Funkiger Start bei den Leverkusener Jazztagen

Am  ersten Abend der 34. Leverkusener Jazztage kamen die Freunde von funkigen Grooves und knackigen Bläserriffs voll auf ihre Kosten. Drei Bands heizten am 9. November im Terassensaal des Forums mächtig ein. Mit Shakatak und Incognito hatte man zwei britische Formationen aus der Oberliga des Jazz-Funk engagiert, die bereits seit den Achtzigern bestehen, während die texanische Nachwuchsband Snarky Puppy seit 2004 ihren kühnen Mix aus Fusionjazz, Funk und Heay-Sounds auf die Bühne brachte.

Als erster Act präsentierten sich Shakatak (Foto oben) ihren Fans, und zeigten, dass sie auch nach 33 Jahren noch nicht zum alten Eisen gehören. Bis auf den Gitarristen Keith Winter, der aus gesundheitlichen Gründen ausstieg, spielt das Sextett noch in der Urbesetzung, und das so groovig und präzise wie eh und je. Als sie ihre Hits wie „Down on the Street“ oder „Day by Day“ anspielten, mag sich so mancher Mittvierziger oder -fünfziger in seine Jugend zurückversetzt gefühlt haben. Doch Jill Sawards unvergleichliche Stimme und die brillanten Keyboard-Soli von Bill Sharpe fanden auch unter den Youngsters im Publikum großen Anklang.

Die begeisterten sich auch für Snarky Puppy (Foto Mitte), die anschließend den Saal rockten, was durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn die Texaner hatten einige Stücke im Programm, in denen metallige Sounds von der E-Gitarre dominierten. Doch die harten Töne offenbarten nur eine Seite der Amerikaner, auf der anderen standen quirlige Trompeten- und Keyboardsoli sowie vokale Interaktion mit dem Publikum. Nicht alle Stücke waren stilistisch ganz stimmig, aber die Energie und die kreativen Einfälle der Musiker, glich dies wieder aus.

Als finale Rausschmeißer wurden schließlich Incognito (Foto unten) auf die Bühne geschickt. Die englische Band, die sich bereits 1980 gründete, trat unter anderen als Vorgruppe für den „Godfather of Soul“ James Brown auf und hat keine feste Besetzung; einziger Fixpunkt ist der Gitarrist und Bandgründer Jean-Paul „Bluey“ Maunick. Angeblich haben bereits 1000 verschiedene Musiker bei Incognito mitgewirkt, an diesem Abend waren es „nur“ elf, doch von denen spielte jeder für drei. Ob Sänger, Schlagzeuger, Keyboarder oder Gitarrist, die „Unbekannten“ präsentierten sich als erfahrene Virtuosen, die die ganze Bandbreite von Pop über Funk bis Jazz beherrschen, und zusammenspielten wie ein Uhrwerk. Als absolutes Highlight gaben sie eine mehrstimmige a-cappella-Gesangseinlage zum Besten.

 

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