FiiO FT3

Test: Kopfhörer

FiiO FT3: preiswerte und edle Over-Ear-Kopfhörer getestet

Der Preisbereich um 300 € ist bei Kopfhörern von Bluetooth-Modellen dominiert. Nun bietet FiiO mit dem FT3 einen klassischen Passiv-Hörer an – wie die schicken Kopfhörer klingen klärt unser Test.

| Julian Holländer


Die chinesische Marke FiiO ist schon länger hauptsächlich im Bereich von (mobilen) D/A-Wandlern und Kopfhörerverstärkern aktiv. Nachdem der Hersteller kürzlich mit einem komplett neuen Kassettenspieler auf sich aufmerksam machte – der zwar messtechnisch nicht begeistert, aber doch ein schönes Nostalgiegefühl auslöst –, präsentiert er seit einiger Zeit auch hochwertige Endgeräte, wie den Over-Ear-Kopfhörer FT3. Auf dem Papier bietet er vieles, was für präzise Detailarbeit spricht: angewinkelte spezielle 60-mm-Treiber, gute Verarbeitung und auch die verstärkerfreundliche, niedrige Impedanz von 32 Ohm. Mit diesem relativ niedrigen Widerstand braucht es nicht unbedingt einen teuren und kräftigen Kopfhörerverstärker, um mit dem FiiO Musik hören zu können.

Zwei verschiedene Versionen: 32 Ohm und 350 Ohm

Für High-End-Ambitionen ist der FT3 zum gleichen Preis auch in einer Version mit 350 Ohm und angepasster Membran erhältlich. Dank der höheren Impedanz braucht es dann einen Verstärker mit mehr Leistung, um die Kopfhörer zu versorgen. Am Handy etwa kann die hochohmige Version ergo nicht mehr allzu gut angetrieben werden, jedenfalls nicht mit einem zufriedenstellenden Klang. Dafür klingt sie an einem hochwertigeren Amp auch etwas detaillierter, ausgeglichener und audiophiler als der 32-Ohm-Hörer.

Einer der Vorteile der 32-Ohm-Version ist also, dass sie auch problemlos am Miniklinken-Ausgang eines Mobiltelefons oder Laptops kräftig und voll klingen kann. Das spiegelt sich auch in der generellen Klangsignatur des FiiO wieder, der auf einen starken Bass setzt und relativ verzerrungsfrei zu hohen Pegeln fähig ist, aber dementsprechend auch ganz leicht unausgewogen sein kann.

Die Kopfhörer sind zudem offen designt, strahlen den Klang also auch nach außen ab. Das kann diesem zuträglich sein, da er so nicht bedämpft wird, aber führt natürlich dazu, dass der Klang außerhalb der Kopfhörer zu hören ist – für Musikhören etwa im Bus vielleicht nicht optimal.

Viel und gutes Zubehör beim FiiO-Kopfhörer inklusive

Der Lieferumfang kann sich sehen lassen, neben der schicken Tragetasche liefert FiiO Adapter für 3,5 mm, 4,4 mm, 6,35 mm und XLR, womit der FT3 für jegliche Kopf­hörerverstärker bereit sein sollte. Nutzer von Handys bestimmter Marken ohne Analog-Ausgang brauchen hingegen zwangsweise einen kleinen Wandler, welche FiiO auch anbietet.

Abgerundet wird das Paket durch zwei verschieden Ohrpolster. Bei ähnlichem, in beiden Fällen gutem Tragegefühl wirken sich diese ebenfalls auf den Klang aus; während die Velours-Version gefälliger klingt, hat die Lederimitat-Ausführung einen direkteren und räumlicheren Klang. Dieser gefiel uns im Test bei den meisten Musikstücken – wie etwa Snarky Puppys Jazz-Fusion-Stück „Shofukan“ – besser und ist damit hier unser Favorit. Allein das etwas unelegante Wechseln der Polster und deren anfangs eher unangenehme Geruch stören etwas.

FiiO FT3 gegen Bluetooth-Kopfhörer

Bei der Wahl zwischen dem FiiO und einem gleich bepreisten Aktiv-Bluetooth-Hörer liegt der FT3 klanglich meist vorn – direkt am Handy angeschlossen klingt er gegenüber Bluetooth breiter und realistischer. Bluetooth-Hörer liefern natürlich mehr Features und haben den Verstärker quasi eingebaut, aber klanglich können sie somit nicht mithalten. Bleiben wir im Feld der kabelgebundenen Kopfhörer fehlt dem FiiO gegen teurere Konkurrenz – zum Beispiel dem ebenfalls aus China stammenden aber auch doppelt so teuren Sendy Audio Aiva – manchmal Luftigkeit und Präzision.

Testfazit FiiO FT3 32 Ohm

Die FT3 32 Ohm von FiiO sind für ihren eher niedrigen Preis hochwertige Kopfhörer mit sehr guter Ausstattung, die auch an einfachen Zuspielern voll klingen. Der Klang ist insgesamt eher bassbetont, dennoch räumlich. An einem guten Kopfhörerverstärker ist die 350-Ohm-Version eine klanglich ausgewogenere Alternative.


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