Geschrieben hat Prince sie allesamt in den schon sehr produktiven Jahren vor dem großen kommerziellen Durchbruch mit „Purple Rain“, und bisweilen gab er durch seine Interpretationen den schon ins Auge gefassten Sängern mehr als nur einen unverbindlichen Leitfaden für ihre Deutungen: Hit-verdächtige Songs wie „Manic Monday“ (Bangles), „Sex Shooter“ (Apollonia 6), „Jungle Love“ (Time), „Love... Thy Will Be Done“ (erst 1991 ein Hit für Martika) und „Nothing Compares to U”, sein großes Geschenk für Sinead O’Connor.
Die im Sunset Sound und dem eigenen Purple House Studio entstandenen Aufnahmen waren anders als die Dylan-Demos absolut professionell auf 16- und 24-Spur-Gerät produziert. „Baby You’re A Trip“ adressierte er an seine Liebste (damals) Jill Jones mit viel souligem Al-Green-Falsett, um sexuelles Begehren zwischendurch inbrünstig zu artikulieren. „Manic Monday“ hat zwar nicht diesen unwiderstehlichen Girl-Group-Charme wie beim Vortrag der Bangles, lieferte im Original aber die genaue Blaupause für das Arrangement. In der Prince- Vorlage ist „Nothing Compares to U“ weniger unbedingte Ode an den Liebsten als Lamento eines einsamen Liebhabers. Manche Einspielungen wie „Jungle Love“ und „The Glamorous Life“ waren schon so perfekt, dass sie praktisch 1:1 ohne seine Gesangsspur übernommen wurden.
Franz Schöler