Turin Brakes | Wide-Eyed Nowhere

Am Anfang wurden sie wegen ihres zum Akustischen neigenden Sounds auf dem Debüt „The Optimist“ treffend mit den Kings Of Convenience oder Starsailor verglichen. Schon bald darauf aber ließ sich Turin Brakes nicht mehr so leicht fassen. Mit jedem weiteren Album wechselte die Band die Klangfärbung und pendelte fortan zwischen Elektrischem, Funk- und Souleinflüssen, dem groß aufgezogenen Format und Folkpop.

Auf dem herrlichen neunten Studioalbum sind die Songs der Engländer jetzt „süßer, grooviger“, wie Olly Knights dem „Headliner Magazine“ ins Mikrofon diktierte. Und das kommt nicht von ungefähr, wurde „Wide-Eyed Nowhere“ doch im Sommer 2021 in Knights Gartenstudio in London aufgenommen. Weit entfernt vom Terminstress in gemieteten Studios ließ die Band dort schlicht und ergreifend alles geschehen, was ihr in den Sinn kam. So entstand manches heitere und frei fließende Stück. „When You’re Around“ zum Beispiel erzählt zum lässigen Drumbeat von den amourösen Gefühlen und Fantasien, die die Anwesenheit der Liebsten im Songprotagonisten auslöst. Im Ohrwurm „Up For Grabs“ erfreut man den Hörer mit ungewohnt fröhlichen Chor­intermezzi.

Das alles bedeutet aber keineswegs, dass in der Musikwelt des Quartetts nur noch eitel Sonnenschein herrschte. Einige Britpop-Titel handeln durchaus von Schmerzhaftem, von Ängsten, emotionaler Not und allgemeinen Daseinssorgen. Doch selbst wenn, wie in „World Like That“, drohende Krisen besungen werden, bleibt der Sound zumeist zuversichtlich. Von apokalyptischen Szenarien lassen sich Turin Brakes diesmal nicht die Laune verderben.

Harald Kepler

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Turin Brakes Wide-Eyed Nowhere

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