Mit der Watt-Angabe wird besonders gern Schindluder getrieben. Offensichtlich zeugt es von besonderer Potenz der Box und des Besitzers, wenn der Lautsprecher möglichst viele „Watt“ hat. Dabei hat die Box überhaupt nichts, sie hält lediglich etwas aus. Und das ist bei gebräuchlichen Heimboxen nicht einmal besonders üppig. Das genormte Prüfsignal für die Messung nach DIN ist nämlich im Baß- und Hochtonbereich sehr viel leiser als in der Mitte. Das entspricht der statistischen Verteilung bei zum Beispiel klassischer Musik. Mit synthetischen Klängen ist die Box dann deutlich früher am Ende. Aber keine Angst: Die beste Lebensversicherung ist ein kräftiger Verstärker. Daran sterben Lautsprecher in aller Regel sehr viel seltener als an schmalbrüstigen Kleinkraftwerken, die den Hochtöner durch Überforderung und sehr hohe Verzerrungen in den typischen Partytod schicken.
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