Marten Parker Trio im Test mit „Diamond Edition“

Dieser Test wäre beinahe schon zu Ende gewesen, bevor er richtig losging. Denn beim ersten Reinhören in Martens weiße Parker Trio für immerhin 21.000 Euro das Paar legte diese einen zwar sehr lebendigen und attackig nach vorne gehenden Vortrag hin, ließ es dafür aber deutlich an ganzheitlicher Geschlossenheit und Homogenität fehlen. Kurzum: Der Auftritt geriet zu vordergründig, zerfasert und emotional distanziert.

Also einpacken und zurückschicken? Nicht so voreilig! Erst mal die uns gleichzeitig zur Verfügung gestellte Diamond Edition der Parker Trio antesten, die preislich satte 14.000 Euro drauflegt, dafür aber einen Diamanthochtöner plus die noch hochwertigere Innenverkabelung sowie Weichenbestückung mitbringt. Und siehe da: Diese präsentierte sich auf Anhieb ungleich highendiger wie ausgeglichener und damit unseren Erwartungen an die monetäre Forderung gemäß.

Die Marten Parker Trio müssen lange einspielen

Konnte dies allein am Tweeter und seinem Drumherum liegen? Die wahre Grund: Die normale Parker Trio kam taufrisch aus der Produktion im schwedischen Mölndal. Die Diamond Edition war hingegen bereits länger gelaufen, ergo eingespielt. Marten selbst gibt eine Einlaufphase von bis zu 300 Stunden an, bevor alle Teile „geschmeidig“ sind. Wenn Ihnen also eine der Parkers – es gibt noch die größere Quintet sowie die Kompaktbox Duo – die kalte bis harsche Schulter zeigt: Geben Sie ihr einfach etwas Zeit. Die Kühle aus dem Norden taut schon noch auf!

Und ab dann geht‘s gehörig zur Sache: Drall und mit innerer Vehemenz sprudelten etwa die Klampfen der drei Supergitarristen Al Di Meloa, Paco de Lucia und John McLaughlin von der superb gemasterten Impex-LP „Saturday Night In San Francisco“ aus den Skandinavierinnen. Deren herzhaft zupackender Impetus kam dabei ebenso rüber wie delikateste Details ihrer Fingerfertigkeit.