Kulturwertmark statt Kultur-Flatrate

Es ist schon eine Weile her, dass die Internet-Community die „Kultur-Flatrate“ in die Diskussion warf: Zu jedem Internet-Anschluss sollte der Provider eine Pauschalgebühr erheben, die Kulturschaffenden zugutekommen soll. Im Gegenzug darf der Nutzer beliebig viel Kultur konsumieren, darf Musik aus Tauschbörsen beziehen, etc. Der Haken an der Idee: Nach welchem Schlüssel sollen die Gebühreneinnahmen auf die Künstler verteilt werden? Würde das nicht eine immense Bürokratie erfordern, die Künstler quasi zu zwangsalimentierten Beamten machen und jede Kreativität im Keim ersticken? Deshalb hat sich der Chaos Computer Club jetzt eine andere Variante einfallen lassen: Es bleibt bei der Pauschalgebühr je Internetanschluss, für die der Nutzer aber im Gegenzug virtuelle Wertmarken erhält. Diese „Kulturwertmark“ kann er nach Gusto via Internet den von ihm bevorzugten Werken zukommen lassen. Je mehr Wertmarken ein Künstler auf sich vereinigt, desto größer sein Stück aus dem Gebührenkuchen. Überschreitet die Wertmarken-Vergütung für ein Werk eine bestimmte Grenze, dann fallen die Rechte an dem Werk der Öffentlichkeit anheim. Als Gegenleistung für die Pauschalgebühr soll das Urheberrecht zugunsten der Nutzer entschärft werden, sollen Schutzfristen verkürzt und die zivil- und strafrechtliche Verfolgung des nicht-kommerziellen Filesharings eingestellt werden. Ob sich der Bundestag mit derlei Ideen anfreunden kann? Das Foto zeigt eine Demonstration für die Kultur-Flatrate aus dem Jahr 2006.

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