Madison Cunningham | Revealer

Sängerin mit Gänsehautstimme, fantasievolle Gitarrenvirtuosin, Schöpferin von Ohrwurmmelodien, intelligente Texterin. Madison Cunningham ist gleich mit mehreren Talenten gesegnet, und auf dem großartigen dritten Soloalbum sind sie alle in schönster Pracht erblüht. Stilistisch ist die Kalifornierin nach wie vor schwer zu fassen, denn dazu sind ihre Interessen zu vielfältig.

„Revealer“ (Offenbarer) klingt trotzdem wie aus einem Guss, denn Cunningham versteht es hervorragend, Westcoast-Folkrock, Rock mit Breit­seiten-Gitarrenfeuer („Hospital“), Jazz mit vertrackten Harmonien und ungeraden Metren, Beatleskes („Sara And The Silent Crowd“), Experimentelles à la Robert Fripp („Your Hate Could Power A Train“) und arabisch Anmutendes („Collider Particles“) mit ihrer Künstlerstatur zusammenzuhalten. Kräftige Unterstützung erfuhr die 26-Jährige bei alledem von ihrem langjährigen Vertrauten Tyler Chester sowie den Produzenten Mike Elizondo (Carrie Underwood, Fiona Apple) und Tucker Martine (Neko Case).

Im Verlauf des Songschreibens durchlebte Cunningham eine schwere persönliche Krise, es ging ihr seelisch richtig schlecht, sie hatte den Überblick übers eigene Leben verloren. In den hemmungslos offenen Lyrics versucht sie, sich darüber im Klaren zu werden, wo ihr Platz in der Welt ist. In einem harten Prozess findet sie letztendlich aus ihren inneren Widersprüchen und der erlittenen Verzweiflung heraus. „Revealer“ ist das beeindruckende Dokument dieser eigenen Neuverortung und nicht zuletzt wegen des dabei gezeigten Mutes schon jetzt eines der vielleicht besten Alben des Jahres 2022.

Harald Kepler

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Madison Cunningham Revealer

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