John Fogerty | Blue Moon Swamp

Von Fantasy-Boss Saul Zaentz wurde John Fogerty um viele Millionen Dollar geprellt, als er dem die Rechte an seinen Songs überschreiben musste, weil er seinen Vertrag beendet sehen wollte. An der Schreibblockade danach waren nicht allein die entnervenden juristischen Querelen schuld. Sich künstlerisch nach all den Songs, die längst amerikanisches Kulturgut geworden waren, noch einmal gänzlich neu zu erfinden, hatte er nach dem Blue Ridge Rangers-Projekt (nur Platz 47 der Hitparade) aufgegeben. Geblieben war der Anspruch an sich selber, nicht aber diese selbstverständliche Inspira­tion, die ihn zwischen 1968 und 1971 einen Ohrwurm nach dem anderen schreiben ließ.

Als 1985 „Centerfield“ mit neun neuen Songs erschien, wurde das trotzdem als Comeback gefeiert. Ein Flair von Nostalgie war unüberhörbar: John Fogertys bekanntes Faible für die großen Gitarristen des kurzlebigen Rockabilly-Booms (das er mit Jeff Beck teilt); im gleichnamigen Song das für die „Rock And Roll Girls“ der 1950er-Jahre sowie für die Baseball-Legenden jener Zeit. Auch die Macht des Fernsehens, das Karrieren von Elvis bis Beatles ungleich nachhaltiger förderte als damals Hollywoodfilme wie Frank Tashlins geniale Komödie „The Girl Canʼt Help It“, war ein Thema. „Centerfield“ war der Ohrwurm, dessen Popularität dafür sorgte, dass er am Ende nicht nur in die Rock ′n′ Roll Hall of Fame, sondern auch die Ruhmeshalle des Baseball aufgenommen wurde.


Das erst zwölf Jahre später erschienene „Blue Moon Swamp“ war nicht unbedingt ähnlich sentimental im Subtext der ganzen Songtexte, obwohl öfter wieder vom Geist des Rockabilly inspiriert. Endlich weigerte sich Fogerty auch nicht mehr, Songs seiner ehemaligen Band Creedence
Clearwater Revival live zu spielen. Wie brillant er die immer noch musizierte – auch die Soli! –, dokumentierte „Premonition“.


Die Studio-Platten kommen mit Zugaben wie Rockinʼ Sydneys Zydeco-Evergreen „My Toot Toot“ und „I Confess“ vom Gospel-Ensemble The Four Rivers, Freddie Kings „Just Pickinʼ“ und Jody Reynoldsʼ berühmtem Death Rock-Klassiker „Endless Sleep“. Alles exzellente Coverversionen wie einst die des Songs von Screaminʼ Jay Hawkins „I Put A Spell On You“. Technisch bürgten hier Bob Clearmountain (Mixes) und Bob Ludwig (Remastering) für Qualität.

Franz Schöler

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John Fogerty

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