Emily Nenni | On The Ranch

Groß geworden ist Emily Nenni in der kalifornischen Bay Area, heute lebt sie jedoch in Nashville. Dort ist sie mit ihrem klassischen Country­sound auch viel besser aufgehoben als an der Westküste. Ihren Einstand beim Normaltown-Label gibt die Sängerin mit „Honky Tonk der alten Schule mit einem leicht anderen Aroma“ (O-Ton). Diesen amerikanischen Stil verbindet man gemeinhin mit Trucker-Raststätten und Raucherkneipen auf dem Lande. Da darf der Mann noch mal Macho sein, die Frau ist nur sein sexy-schmuckes Anhängsel.

Mit diesem veralteten Verhältnis der Geschlechter ist die Nachwuchskünstlerin freilich so gar nicht einverstanden: Ihre deutlich formulierten Songtexte vertreten vielmehr aus weiblicher Sicht ein modernes Weltbild. Im Gleichberechtigungslied „Useless“ beispielsweise singt sie zum derben Stampfrhythmus von einer malochenden Frau, die von sich selbst sagt: „Work with my hands just like a man.“ Der Song „Can Chaser“ ist eine Hommage an alle Rodeoreiterinnen, die es mit ihren männlichen Kollegen jederzeit aufnehmen können. Und „In The Mornin’“ vertauscht schlicht die überlieferten Rollen – in dem Song ist es die Frau, die nach einem One-Night-Stand den Namen des Bettpartners nicht weiß und ihn vor die Tür setzt.

Dass Emily Nenni einen College-Abschluss als Tontechnikerin hat, ist ihr ohne jeden Zweifel zugute gekommen. Mit den Co-Produzenten Alex Lyon (Steve Hackett) und Mike Eli LoPinto (Lilly Hiatt) an ihrer Seite passte sie hörbar auf, dass ihr Honky Tonk in der Nachfolge von Patsy Cline und Kitty Wells stets aktuell und attraktiv klingt.

Harald Kepler

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