Musiktherapie gegen Tinnitus

In Deutschland leiden rund drei Millionen Menschen an Tinnitus mit starker oder chronischer Ausprägung: Sie nehmen ständig einen Pfeifton wahr. Die Wahrnehmung entsteht durch ungleiche Aktivität der Nervenzellen im Hörzentrum des Gehirns. Während einige Nervenzellen nur dann aktiv werden, wenn tatsächlich Schallereignisse vorliegen, sind andere Nervenzellen unabhängig davon überaktiv. Durch speziell aufbereitete Musik kann das Gehirn aber trainiert werden, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Dabei werden Musikstücke so gefiltert, dass sie im Bereich der individuell vorliegenden Tinnitus-Frequenz keine Signalanteile mehr enthalten. So werden ausschließlich die gesunden Nervenzellen angeregt, nicht aber die überaktiven. Das Verfahren nennt sich „Tinnitracks“ und wurde von der Firma Sonormed entwickelt. Es funktioniert so: Der Kunde lädt seine Lieblingsmusik – die im Bereich oberhalb und unterhalb seiner persönlichen Tinnitus-Frequenz möglichst kräftige Anteile enthalten sollte – auf den Sonormed-Server hoch. Sonormed filtert dann die entsprechenden Frequenzen heraus und stellt die Dateien wieder zum Download bereit. Zusammen mit einem passenden Sennheiser-Kopfhörer, dessen Frequenzgang bei der Musikbearbeitung auch gleich entzerrt wird, kostet Tinnitracks ab rund 570 Euro für zwölf Monate. Während dieser Zeit können unbeschränkt viele Titel aufbereitet werden, und sie lassen sich nach Ablauf der zwölf Monate weiter nutzen. Klinische Studien haben die Wirksamkeit der Tinnitracks-Therapie bei Patienten zwischen 18 und 60 Jahren mit einer Tinnitus-Frequenz unterhalb 8kHz bestätigt.

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