Soundcore C30i: Open-Ear-Buds im STEREO-Test

Soundcores C30i-Open-Ear-Buds fallen allein schon durch ihr Design auf. Was sie für ihren Discountpreis bieten können, hat STEREO getestet.

Soundcore_C30i

Testfazit: Soundcore C30i

Soundcores C30i-Open-Ear-Hörer bieten für einen sehr günstigen Preis einen durchaus annehmbaren Klang und setzen mit ihrem markanten Transparenz-Look ein optisches Statement. Wer es optisch eher unauffällig mag, könnte mit ihrem futuristischen Design fremdeln. Da sie sehr leicht sind, lassen sich diese Clip-­Modelle angenehm tragen und verrutschen auch bei sportlicher Betätigung nicht. Zudem lassen sich individualisierte Soundprofile anlegen.
Testergebnis
2
gut

Klanganpassung durch EQ-Funktion in der App, lange Akkulaufzeit

Touch-Controls wenig praktikabel, relativ dünner Bass

Open-Ear-Hörer erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit. Immer mehr Hersteller springen auf diesen Zug auf. So auch Soundcore. Die Marke kennt man für eher preiswerte Audio-Produkte im Consumer-Bereich. Hier sind auch die C30i-Open-Ear-Hörer mit ihrem Preis unter 70 Euro einzuordnen.

Soundcore C30i: Schnell am Ohr

Sie werden – im Gegensatz zu Modellen, die mit Bügeln am Ohr befestigt werden – einfach an die Hörmuschel geclipt. Dies geht genau so schnell, wie In-Ears ins Ohr zu stecken.

Die C30i kommen mit Zubehör in einem Ladecase, in dem sie magnetisch haften, und sind aus starrem Kunststoff gefertigt. „Starr“ heißt: Sie können sich nicht durch Biegsamkeit einem etwaig dickeren oder dünneren, geraderen oder gekrümmteren Ohrknorpel anpassen.

Dafür legt der Hersteller Aufsteckteile in weiteren Größen bei, die den Clip bei Bedarf besser anpassbar machen. In unserem Falle war das nicht nötig. Die C30i saßen bequem am Ohr und verrutschten weder beim Joggen noch beim Work-out. Das Durchschnittsohr sollte damit also gut klarkommen.

Ihr Design erinnert – je nach Lesart – entweder an tatsächliche Retro-Ohrring-Clips … oder an Mini-(Over-Ear-)Kopfhörer. Durch ihre starre Beschaffenheit lassen sie sich sogar einhändig ans Ohr befördern. Mit ihrem Fliegengewicht von je 6 Gramm spürt man sie beim Tragen kaum. Die Inbetriebnahme mittels Bluetooth-Pairing geht schnell und unkompliziert – sowohl mit einem Apple- wie auch einem Android-Gerät.

Antippen vs. App: Soundcore C30i-Bedienung

Wenn man nun beim Musikhören vor- oder zurückspringen oder die Lautstärke justieren will, kann man das natürlich über die jeweilige Streaming-App und das Sendegerät bewerkstelligen – in unserem Falle waren dies die Qobuz-App und ein iPhone. Es gibt zu diesem Zweck an den beiden C30i-Earbuds aber auch sogenannte Touch-Controls.

Diese sitzen auf der Seite der Earbuds, die sich hinter der Ohrmuschel befindet. Entsprechend herausfordernd ist es, das kleine Touch-Feld aufs Geratewohl mit der Fingerkuppe zu treffen, geschweige denn, dass sie akkurat aufs Antippen reagieren würde. Diese Bedienart empfiehlt sich also weniger, außer man bringt viel Geduld mit.

Wesentlich nutzungsfreundlicher ist da die Soundcore-App, mit der sich die C30i ebenso bedienen lassen. Für diese ist aber, um sie nutzen zu können, eine Registrierung erforderlich. Diese ist etwas umständlich, man muss noch einen Aktivierungslink bestätigen, um den Registrierungsvorgang abzuschließen.

Danach musste dann noch eine Firmware-Aktualisierung installiert werden, was ein paar Minuten dauerte. Währenddessen müssen die Hörer, wie beim Pairing, im geöffneten Case bleiben.

8-Band-Equalizer zur Klanganpassung

Ist all das einmal geschafft, scannt man C30i als neues Gerät. Und dann bietet die Soundcore-App nützliche Features, allen voran ein 8-Band-Equalizer zur individuellen Klanganpassung. Unter dem Menüpunkt „Benutzerdefinierter EQ“ kann man sich dabei verschiedene Klangprofile – wie etwa auf bestimmte Musik zurechtgeschnittene Klangeinstellungen – anlegen, benennen (z. B. „Jazz“) und abspeichern. Dies brachte beim Probehören eine wahrnehmbare Klangverbesserung, doch zu Klang gleich noch mehr.

Über die App lassen sich auch die Funktionen der Touch-Controls individuell belegen – oder auch unter dem Menüpunkt „Soundeffekte“ ein 3D-Sound-Modus für Gaming und Filme wählen. Über die Funktion „Duale Verbindungen“ soll man die Kopfhörer mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden können. Leider funktionierte es bei der Probe aufs Exempel nicht, die Soundcore C30i mit zwei Apple-Geräten zu verbinden. Das Koppeln mit einem 2024er-MacBook-Air wollte in mehreren Anläufen nicht klappen. Da dies beim ­Musikhören aber nicht den Regelfall darstellt, dürfte es verschmerzbar sein

Soundcore C30i haben IPX4-Schutznorm

Vielmehr bieten sich die Soundcore C30i als leichte, unkomplizierte und mit ihrer IPX4-Schutznorm im übrigen auch feuchtigskeitsbeständige Ohrhörer für unterwegs an. Dass sie als Open-Ear-Modelle den Gehörgang offen lassen, kann sowohl Vor- als auch Nachteil sein. Vorteilhaft ist, dass man keine Kopfhörer abnehmen oder aus dem Ohr fummeln muss, wenn man sich etwa spontan mit jemandem unterhalten möchte. Der Nachteil ist: Man hört immer die Gespräche und sonstigen Geräusche seiner Umgebung.

Die C30i-Treiber sitzen auch nicht direkt vor der Höröffnung, sondern etwas „dahinter“. Je nachdem, wo man sich befindet, kann die Geräuschkulisse so laut sein, dass sie die Musik oder den Podcast aus den Ohrhörern überlagert. Noise Cancelling ist konstruktionsbedingt nicht möglich. Ist man in lauter Umgebung unterwegs, sollte man aufpassen, die Lautstärke dann nicht über längere Zeit bis aufs Maximum heraufzuregeln. Nicht nur, weil es schlecht fürs Gehör ist, sondern auch, weil andere dann ungewollt mithören können. Bei moderatem Lautstärkepegel bekommt die Umwelt indes nicht viel bis gar nichts von dem mit, was man gerade hört.

C30i-Klang: Für unterwegs sehr passabel

Was nun den Klang betrifft, den die Soundcore C30i mit ihrem 12 x 17 mm messenden, elliptischen Treiber hervorbringen, kann und wird von Ohrhörern für 69 Euro sicher niemand audiophile Wunder erwarten. Vor allem Bässe bleiben, da sie bei Open-ar-Hörern wie diesen über die Luft ins Ohr getragen werden, vergleichsweise dünn.

Ansonsten ist der Klang aber durchaus passabel, egal, ob man dem Post-Rock von Mogwais neuem Album oder Bill Evans’ „The ,Interplay‘ Sessions“ lauscht, wie wir das probeweise getan haben. Instrumente und Stimmen sind gut getrennt, Details sind wahrnehmbar, eine bedingte Räumlichkeit ist gegeben – so gut das bei dem „offenen“ Klangprinzip eben geht. Auch Klassik kann man damit hören. Ob man das will, wenn die einfahrende ­U-Bahn etwa Erik Saties „Gnossienne No. 4“ übertönt, ist eine andere Frage.


Denn es muss hier nochmals klar ­gesagt werden: Wenn beim Hören unterwegs der Umgebungs-Geräuschpegel anschwillt, hört man von der Musik nicht mehr so viel, geschweige denn Nuancierungen im Klang. Wenn es um Feinheiten geht, bleiben diese eher dem Hören unter Idealbedingungen im stillen Kämmerlein vorbehalten. Es sei noch erwähnt, dass die App bei den „Soundeffekten“ neben einem „Soundcore Signature“- auch ein „Bass“-Preset bietet, doch konnte uns das nicht so recht überzeugen. Bessere Ergebnisse erhielten wir im Test, wenn wir per „Benutzerdefiniertem EQ“ selbst nachregelten.

Headset-Funktion von Soundcore C30i

Last, but not least lassen sich die Soundcore C30i auch als Headset zum Telefonieren nutzen. Die zwei eingebauten Mikrofone übertragen Sprache verständlich, auch längere Telefonate ließen sich problemlos damit führen. Und auch das Handling ist dabei sehr intuitiv.

C30i-Akkulaufzeit ist ein Pluspunkt

Ein nicht unwesentlicher Faktor, gerade wenn man seine Open-Ears etwa für längeres Training mitnimmt, ist die Akkulaufzeit. Hier kommen die Soundcore C30i auf ordentliche 10 Stunden; man kommt also ohne Laden ganz gut mit ihnen durch den Tag. Durch das Ladecase lässt sich die Laufzeit gar auf 30 Stunden strecken. Hiermit verbuchen diese Open-Ears noch mal einen klaren Pluspunkt.



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