Hegel H400 im Test: Vollverstärker und EISA-Gewinner
Hegel H400, das „kleinere“ Spitzenmodell des norwegischen Herstellers, ist kräftig und mit DAC sowie Streamer stark ausgestattet. Technisch wie klanglich ist er ein echter Hegel, sprich fantastisch. Wir haben den Vollverstärker Hegel H400 im STEREO-Test.

Hegels „kleineres“ Vollverstärker-Flaggschiff trägt den Namen H400 und kostet stolze 7.000 Euro. Es soll die Technologie und Klangqualität des H600 bezahlbarer machen und liefert dafür kaum weniger Leistung, nämlich 250 statt 300 Watt pro Kanal. Das klingt jetzt nicht nach enormem Kompromiss, wie wir finden. Nicht zuletzt wurden beide von der „Expert Imaging and Sound Association“ (EISA) als Geräte des Jahres ausgezeichnet. Wie immer bei den Geräten aus Oslo fällt der Hegel nicht durch ein grelles und pompöses Erscheinungsbild auf, ganz im Gegenteil. Typisch ist ein eher ein diskret-distinguiertes Auftreten, in dem stets sowohl Purismus als auch eine Spur nobles Understatements mitschwingen. Das ausgesprochen stabil gefertigte Gehäuse wirkt schnörkellos und wie dem Lehrbuch des „No Nonsense“ entsprungen. Der Amp hat zweifellos kein Gramm Fett zu viel, und doch ist man überrascht, wenn man ihn anhebt und 20 Kilogramm auf einen wirken. STEREO hat den Vollverstärker Hegel H400 im Test.
Das Einschalten gibt dem Hegel-Neuling Rätsel auf. Denn der Knopf, der den Amp aus dem Standby-Schlaf holt und ihn auch wieder dorthin befördert, befindet sich mittig unter der massiven Front und ist nicht als Schalter, sondern als nichtrastender Drucktaster ausgelegt.

Das Anschlussfeld verrät den reinen Hochpegelverstärker ohne Phono. Für die bevorzugten Quellen gibt es symmetrische Eingänge, weitere zwei analoge Geräte docken unsymmetrisch an. Hinaus aus dem H400 geht es sowohl mit einem fixen als auch einem lautstärkergeregelten Cinchpaar. So sind ein Aufnahmegerät, Multiroom, aber auch Aktivboxen oder eine zweite Endstufe möglich. Die beiden Boxen-Terminals für rechts und links sind tatsächlich so weit voneinander positioniert wie irgendmöglich, was eine hohe Kanaltrennung begünstigt.
Darunter findet sich räumlich abgesetzt eine Anschlussreihe für die digitale Fraktion, die koaxiale doppelt und optische Anfragen dreifach bedient. Außerdem wird ein USB-Anschluss für den Computer bereitgestellt. Koaxial hinaus geht es nur per BNC, was den optimalen Wellenwiderstand von 75 Ohm praktisch garantiert.
Hegel H400 im Test: Digital und fernbedienbar
Schade finden wir, dass Hegel weder eine USB-Buchse für Musiksticks noch Bluetooth als schnelle Quellen vorgesehen hat. Die Digitalanschlüsse des Hegel, außer USB, erkennen selbstständig ein anliegendes Signal und schalten auf diesen Eingang. Interessanterweise lässt sich der USB-Anschluss am Hegel über das Menü in der Lautstärke regeln.
Die im Lieferumfang des Vollverstärkers enthaltene Systemfernbedienung RC8 ist standes- und preisklassengemäß aus Metall gefertigt und ebenfalls puristisch, eine Zehnertastatur gibt es nicht. Allerdings kann man selbst beim Streaming beispielsweise Play und Titelsprung, also wesentliche Schritte, bedienen. Zudem navigiert man mit den genannten Titelsprungtasten sowie Play auch im Menü des Gerätes. Ansonsten gibt es gerade für den Netzwerkbetrieb ja die eigene App namens „Hegel Control“. Diese muss zudem zwingend heruntergeladen werden, um die Netzwerkfunktionen einzurichten, was aber erwartbar ist. Die sonstigen Verstärkerfunktionen stehen weitestgehend auch ohne Internet zur Verfügung.
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