Mit den klassischen zwölf Takten, dem Wechsel von Tonika, Subdominante und Dominante gibt sich Victor Wainwright zumeist jedoch nicht zufrieden. Er sucht unermüdlich nach neuen Varianten des alten Genres, heckt reizvolle neue Einfälle aus. So bricht der Sänger und Pianist aus Georgia in „Memphis Loud“ mit vertrackten Bläsermotiven die Regeln; in „Sing“ gibt er dem antiken Dixie-Blues einen spannenden Kniff; und „Golden Rule“ hat er im seltenen 7/4-Takt komponiert. Die im Albumtitel versteckte Aufforderung sollte man besser beherzigen: Erst mit hohem Lautstärkepegel kommt alles voll zur Geltung!
Harald Kepler