Weyes Blood | And In The Darkness, Hearts Aglow

„Yes, we all bleed the same way“, singt Natalie Mering im ersten Song des neuen Albums und erinnert damit an die Erkenntnis „Yeah, we all need someone we can bleed on“ in einem bekannten Rolling-Stones-Klassiker. Dabei ist sie erklärter Hoagy-Carmichael-­Fan.

Man kann sich diese Dame mit der öfter an Karen Carpenter erinnernden Altstimme in der Rolle von Lauren Bacall vorstellen, die mit dem Meister am Piano in „To Have And Have Not“ seinen Klassiker „Am I Blue“ singt. Von Liebe auf der Leinwand und im wirklichen Leben handelte „Movies“, vielleicht der beste von vielen großen Songs ihres letzten Albums „Titanic Rising“.

Über eigene Existenzängste singt sie auf Solo-Opus 5 in „Grapevine“, in dem Hollywood-Legende James Dean als ein „emotional cowboy with no hat and no boots“ auftaucht. Kaum misszuverstehender Kommentar zum eigenen Gefühlsleben während der jahrelangen Pandemie ist „The Worst Is Done“, vom Zustand davor („We slept / walked through the years / Didn’t think we’d all lean in to hyper-isolation“) und ihrer Sicht auf die Gegenwart handelnd und dem Songtitel zum Trotz endend mit den Versen „But I think the worst has yet to come / Now, I hear it from everyone / We’re all so cracked after that“ – was man wiederum angesichts dieser sehr opulent und verschwenderisch arrangierten Songs kaum glauben mag.

Umgehend beschwört sie danach am Ende in „A Given Thing“ ihren Glauben an unverbrüchliche Liebe, sehr gelassen sogar im Vers „Oh, I wanna stop the war between the broken lovers“. Es ist das heillos romantische Finale des Songzyklus.

Franz Schöler

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