukürzen: Die gleichfalls erstklassig tönende CD blieb in dem Stechen dennoch nur zweiter Sieger.
Doch nun dürfen Digital-Disc-Hörer hoffen, denn die Spezialisten von Fors Mastersound haben das Album nun als überlegene „Ultimate High-Quality CD“, kurz UHQCD, aufgelegt. Für diese wird etwa ein fließfähigeres Videopolymer statt des üblichen Polycarbonats verwendet, das die Pits optimaler füllen und so ihre Auslese verbessern soll, und anstelle von Aluminium gibt’s eine Silberreflexschicht.
Und tatsächlich rückt die mit 45 Euro veranschlagte UHQCD klanglich dichter ans Vinyl heran, indem sie das Timbre von Miss Bisson noch genauer trifft, mehr Aura und Atmosphäre entwickelt sowie artifizielle Aufhellungen vermeidet – ein kleiner Erfolg im Dienste der audiophilen Sache!
Matthias Böde
