Dr. John | Things Happen That Way

Ein Album des New-Orleans-Urgesteins kommt im besten Fall einer Naturgewalt gleich: Oft atmet sein Jazz-Blues-Rock den Voodoo-Zauber seiner Heimatstadt – so auch bei „Things Happen That Way“, das leider sein letztes Studioalbum bleiben wird. 2019 verstarb Dr. John, der mit Kollegen wie Frank Zappa, den Rolling Stones, Phil Spector, Sam Cooke, Aretha Franklin oder Eric Clapton spielte, während der Aufnahmen an einem Herzinfarkt.

Tochter Karla R. Pratt sowie Gitarrist Shane Teriot halfen schließlich, das Album fertigzustellen, mit dem sich Malcolm „Mac“ John Rebennack Jr. aka Dr. John ein paar Grad dem Country zuwendet. So tunkt er etwa Willie Nelsons „Funny How Time Slips Away“ tief in den New-Orleans-Blues, während Nelson himself beim Traditional „Gimme That Old Religion“ mit ans Mikrofon tritt. Nelsons Sohn wiederum, Country-Rocker Lukas Nelson, assistiert samt seiner Band Promise Of The Real, um Rebennacks „I Walk On Guided Splinters“ noch geisterhafter auszugestalten als das 1968er-Original. Auch den Pophit „End Of The Line“ der Travelling Wilburys verlangsamt „Mac“ und überzieht ihn mit einer Gänsehautglasur, zu der Engelsstimme Aaron Neville und Katie Pruitt ihren Teil beitragen.

Eigentlich ist das Album aber eine tiefe Verneigung vor Hank Williams. Aus dessen Feder interpretiert er „Ramblin’ Man“ im Voodoo-Style und „I’m So Lonesome I Could Cry“ in einer Fassung, die Johnny Cashs Version auf die Spitze treibt. Auch seine eigenen Songs fallen grandios aus, etwa der Slow-Funk „Holy Water“. Das Album ist ein würdiges Ausrufezeichen unter ein fast 80-jähriges Leben.

Peter Bickel

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