JBL Flip 7 im Test: Update für den Bestseller

Der JBL Flip 7 ist die neueste Version der beliebten Bluetooth-Box – was der Lautsprecher wirklich kann, zeigt der Test von STEREO.

JBL Flip 7

Testfazit: JBL Flip 7

Mit dem Flip 7 bringt JBL ihren Bestseller ohne Preiserhöhung in die nächste Generation, mit kleinen aber praktischen Verbesserungen für die Praxis, inklusive Akku, USB-C-Audio, IP68 und austauschbarem Tragegurt. Auch klanglich bringt die Kombi aus Verbesserung und „KI-Optimierung“ einiges, der Flip 7 spielt angenehm natürlich und dabei in Mitten und Höhen breit und im Bass mit Punch, wenn auch nicht endlos.
Testergebnis
2,1
gut

IP68-Wasser- und Staubschutz, sehr gute Mobilität, guter, präziser und ausgeglichener Klang

kein Mikrofon/Ladefunktion, kein AUX-Anschluss

Die Marke JBL kennt heutzutage fast jeder, einerseits dank ihrer langen Vergangenheit im klassischen Lautsprecherbau – aber auch, da die modernen Bluetooth-Lautsprecher der Firma seit Jahren enorm beliebt sind. Zentral dafür ist unter anderem die Flip, eine Bluetooth-Box, wie sie im Buche steht. Den neuesten Ableger dieser Baureihe – und auch etwa der größeren Charge – präsentierte JBL nun vor Kurzem im eigens dafür eingerichteten Club JBL in London. Von besserer Praxis mit stärkerem Akku bis hin zu KI-Features verspricht der neue Flip 7 vieles, was wir im Test überprüfen.

Der wichtigste Punkt für eine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger Flip 6 ist natürlich der Klang, für den JBL einige Änderungen im Angebot hat. Zuerst wurde dem Flip 7 ein neuer Lautsprechertreiber für den Hochton eingebaut. Der neue Kalottenhochtöner soll dabei noch klarer und definierter klingen, und das auch auf hohen Lautstärken – zu denen der Flip 7 übrigens durchaus fähig ist, auch wenn größere Boxen mit mehr Volumen natürlich oft mehr Maximum leisten. Der Racetrack-Tieftöner sowie die beiden seitlichen Passivmembranen sind jedoch identisch zum vorigen Flip. Um aber auch da ein Upgrade zu bekommen, hat aber die JBL ihrem Bluetooth-Lautsprecher neuen KI-Funktionen eingebaut.

Was bringen die KI-Funktionen der JBL Flip 7?

Die Flip 7 wie auch die Charge 6 sind die ersten JBL-Lautsprecher, die den „AI Sound Boost“ eingebaut haben. Die KI-Schaltung in den Boxen soll konstant das eingehende Signal analysieren und davon ausgehend den Klang optimieren, und so unter anderem einen kräftigeren Bass mit niedrigeren Verzerrungen bieten. Wo Veränderungen am Gehäuse und den Treibern vielleicht nicht mehr viel Unterschied machen oder überhaupt möglich wären, kann so die digitale Seite vielleicht noch die nächste Verbesserung bringen. Da der Modus immer aktiv ist, lässt sich aber auch nicht exakt sagen, wie groß der Einfluss der KI-Anpassung ist.

Ganz klassisch und abseits von KI kann der Klang der Flip 7 aber auch per Equalizer in der App angepasst werden, inklusive Presets. Der einstellbare 7-Band-EQ ist sehr praktisch, die von JBL vorgeschlagenen Presets teils sehr stark, „Chill“ und „Energetic“ wie bei ihren Namen fast zu erwarten fast schon direkte Gegenteile sowie nicht neutral. „JBL Signature“ hingegen entspricht da schon eher den neutralen Einstellungen – bei denen ja auch stets am Klang geschraubt wird – und „Vocal“ empfehlen wir eher für Stimmverständlichkeit bei Podcasts und ähnlichem als für Musik.

Besserer Akku und optionaler „Playtime Boost“

Aber auch in der Praxis soll der Flip 7 seinen Vorgänger Flip 6 übertrumpfen. Dazu hat die Marke erstmal den Akku verbessert, der jetzt laut Hersteller bis zu 14 Stunden hält – hier schaffen andere, teils teurere, Modelle zwar mehr, aber für die zum Vorgänger unveränderte UVP ist das eine gute und sowieso praxisgerechte Dauer.

Auf Wunsch gibt es zudem nochmal zwei Stunden mehr wenn der „Playtime Boost“ aktiviert ist. Dieser deaktiviert den EQ und beschneidet die Performance etwas und erreicht so eine längere Akkulaufzeit. Bei leiser Musik oder Sprachwiedergabe hat der Modus keine bis kaum Auswirkungen auf den Sound, ansonsten fällt vor allem der abgeschwächte Bass mit „Playtime Boost“ auf. Je nach Musik und Situation (z.B. im Freien) stört das teils nicht oder kaum, wenn aber Bass gewünscht ist kann der Flip dadurch etwas „dünn“ klingen.

Neu: Bluetooth Auracast, USB-C-Audio und austauschbares Zubehör

Wie auch schon zum Beispiel die JBL Xtreme 4 hat die neue JBL Flip 7 zudem Bluetooth Auracast eingebaut. Damit kann sie sich unkompliziert in öffentliche „Broadcasts“ einwählen, und zudem auch mit mehreren JBL-Boxen zusammen die gleiche Musik abspielen. Für unterwegs sehr wichtig ist natürlich auch der Schutz vor Wasser und Staub, und der neue JBL-Speaker ist dahingehend mit der Zertifizierung IP68 sehr gut abgesichert. Die erste Ziffer dieses IP-Standards versichert, dass die Box Staubdicht ist, die zweite, dass sie auch länger unter Wasser überstehen kann – in der Skala ist IP69 das Bestmögliche. JBL versichert zudem, dass der Flip 7 auch Sturzsicher bis zu einer Höhe von einem Meter ist.

Auch eine weitere smarte Idee versteckt sich im Flip: seine Trageschlaufe kann einfach per Knopfdruck („PushLock“) abgelöst werden und gegen einen mitgelieferten Karabiner getauscht werden. Das funktioniert schnell und einfach und ist praktisch – eine kleine, aber smarte Neuerung.

Das gilt auch für das neue Feature der USB-C-Ladebuchse. Schließt man diese an einen Computer oder Handy an, kann der Flip 7 darüber Musik wiedergeben. Und das verlustfrei, also ohne die bei Bluetooth auftretende Umwandlung und damit Komprimierung des Signals.

Damit das klappt, braucht es den nicht in der Kurz-Anleitung erklärten „Trick“, dass man die „Play“-Taste gedrückt hält, während das Kabel eingesteckt wird, was mit einem Signalton bestätigt wird. An einem für den Test verwendetem MacBook Air war die Flip per USB leiser – was ja auch sinnvoll ist, wenn man USB nutzt, ist man ja vermutlich nahe am Speaker, wofür die Lautstärke auf jeden Fall ausreicht. Und hier zeigt sich auch der Vorteil von echtem Lossless-Audio, per USB klingt alles ein kleines bisschen natürlicher, sauberer und detaillierter.

So klingt die neue Bluetooth-Box JBL Flip 7 im Test

Im Kern ist der Flip 7 immernoch eine Bluetooth-Box, und beweist in unserem Test, warum seine Baureihe seit Jahren so beliebt ist. Denn bei allen praktischen Aspekten zählt der Klang am Ende am meisten. Und der ist alles in allem echt gut, kann bei Natürlichkeit auch per Bluetooth überzeugen. Mit etwa der Klangbühne von edlen Soundbars, großen Smartspeakern und Stereo-Lautsprechern kann der Flip 7 bei seinem eher noch niedrigen Preis aber erwartbar nicht mithalten. Deswegen stehen auch alle seine Qualitäten stark im Zusammenhang mit dem Preis: nicht ganz das preiswerteste Level, aber weit von Teuer oder High End entfernt.

Im Vergleich zu einer minimal größeren, teureren und schwereren Beats Pill spielt die Flip 7 gleichlaut oder sogar etwas lauter, auch wenn beide – wie alle Lautsprecher – auf 100% Volumen etwas Balance verlieren und Verzerrungen gewinnen. Zuerst fällt uns sogar der Mittel- und Hochton der Flip 7 positiv auf. Denn auch hier spielt die Box relativ detailliert und besonders im Vergleich zur Pill mit Tiefe und Räumlichkeit, was generell die größte Schwäche der sonst ebenfalls guten Konkurrenz-Box ist.

Aber auch der Tiefton der neuen Flip ist ausgeglichen, wirkt insgesamt nicht überladen und hat Punch, vor allem, wenn man nahe an der Box ist. Trotzdem zeigt die Beats Pill da einen noch etwas tieferen Bass mit gutem Volumen, dadurch insgesamt mehr Körper.

Zurück zu der JBL an sich, die insgesamt auch dank ihrer relativ guten Natürlichkeit überzeugt, und dass über alle Frequenzen hinweg, sprich ausgeglichen, ohne zu übertreiben. Dadurch möglicherweise nicht so direkt und imposant, wie eine Musikwiedergabe vielleicht sein kann, aber eben auch – passend zum Akku-Upgrade – relativ langzeittauglich sowie schön definiert im Hochton und mit Punch im Bass.



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