Schellackplatte von 1902
Schellackplatte von 1902

Plattenspielerverkäufe 2023 plus 10 Prozent

Vor 125 Jahren startete die Plattenproduktion

| Ulrich Wienforth

Die gfu meldet aktuelle Verkaufszahlen und erinnert an ein historisches Datum.

Die Geburtsstunde der Schallplatte könnte man auf 1887 datieren: Damals meldete Emil Berliner sein „Grammophon“ in den USA zum Patent an. Doch erst zehn Jahre später stellte er erstmals eine Schellack-Platte her – als Prototyp. Die Serienproduktion der Schellack-Scheiben startete am 6. Dezember 1898, vor genau 125 Jahren, bei der „Deutschen Grammophon-Gesellschaft“ in Hannover in der weltweit ersten Schallplattenfabrik. Sie war von Emil Berliner und seinem Bruder Joseph gegründet worden. Aus Zinkplatten-Mastern wurde ein Kupferabdruck erstellt, mit dem bis zu zehn Platten pro Stunde gepresst werden konnten. Die ersten Schellacks waren einseitig bespielt und kaum größer als heute eine CD – sie liefen aber gerade mal gut eine Minute. Sechs Jahre später, 1904, wurden in Hannover täglich bereits 25.000 Schallplatten hergestellt. Erst 1951 löste PVC das Naturprodukt Schellack ab. Weitere Meilensteile aus der Tonträger-Fertigung in Hannover waren die erste bespielte Musikkassette und 1982 die erste CD.

Nachdem die analoge Schallplatte in den 1990ern nahezu vollständig von der CD verdrängt worden war, meldet sie sich seit Anfang der 2000er Jahre wieder eindrucksvoll zurück – und mit ihr die zugehörigen Abspielgeräte. Für das laufende Jahr prognostiziert der Branchenverband gfu den Verkauf von 134.000 Plattenspielern in Deutschland, ein Zuwachs von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch der Durchschnittspreis ist gestiegen: um 6,4 Prozent auf 305 Euro. Im Jahr 2015 kosteten Plattenspieler im Schnitt noch 192 Euro. Offenbar ist also zunehmend Qualität gefragt.

Quellen: https://gfu.de/erste-schallplattenfabrik-vor-125-jahren/

Jochen Wiesinger „Geschichte der Unterhaltungselektronik“

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