Philips‘ langsamer Rückzug

Bei den großen Elektrokonzernen bleibt kein Stein auf dem anderen. Auch Philips zieht sich peu à peu aus angestammten Geschäftsfeldern zurück. Dabei ist das Muster immer das gleiche: Zuerst schließt man ein Joint Venture mit einem großen asiatischen Hersteller, später verkauft man die Anteile vollständig an den Partner. So geschehen mit der Produktion von LCD-Panels, die Philips zunächst mit LG fusionierte und sich später ganz zurückzog. Oder mit optischen Laufwerken: Das Geschäft betreibt, nach einem anfänglichen Joint Venture, nun Lite-On alleine. Nun könnte das klassische TV-Geschäft denselben Weg gehen: Weil mit TV-Geräten kein Geld mehr verdient wird, hat Philips die komplette TV-Sparte in ein Joint Venture mit dem Hersteller TPV aus Hongkong ausgelagert. Philips hält 30 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen, TPV 70 Prozent. Die neue Firma wird für Design, Produktion, Logistik, Marketing und Vertrieb zuständig sein. Die Geräte werden aber weiterhin unter dem Markennamen Philips auftreten und die strengen Philips-Qualitätskriterien erfüllen. TPV ist bereits weltweit die Nummer eins bei Computer-Monitoren und die Nummer 3 bei LCD-Fernsehern. Durch den Zusammenschluss können die Stückzahlen erhöht und die Kosten gesenkt werden, so dass das TV-Geschäft wieder profitabel wird, hofft man bei Philips. Was das für die Philips-Mitarbeiter, etwa in Hamburg, bedeutet, ist noch nicht definitiv entschieden. Die neue Partnerschaft werde Philips darin unterstützen, „ein führender Player für Gesundheit und Wohlbefinden zu werden.“ Wird der Schwerpunkt also künftig auf elektrischen Zahnbürsten und Epilierern liegen? Ganz und gar nicht, sagt uns Philips-Sprecher Georg Wilde. Vor allem im Audio-Bereich wolle man künftig mächtig Gas geben.

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