Der „Bass-Abend“ war funky, sehr laut und musikalisch durchwachsen. Die erste Gruppe mit Omar Hakim und dem von seiner Asthma-Krankheit gezeichneten Victor Bailey (mit E-Rollator) hätte die perfekte Vorgruppe für den alten Larry Graham werden können. Denn wegen Graham hat sich Bailey 1973 fürs Bassspielen entschieden! Aber, die Dame am Synthesizer als drittes Rad zu den beiden hat ziemlich zusammenhanglos ihre eigenen Linien gefahren. Guter Drummer, guter Bassist, aber insgesamt enttäuschend.
Bei Larry Graham wurde es funky, aber so laut, dass manche sich die Ohren zuhielten. Insgesamt sehr professionell (Graham körperlich superfit!), aber auch mit einer weißen Frontfrau, die nicht besonders funky singen, aber dafür die CDs und Werbeartikel gut anpreisen konnte…
Der beste Act war definitiv Marcus Miller (Foto: Adam-Kucharczyk), der mit seinem jungen Team von fünf Musikern das Ganze auf ein höheres Niveau hob. Besonders der Altsaxophonist Alex Han und der neue Trompeter Lee Hogens haben musikalisch ein Feuerwerk abgeliefert – dabei äußerlich supercool und seelenruhig. Zwei phantastische Newcomer, die für mich die Entdeckung derzeit sind. Sein Gitarrist gehört wiederum zur Kategorie von Omar Hakims Keyboarderin…
Ilhami Düzgün
