Darauf sind 14 Mitschnitte aus den Jahren 2017 bis 2019 aus den USA, Frankreich, Italien, Brasilien und Argentinien versammelt – und was für welche. Zusammen mit einem faszinierenden, vornehmlich mit akustischen Instrumenten besetzten Trio bestehend aus Brian Blade (dr), Christopher Thomas/Jesse Murphy (b) und sich selbst am Klavier (mit gelegentlicher Hammond-Unterstützung durch Pete Remm und auch weitere Gastmusiker) macht Jones aus jedem der Songs eine feine Miniatur voller Intensität. Darunter befinden sich natürlich Hits wie beispielsweise „Sunrise“ (in einer tollen Version), aber auch eher unbekannte Songs aus Jones’ 20-jähriger und zu Recht hochdekorierter Karriere.
Im Live-Gewand und mit dieser Besetzung sind die Songs mitunter merklich stärker als in den Studioversionen. Hier etwas herauszu-
greifen, das verbietet sich bei einem Album dieser Güteklasse fast von selbst – allein, besonders ist natürlich die Piano-Solo-Coverversion des Soundgarden-Klassikers „Black Hole Sun“, die nur fünf Tage nach dem Suizid von deren Frontmann Chris Cornell 2017 und ebenfalls in Detroit aufgenommen wurde. Insgesamt heraushebenswert sind jedoch die klangliche Transparenz und Direktheit dieses sehr fein mitgeschnittenen Live-Albums, die wohlige Atmosphäre entstehen lassen.
Ingo Baron