Mobile DACs im Test: der beste Klang für Unterwegs
Im Urlaub oder im Büro Musik in Top-Qualität genießen, ohne dafür eine große HiFi-Anlage aufzufahren – geht das? Mit PC, Tablet oder Smartphone und einem mobilen D/A-Wandler schon. STEREO hat den Test gemacht.

Mittlerweile muss man sich auch als anspruchsvoller Musikgenießer eingestehen, dass Streamingdienste hinsichtlich der gelieferten Audioqualität erheblich zugelegt haben. Bei Amazon Music etwa entsprechen Songs in HD-Qualität annähernd dem, was eine CD liefert, Tracks in Ultra HD liegen qualitativ deutlich darüber. Auch bei Tidal, Apple Music oder Qobuz steht Lossless-Audio zur Verfügung, also Musik ohne jegliche Kompressionsverluste. Und das ist ein Problem, zumindest unterwegs oder am PC im Büro. Denn wie bekommt man diese gute Qualität auf die Ohren?

Im stationären Bereich gibt es Streamer in allen Preis- und Qualitätsklassen: Streaming-DACs, Streaming-Voll- oder Vorverstärker. Hier kann man schnell ein paar Tausend Euro loswerden, wenn man auf der Suche nach erstklassigem Klang ist, wird dann aber auch entsprechend fündig. Nur bleibt die Frage, was man denn unterwegs macht, sofern man nicht auf akustische Top-Qualität verzichten möchte. Schließlich nimmt kaum jemand die komplette Stereoanlage mit in den Urlaub, ins Büro oder auf Geschäftsreise. STEREO hat daher fünf mobile Digital-Analog-Converter (kurz DAC oder D/A-Wandler) getestet, die sich per USB an Smartphones, Tablets oder auch Notebooks anschließen lassen. Gedacht sind sie vor allem als Kopfhörerverstärker, was insofern sinnvoll ist, als gerade Smartphones zunehmend seltener über Kopfhörerbuchsen verfügen. Hier ist spätestens seit der Einführung des 5.x-Standards Bluetooth der bevorzugte Weg, das Gerät mit einem Headset zu verbinden. Allerdings eben nicht verlustfrei, weil die gängigen Codecs alle komprimieren, wenngleich auf einem qualitativ sehr hohen Niveau.
Sinn und Einsatzzwecke von Mobilen DACs im Test
Die USB-DACs hingegen machen eben das, was ein DAC macht: Sie wandeln den unkomprimierten Datenstrom, den sie via USB bekommen, direkt in ein analoges Signal um, das sich an einen Kopfhörer oder an Aktivboxen ausgeben lässt. Prinzipiell sind auch weitere Szenarien denkbar bis hin zum Anschluss an das Mischpult einer Beschallungs-/PA-Anlage. Aber das sind sicherlich Spezialfälle. Das wohl wahrscheinlichste Anwendungsszenario ist das bewusste Musikhören während eines entspannten Urlaubstages. Und dies mit einem sehr guten Kopfhörer. Denn eines sollte man nicht aus den Augen verlieren: Die kleinen Klangwandler in USB-Stick-Form sind erheblich teurer als ihre Daten speichernden Geschwister. Zwischen etwa 150 und 350 Euro kosten die aus dem HiFi-Bereich stammenden Modelle hier im Test.

Mit dem Asus ROG Clavis ist allerdings auch ein DAC dabei, der aus der Welt der PCs kommt, in der die DACs meist auf den Namen „Soundkarte“ hören. Unbestreitbar ist, dass die Umwandlung von digitalen Audiodaten für eine Analogausgabe am Computer eine nur etwa drei Jahre jüngere „Tradition“ hat als die Audio-CD. Entsprechend darf man auch hier eine gewisse Expertise unterstellen. Allerdings muss man festhalten, dass die Computer-DACs in den höheren Preisklassen den Fokus deutlich mehr auf Gaming und Surround-Wiedergabe richten als auf Stereoklang. Umso mehr stellt sich die Frage, ob eine knapp 100 Euro teure USB-Soundkarte es mit den deutlich teureren HiFi-DACs aufnehmen kann. Schließlich sind Notebooks sowieso, aber auch Smartphones oder Tablets vor allem Computer und keine HiFi-Bausteine.
Installation (fast) nicht nötig
Die USB-DACs funktionieren alle nach dem Plug & Play-Prinzip. Zwar gibt es für Windows bei einigen Exemplaren Treiber. Im Test sind die für den eigentlichen Betrieb allerdings nicht zwingend nötig. Mancher mag es aber als Vorteil ansehen, dass hier ein ASIO-Treiber mit installiert wird, der potenziell geringere Latenzen bietet als Windows Direct Sound. Die Diskussion darüber, ob man hier in Zeiten schneller Rechner und schneller USB-Ports überhaupt Unterschiede hört, ist aber ausgesprochen theoretisch.

Wichtig ist die Software in jedem Fall aber für das eventuelle Aktualisieren der Firmware. Mit anderen Worten: Wenn man sich einen USB-DAC zulegt, sollte man idealerweise auch einen Windows-PC besitzen, weil vor allem dafür die passende Software existiert. Zwar gibt es für einige DACs auch Smartphone-Apps, aber ohne Update-Funktion. Und selbst am PC ist das Ganze kein Selbstläufer. Es gibt sowohl beim KA17 als auch beim GO Bar ein spezielles Tool, das man aus dem Treiberordner aufrufen und über das man die vorher herunterzuladende Firmware auswählen muss. Das ginge heutzutage auch komfortabler, wie Asus zeigt. Hier findet die Software Armoury Crate die Aktualisierung automatisch.
USB-DACs glänzen am Handy
Unter Android oder iOS hat man solche Herausforderungen nicht. Einstecken und hören heißt hier die Devise, wobei man gerade bei Android 15 sicherheitshalber in die Audio-Einstellungen abtauchen sollte, weil das Betriebssystem selbst sehr viele Einstelloptionen für den Klang bietet. Hier gilt es daher aufzupassen, dass man sich den Sound nicht verkonfiguriert.

Hat man dann am Smartphone das Ensemble aus Handy, DAC und Kopfhörer zusammengestellt, stellt man schnell fest, dass „mobil“ hier eher „reisetauglich“, als „dauerhaft tragbar“ meint. Das liegt zunächst einmal daran, dass die DACs alle durch etwa 10 cm kurze Kabel mit den USB-C-Ports der Telefone verbunden werden.
Und auch wenn es bei allen Modellen mit Ausnahme des Asus ROG Clavis eine kleine Hülle im Lieferumfang gibt, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass man sich das Ganze eben nicht wie gewohnt in die Hosentasche stecken oder beim Joggen in einer Oberarmmanschette tragen kann: Für stetige mechanische Belastungen ist diese Art von Verkabelung einfach nicht ausgelegt.
Und noch einen Haken hat die Sache: Die DACs benötigen – naheliegend für einen Verstärker – Strom, den sie aus dem Smartphone-Akku bekommen. Das reduziert die Laufzeit des Telefons.
Kleine Hürden, und wie man sie umgeht
Um wie viel, hängt sehr davon ab, wie viel Strom der jeweils verwendete Kopfhörer benötigt, pauschal lassen sich hier keine Aussagen treffen. An PCs, Notebooks oder selbst bei Tablets, die über einen zusätzlichen Stromanschluss verfügen, stellt sich das Problem nicht. Und bei Handys kann man sich dann mit einem USB-C-Y-Kabel weiterhelfen, mit dem sich parellel ein Netzteil anschließen lässt. In dem Kontext muss man den FiiO KA17 besonders hervorheben, weil er als einziges Gerät selbst über einen zusätzlichen Stromanschluss verfügt. Der Hersteller bietet sogar eine Powerbank dazu an.

Tatsächlich sind diese kleinen Hürden alles andere als unüberwindbar. Zumal, wie schon angedeutet, davon auszugehen ist, dass, wer qualitativ hochwertig Musik genießen will, dies wahrscheinlich eher nicht auf Rennrad oder im Regionalexpress auf dem Weg zur Arbeit machen wird, sondern entspannt im Sessel oder Liegestuhl. Und so stellt sich nun die Frage, welcher der DACs denn am besten abliefert.

Bei Audioquest und Asus gilt hier, um das vorwegzunehmen, die Devise: What you see is what you get. Schlicht ist für die Bedienung der beiden DACs noch untertrieben: Es gibt nahezu keine, vom Wahlschalter für die Verstärkerleistung beim ROG Clavis abgesehen. Oder anders ausgedrückt: Alles, was man klanglich gern verändern möchte, muss wahlweise über das jeweilige Betriebssystem oder die Konfigurations- respektive Wiedergabe-App erfolgen. Die anderen drei Modelle bieten dagegen selbst verschiedene Klangmodi und auch die Möglichkeit der Lautstärkeregelung. Bei GO Bar zeigen kleine LEDS an, wo man sich gerade befindet, bei FiiO und Cayin gibt es per Tastendruck zuschaltbare Displays. Auf den ersten Blick erscheint es sinnvoll, eher zu einem der drei letztgenannten DACs zu greifen. Doch ist das wirklich so klar?
iFi GO Bar im Test: das beste Gesamtpaket?
iFi nutzt bei GO Bar einen DAC von Cirrus Logic aus der Master HiFi-Serie. Hier ist also aufgrund der Hardwarebasis, die unter anderem auch von einem 16.Kern Xmos-Prozessor als Controller ergänzt wird, eine Basis für sehr guten Klang vorhanden. Leider ist die Bedienung einigermaßen umständlich; es gibt sage und schreibe neun LEDs, die über den Betriebszustand informieren, einige davon auch noch mittels verschiedener Farben. Bestimmte Modi werden durch mal kurzes und mal längeres Drücken der Modus-Taste in Verbindung mit den Lautstärketasten abgewählt. Am besten lernt man die Bedeutung der LEDs und Farben auswendig, weil die vermutlich aus Designgründen schwarze Beschriftung auf dem anthrazitfarbenen Gehäuse faktisch nicht lesbar ist. Die zugehörige PC-Software wirkt obendrein ein wenig aus der Zeit gefallen; unter anderem deshalb, weil sie die Einstelloptionen, die der DAC bietet, nicht abbildet.

Allerdings kann man in der Regel auf wildes Konfigurieren ohnehin verzichten: Der GO Bar klingt schon „out of the box“ ausgewogen und souverän. Die Filter greifen bestenfalls dezent ein, und um von der Basserweiterung XBass überhaupt merklich zu profitieren, muss man Songs hören, die per se im Tieftonbereich ausgesprochen druckvoll sind. So zeigt sich im Test bei New Orders „Blue Monday“ ein sehr moderater Effekt, während der stampfende Synthesizer in „Personal Jesus“ (Depeche Mode) praktisch unverändert klingt.
FiiO KA17 im Test: preiswert und super DAC-Leistung
Der KA17 ist mit einem Chip von ESS bestückt, dem ES9069Q. Im Gegensatz etwa zum Dragonfly lassen sich hier eine ganze Menge Einstellungen vornehmen, wahlweise am DAC selbst oder per App. Ersteres ist etwas umständlich, weil die vier Bedientasten und das kleine Display nicht unbedingt eine intuitive Menüführung ermöglichen. Eleganter funktioniert es mit der App, die dann zum Beispiel das Umschalten der Verstärkerleistung, sodass man bei Anschluss einer Zusatzstromversorgung sogar passive Lautsprecher nutzen könnte. Auch die Tastenfunktionen lassen sich in verschiedenen Modi für die Mediensteuerung konfigurieren, ebenso die Balance oder die Displayausrichtung.

Das audiophile Herzstück der App (und des DACs) sind jedoch die verschiedenen Filtermodi, um das Hörerlebnis anzupassen. Leider sind die Lowpass-Filter nur Englisch benannt und wären selbst mit der deutschen Bezeichnung nur Audio-Experten ein Begriff. Hier wäre es wünschenswert, gäbe es für Laien eine kurze, allgemeinverständliche Erklärung solcher Begriffe wie „slow roll off“ oder „apodizing“. So bleibt dann nur durchzutesten, welcher Filter für das persönliche Hörerlebnis mit welcher Musik am besten harmoniert. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass der DAC jederzeit so justierbar ist, dass – auch bedingt durch den hochwertigen Wandler-Chip – der Klang über jeden Zweifel erhaben ist.
Cayin RU7 im Test: guter Klang mit unüblichem DAC-Konzept
Unter dem mit einem Display versehenen Metallgehäuse des RU7 verbirgt sich eine Besonderheit. Und zwar in Form von vier 1-Bit-DACs, die mit einem Netzwerk temperaturstabiler Widerstände gekoppelt sind. Dieser Schaltungsaufbau, Ladder-DAC genannt, kann bestimmte unerwünschte Effekte, die potenziell bei Multibit-DACs – in diese Kategorie gehören alle anderen Testgeräte – auftreten können, von vornherein ausschließen. Außerdem arbeiten Singel-Bit-Wandler auf der Digitalseite hochpräzise, weshalb der Analogteil weniger aufwendig gehalten werden kann.

Die Frage, welches Verfahren nun besser ist, führt zwangsläufig zu einer sehr theoretischen Elektrotechnik-Diskussion, aber zu keiner klaren Antwort. Mitunter wird Ladder-DACs ein etwas natürlicherer Klang nachgesagt, aber das lässt sich beim Probehören selbst im direkten Vergleich nicht verifizieren. Was im Umkehrschluss heißt, dass zumindest die anderen drei HiFi-DACs ebenso natürlich klingen wie der RU7. Für den gibt es keine App, alle Einstellungen erfolgen über das kleine Display und die drei Tasten. Das klappt hier tatsächlich recht gut, weil es schlichtweg nicht viel zu konfigurieren gibt. DSD sowie Gain sind anpassbar, Optionen zur Klangmanipulation gibt es dagegen keine. Allerdings wären die auch unnötig. Der Cayin macht auch so seine Sache sehr gut.
Asus ROG Clavis im Test: preiswerter Gaming-DAC
ROG steht beim Notebook- und Komponentenhersteller Asus für Rebublic Of Gamers. Und tatsächlich merkt man das dem Gerät ein wenig an: Es verfügt über ein hinterleuchtetes Logo, dessen Farben man verändern kann. Auch so, dass sie dynamisch passend zur Ausgabe variieren. Auch ist das Design durch erhabene „Ornamente“ im Aluminiumgehäuse etwas verspielt. Da der Clavis eine Soundkarte ist, besitzt er auch noch einen Mikrofoneingang, der allerdings in die 3,5-mm-Buchse integriert ist. Der DAC funktioniert am Smartphone unter Android 15 ohne Probleme, kann hier aber über die Armoury-Crate-App nicht konfiguriert werden. Das funktioniert dann aber am PC, und zwar sehr ausgedehnt. Sogar virtueller 7.1-Sound und eine separate Bassanhebung sind hier aktivierbar. In dem Stick arbeitet ein ESS 9281-DAC, der vier parallel arbeitende Wandlereinheiten für unterschiedliche Frequenzbereiche besitzt, deren Output hinterher wieder zu einem Analogsignal zusammengemischt wird.

In der Praxis muss man allerdings am Klang eventuell etwas basteln, weil der Claris mit dem Fokus auf Spiele voreingestellt ist, also recht basslastig und mit einigen Optionen zur entsprechenden Klangverbesserung. Stellt man Letztere ab und das Wiedergabeprofil auf „Musik“, wird der Sound sehr viel ausgewogener, bleibt aber recht kräftig im Bassbereich, während die höheren Frequenzen im Vergleich zu den anderen Modellen etwas abfallen. Mittels Equalizer lässt sich das bei Bedarf nachkorrigieren, aber damit geht etwas Volumen verloren. Problematisch kann es werden, sofern man einen Kopfhörer verwendet, der gerade mit satten Bässen nicht gut fertig wird, im Test stellt das jedoch kein Problem dar. Trotzdem ist der ROG Clavis sicherlich eher eine Option für Liebhaber elektronsicher oder Rockmusik; hier klingt er richtig gut, vor allem gemessen an seinem günstigen Preis.
Audioquest Dragonfly Cobalt im Test: bester Klang, kleinste Ausstattung
Der Firma Audioquest darf man ein mindestens gesundes Selbstbewusstsein unterstellen: Auf der Webseite weist man darauf hin, dass es beim Cobalt, dem Spitzenmodell aus der Dragonfly-Serie, keine Notwendigkeit zur Firmwareaktualisierung gebe. Deshalb müsse man auch keine weitere Software installieren. Keine Frage, der DAC wird unter allen gängigen Betriebssystemen erkannt und ist praktisch sofort nutzbar. Den Sound allerdings muss man nehmen, wie er aus dem Gerät kommt, weil es, wie schon erwähnt, keinerlei Anpassungsoptionen gibt.

Das kann man sich leisten, wenn man mit dem ESS ES9038Q2M einen der aktuell besten Wandler-Chips verbaut, die es gibt. Dem wurde noch ein Minimalphasen-Slow-Roll-Off-Filter beigegeben, der den Klang natürlicher werden lässt. Der Test zeigt sehr klar, dass das Konzept voll aufgeht, weil der DAC praktisch kaum akustische Schwächen hat, er performt ohne jegliche Konfiguration auf teils noch höherem Level als die anderen Modelle aus dem HiFi-Bereich auch. Die Dynamik ist erstklassig, der Klang üppig, ohne an irgendeiner Stelle zu dick aufzutragen. Allerdings gibt es keine zwei Verstärkerstufen und die niedrigste Samplingrate im gesamten Testfeld.
Unbestritten kommt auch ohne High-Gain und bei maximal 96 KHz ein, wie gerade beschrieben, brillanter Klang aus dem Stick, weshalb man ihn ohne Weiteres kaufen kann. Aber nominell fällt er damit eben hinter die anderen Kandidaten zurück. Dafür bietet er aber ein anderes, ganz praktisches Feature: Als einziger kommt der Dragonfly Cobalt an einem USB-A-Anschluss ohne Adapter aus, weil er aufgebaut ist wie ein USB-Stick. Für USB-C-Ports ist ein kurzes Kabel im Lieferumfang. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der kleine Wandler kann auch an PCs oder Macs genutzt werden, die noch keine USB-C-Anschlüsse haben, ohne dass man hier noch wilde Zwischenstecker bräuchte.
Was sind die Vorraussetzungen für guten DAC-Klang?
Das führt final zu einer ganz entscheidenden Frage: Welcher USB-Standard ist eigentlich mindestens nötig, um einen der DACs mit hohen Samplingraten und Samplingtiefen zu betreiben? Die Antwort überrascht: Bei 96 KHz und 24 Bit käme nicht einmal USB 1.0 in Schwierigkeiten.
Dem liegt eine ziemlich simple Rechnung zugrunde, hier am Beispiel der höchstmöglichen Raten von 32 Bit und 384 KHz: Die Samplingrate besagt, dass das 32-Bit-Datenpaket 384.000-mal pro Sekunde abgefragt wird. Das macht also ein Datenvolumen von 384.000 x 32 Bit = 12.288.000 Bit. Das klingt nach einer ziemlich großen Zahl, relativiert sich aber schnell, wenn man das Ganze durch 1.000.000 dividiert, um den Wert in Megabit (Mbit) umzurechnen. Dann hat man nur noch 12,288 Mbit, die pro Sekunde transferiert werden. Bei den älteren USB-Standards bis zu USB 2.0 kommen etwa 20 Prozent so genannter Protokoll-Overhead dazu, bei USB 3.x ist er deutlich geringer.

Darunter versteht man Steuerbefehle, Fehlerkorrektur-Anweisungen, Zeitstempel und Ähnliches. Auch dieser Overhead benötigt eben Bandbreite zusätzlich zu den wirklichen Nutzdaten (Payload). In dem Fall der Audiodaten hätte man dann also ein 12,288 Mbit + (ca.) 2,5 Mbit = 14,788 Mbit großes Datenpaket. Nun sind knapp 15 MBit, die jede Sekunde übertragen werden, spätestens seit vielen Jahren garantiert in jedem PC oder Mac verbauten USB-2.0-Schnittstellen, lächerlich wenig. Die schafft nominell 480 MBit/s, in der Praxis sind es etwa 240 MBit/s. Anders ausgedrückt: Jeder USB-2.0-Anschluss hat etwa die 16-fache Bandbreite dessen, was man selbst bei höchster Audioqualität benötigt.
Von wo sollte die Musik für die mobilen DACs im Test kommen?
Ein größeres Risiko für den guten Klang sind eine schlechte WLAN- oder Mobilfunkverbindung; lokale Speicherung kann hier helfen. Treiber für USB-Controller und Chipsatz sollte man aktualisieren. Auch volle Festplatten bei gleichzeitig wenig Arbeitsspeicher können wegen zu geringer oder zu langsamer Pufferkapazitäten Probleme bereiten, wobei das vor allem für Windows-PCs gilt. Dafür hat dieser den Vorteil, dass er die meisten Optionen zur Klanganpassung bietet.
Übrigens: Wer experimentierfreudig ist, kann seinen USB-DAC auch auf anderen Plattformen testen. Die Hardware kann von vielen Betriebssystemen erkannt und angesprochen werden. Dazu gehört zum Beispiel Linux auch für den Minicomputer Raspberry Pi, den einige als Streamer verwenden. Besitzer eines Chromebooks haben gute Chancen auf tollen Sound, ebenso lohnt ein Versuch bei einem Android TV. Denn am Ende sind alle fünf DACs eines: herrlich unkompliziert.
Mobile D/A-Wandler im Test: unser Fazit
Es gilt, zwei Dinge festzuhalten. Erstens: Alle fünf DACs liefern in Verbindung mit qualitativ hochwertigen Audiodaten einen besseren Klang als selbst gute Bluetooth-Kopfhörer. Zumindest dann, wenn man am DAC ebenfalls einen hochwertigen Kopfhörer nutzt. Und zweitens: Die klanglichen Unterschiede gerade zwischen den HiFi-DACs sind vergleichsweise gering. Im direkten Vergleich hört man leichte Differenzen, aber wer den nicht hat, dürfte bei jedem einzelnen Modell am Klang wenig auszusetzen haben. Und selbst der gar nicht unbedingt für audiophiles Hören konzipierte ROG Clavis klingt für sich genommen gerade bei basslastiger Musik immer noch ziemlich gut.

Das hat aber zur Folge, dass letztlich die Ausstattung und nicht der Klang allein über die Platzierung entscheidet. Daher kann, wer sich überhaupt nicht mit Einstellungen und dergleichem befassen möchte, getrost zum Dragonfly Cobalt greifen. Klanglich ganz vorn, aber eben ohne jegliche Konfigurationsmöglichkeiten. Da bietet der Testsieger, der iFi GO Bar, dann schon etwas mehr, zumal er als einziger DAC auch noch ein Kabel für Apples Lightning-Connector mitbringt. Kaum schlechter, aber viel günstiger ist der FiiO KA17, der Preis-Leistungs-Sieger, für dessen Filteroptionen man aber etwas Fachwissen haben sollte. Übrigens: Ein Aspekt, der einen Teil der Noten nach unten zieht, sind die Verpackungen, die Teils überproportional groß sind und viel (noch nicht einmal wertiges) Plastik/Schaumstoff enthalten. Hier dürfen die entsprechenden Hersteller im Sinne der Nachhaltigkeit gern für die Zukunft nachbessern.
So testet STEREO mobile D/A-Wandler
Die Anforderungen an mobile D/A-Wandler sind komplex. Nicht nur der Klang, auch Stromversorgung, Kompatibilität oder Bedienbarkeit müssen passen.
Klangqualität: Die Klangqualität wird mittels einer speziellen Playlist getestet, die Songs aus verschiedenen Genres umfasst, die teils sehr aufwendig produziert sind. Es kommt dabei nur Musik in Lossless-Qualität zum Einsatz. Getestet wird sowohl mittels Smartphone als auch mittels PC als Zuspieler, wobei am Ausgang jeweils die höchstmögliche Samplingrate/Samplingtiefe eingestellt ist. Zur akustischen Bewertung wird als Kopfhörer ein Focal Elegia genutzt.

Technische Daten: Angesichts dessen, welche Samplingraten und -tiefen viele Streamingdienste heute liefern können, sollte ein DAC nominell in der Lage sein, damit umzugehen. Auch wenn mal als Hörende(r) davon vielleicht nicht merklich profitiert, so ist es doch von Vorteil, wenn ein D/A-Wandler das akustische Potenzial gerade bei hochwertiger Musik auch voll ausschöpfen kann.
Handhabung/Bedienung: Mobile DACs müssen nicht unbedingt umfangreich konfigurierbar sein. Wenn sie es sind, sollte das allerdings gut funktionieren, was wegen der geringen Größe der USB-Sticks eine Herausforderung werden kann. Eine App oder Software für den Computer kann hier eine große Hilfe sein. Aber auch ein durchdachtes Display hat Vorteile, wobei dann auch die Menüführung stimmen muss.
Was sind Bits und KiloHertz bei Musiksignalen eigentlich?
Hohe Samplingraten stehen für gute Audioqualität. Aber warum eigentlich?
Alle DACs hier im Test bieten eine Samplingrate von mindestens 24 Bit/96 KHz, vier Modelle sogar 32 Bit/384 KHz. Intuitiv ist klar, dass, wie so oft im Leben, mehr auch besser ist. Aber warum? Was verbirgt sich hinter dieser Zahlenkombination?
Streng genommen handelt es sich zunächst einmal gar nicht um eine Zahlenkombination, sondern um zwei separate Werte, die aber in engem Zusammenhang stehen. So meint die Bit-Angabe eigentlich die Samplingtiefe. Diese ist entscheidend für den Dynamikumfang, also der Differenz zwischen leisestem und lautestem Ton innerhalb eines Samples. Jedes Bit mehr bei der Samplingtiefe bedeutet 6 dB mehr an Dynamikumfang. Das Ohr hört etwa 120 dB, wobei alles oberhalb von 90 dB als schmerzhaft wahrgenommen wird und als gehörschädigend gilt. Entsprechend liegt der Dynamikumfang einer CD im Normalfall bei 96 dB oder 16 Bit Samplingtiefe.

Höhere Samplingtiefen ermöglichen mehr Korrekturen innerhalb des Hörbereichs, weil man genug Reserven hat, um etwa das Grundrauschen einer Aufnahme zu reduzieren. Insofern sorgen höhere Bitraten auch für einen besseren Klang. Die Samplerate wiederum gibt an, wie häufig in der Sekunde die jeweils als Datenpunkte gespeicherten Töne eines Samples abgerufen werden. Gemäß dem Nyquist-Theorem nimmt das Ohr ab etwa 40 KHz die zu einem Sample (z. B. einem Gitarrenakkord) gehörenden Einzeltöne als garantiert verlustfrei zusammengehörend wahr. CDs arbeiten mit Raten von 44,1 KHz.
Steigert man die Samplingraten weiter, verbessern sie das Hörerlebnis immer mehr und bieten zudem noch mehr Möglichkeiten bei der Bearbeitung im Studio oder der Modulation durch Filter. Wichtig ist nur, dass man sich in die Klangstrecke dann keine Flaschenhälse einbaut.