Bruce Springsteen | Only The Strong Survive

Für sein neues Studioalbum hat sich der „Boss“ – auch ein wenig als Resultat der Corona-Pandemie – (auch weniger bekannte) Soulklassiker aus dem American-Pop-Songbook der Sechziger- und Siebzigerjahre vorgenommen, darunter „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“, „Nightshift“, „What Becomes Of The Broken Hearted“, „Someday We’ll Be Together“ u. a. Insgesamt sind es 15 Motown-, Gamble-and-Huff- und Stax-Songs geworden.

Natürlich wird das Ganze mit großem Besteck serviert: opulente Bläser- bzw. Streicherbegleitung, Backing-Chor sowie eine gewohnt routiniert agierende Band. Bei diesem Herzensprojekt wollte sich Springsteen nach eigenen Angaben einmal ganz auf das Singen konzentrieren und sich durch nichts davon ablenken lassen. Erfreulicherweise hat er dabei seine unverwechselbar kratzige Stimme nicht überstrapaziert, was er ja gelegentlich schon mal tat. Daher ist „Only The Strong Survive“ ein eher zuckersüßes Popalbum mit tiefer Verneigung geworden, dem aber leider auch die Aussage etwas fehlt.

Hier und da wirkt die Stimme des „Boss“ auch ein bisschen wie ein Fremdkörper (im Mix), an anderen Stellen überrascht sie hingegen mit wohldosierter Kraft. Trotz der „Schwächen“ ist es mehr als eine Randnotiz, wenn sich ein Künstler dieses Formats mit diesem Eifer an diesen Songs, seinen persönlichen Einflüssen, abarbeitet. Auf der anderen Seite zeigt’s aber auch deutlich, welche Leistung die Musiker seinerzeit vollbracht haben, die Songs dahin zu hieven, wo sie heute sind. Eine solche Stimmung ist eben auch mit Mitteln der „Geschäftsführung“ offenkundig nicht ganz so leicht zu erschaffen.

Ingo Baron

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Bruce Springsteen Only The Strong Survive

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