Überhaupt, Southern-Rock: Fast meint man, einer Inkarnation alter Heroen wie Lynyrd Skynyrd, den Allman Brothers oder Molly Hatchet zu lauschen. Mit einer Coverversion von Skynyrds „I Need You“ verbeugt sich die Band dann auch vor ihren Kollegen, die ihre Version schon vor fast vier Jahrzehnten veröffentlichten. Dazwischen streuen die vier Alt-Country-Rocker aber auch von Klavier und Streichern begleitete Balladen wie „You Never Came Home“. Doch immer bevor es süßlich zu werden droht, springt ein schreiendes Gitarrensolo aus dem Hinterhalt und stellt klar, dass sich die Jungs lieber zu Steve Earle und den Drive-By Truckers an die Theke stellen als zu den Dixie Chicks oder Kenny Rogers.
Umso tragischer ist es natürlich, dass Gitarrist Jason Code nach den Aufnahmen überraschend im Schlaf verstarb. Er hinterlässt deutlich hörbare Spuren auf diesem Album. Die Band hat beschlossen, ohne ihn weiterzumachen – eine gute Nachricht angesichts dieses dritten und bisher besten Albums, das durch den kraftvollen Titeltrack im Dreivierteltakt inklusive zweistimmiger Gitarrensoli mehr als würdig beschlossen wird. Erst die Zukunft wird freilich zeigen, ob für „Rowdy“ ein gleichwertiger Ersatz gefunden werden kann.
Peter Bickel