Lisa Ekdahl | More of the Good

Blossom Dearie, Stina Nordenstam, Duffy, Jill Barber, Kat Edmonson – sie alle hatten es nicht leicht, als erwachsene Frauen mit Kleinmädchenstimme ernst genommen zu werden. Lisa Ekdahl kann ebenfalls ein Lied davon singen. In ihrer mittlerweile ein Vierteljahrhundert währenden Musikkarriere wurde die kindliche Unschuld des Vokaltimbres allzu oft mit putziger Koketterie und inhaltlicher Harmlosigkeit verwechselt. Dabei verbarg sich hinter dem neckischen Gesang stets die Reife einer emanzipierten Frau unserer Tage.

So auch auf „More Of The Good“, dem ersten englischsprachigen Album seit 2014. Zum federleichten Jazzpop aus Handfertigung singt die inzwischen 47-jährige Schwedin beispielsweise in „Sweet Feeling Of Freedom“ (im Duett mit Ane Brun aus Norwegen vorgetragen) von der Freiheit selbstbewusster Frauen von heute, viele verschiedene Rollen ausfüllen zu können. Und im Titelstück besteht sie darauf, dass es auch in unserer problembelasteten Welt Schönes zu entdecken gibt.
Interessante, so nicht unbedingt erwartete Gäste sorgen für ganz besondere Augenblicke auf diesem entzückenden Tonträger. Der französisch-libanesische Künstler Ibrahim Maalouf etwa flicht auf der Vierteltontrompete wunderbare arabische Arabesken ein („I Know You Love Me“); Reggae-Spezialist Desmond Foster überrascht als Crooner (in der Ballade „Thorn In My Heart“); und der Schriftsteller Abdellah Taïa aus Marokko übernimmt einen „Spoken Word“-Part („Crown Of Love“). Produzent Mathias Blomdahl hat das Ganze songdienlich in Szene gesetzt, Luftigkeit und Zartheit waren ihm wichtiger als Klangtreue.

Harald Kepler

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Lisa Ekdahl | More of the Good

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Lisa Ekdahl - More Of The Good - OKeh/Sony

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