Sounds like gold/Maybe I can hear poor Richard from the grave“). An diese Zeiten vermag sich Jason Isbell nach seinen Alkohol- und Koks-Exzessen selbst dunkel kaum mehr zu erinnern. Wenn er mit 41 mittlerweile die Karriere von Kollegen so nachdrücklich fördern kann wie jahrelang ein T Bone Burnett die vieler anderer zuvor, hat er das Ryan Adams und Amanda Shires zu verdanken, seit 2013 Ehefrau und an der Violine in seinen Bands auch in der 400 Unit zu hören.
Der seit ihrer strengen Intervention „trockene“ Gitarrist profiliert sich auf dem siebten Album seit den sieben Drive-By-Truckers-Jahren einmal mehr mit Erzählungen. Schwelgt in Erinnerungen (die in „Overseas“ sehr schön erfunden!). Beichtet in „Whatʼve I Done To Help“ seine Sünden (wenngleich nicht alle). Kommt in „River“ auf die in der Gospel Music bekannte Metapher des Wassers als alle Sünden abwaschend zurück. Beschwört in „Dreamsicle“ Jugenderinnerungen. Frei von üblichen Klischees ist die meditative Ballade „St. Peterʼs Autograph“ ein außergewöhnliches, berührendes Liebeslied. Die Gitarrenrock-Etüde „Itʼs Easier“ darf man wohl als Geständnis eines Ex-Alkoholikers deuten. Die klassische Country-Ballade (sie heiratet einen anderen) „Letting You Go“ ist das Finale des Song-Zyklus. Exzellente Dave-Cobb-Produktion!
Franz Schöler