Bei der Erzeugung oder Wiedergabe eines Tons kann es mehr oder weniger zur Entstehung neuer Obertöne kommen, der so genannten "Harmonischen". Diese meist unerwünschten, weil im Original nicht oder geringer enthaltenen Verzerrungen versucht man in der Audiotechnik zu minimieren. Ihr Messwert (THD) wird in Prozent angegeben, wobei Topwerte mit ein bis vier Nullen hinter dem Komma – z.B. 0,003% – insbesondere mit Halbleiterschaltungen recht problemlos zu erreichen sind. Auch mit Röhrentechnik sind gute Werte möglich, die aber meist um den Faktor 10-100 darüber liegen, was aber nicht tragisch ist. Denn die Bedeutung der Klirrverzerrungen wird im allgemeinen überschätzt, solange sie nicht zu hoch werden. Geradzahlige Harmonische liegen exakte Tonleitern/Oktave über dem Originalsignal (beispielsweise 2000 und 4000 Hertz zu 1000 Hertz) und werden deshalb als eher angenehm empfunden, während ungeradzahlige Harmonische (beispielsweise das Drei- oder Fünffache der Ursprungsfrequenz) von den meisten Menschen eher als unangenehm empfunden werden. So können unterschedliche Klirrspektren trotz gleichem Messwert insgesamt auch verschieden klingen. Dennoch können höhere Klirrverzerrungen mitunter auch als "farbiger" empfunden werden.
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