Boz Scaggs | Out Of The Blues

Von „Dig“ über „Greatest Hits Live“ bis „A Fool To Care“ hat seit Steely Dan niemand mehr eine solch ungebrochene Serie umwerfend klingender Langspielwerke vorgelegt wie Boz Scaggs. (OK, Paul Simon mal außen vor.) Dabei erfand er sich während der Zeit mehrfach überzeugend neu als (auch Jazz-)Sänger.

Das in einem Mekka des Soul-Genres, den Muscle Shoals Studios in Alabama, aufgenommene Atlantic-Debüt von 1969 enthielt neben Rhythm & Blues-Ohrwürmern den 13-Minuten-Blues „Loan Me A ­Dime“ – mit Duane Allman an der Slide eine frühe Sternstunde seiner Karriere.

„Out Of The Blues“ ist nun die Platte, die er mit seinem Freund Jack Walroth schon vor über zwei Jahrzehnten aufnehmen wollte. Der steuerte hier vier Blueskompositio­nen bei und spielt auch Mundharmonika. Den hinreißenden Blue-eyed-soul-Crooner in sich mag der Sänger, bei „Rock And Stick“ elegant ins Falsett fallend, einfach nicht unterdrücken. Bei der an Bobby „Blue“ Bland erinnernden Ballade „I’ve Just Got To Forget You“ dominieren die Soul-Bläser (und heimlich wie überall am Schlagzeug Jim Keltner). „I’ve Just Got To Know“ von Magic Sam trägt Boz Scaggs mit viel Soul-Feeling vor, die begleitenden Cracks (Pianist Jim Cox, Willie Weeks am Bass und die Gitarristen Doyle Bramhall II und Charlie Sexton) sind dabei jederzeit präsent in einem klassischen Chicago Blues-Mix.

Neil Youngs „On The Beach“ ist komplett neu arrangiert als langsamer Blues, Jimmy Reeds „Down In Virginia“ fast eine Spur zu feinsinnig produziert. Die Bläser sind wieder klar die Stars am Ende bei der feinen Coverversion von Bobby Blands „The Feeling Is Gone“. Eigentlich ist das nicht nur ein ­Blues-, sondern auch ein Soul-Album.

Franz Schöler

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Boz Scaggs

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