Gaming-Headsets im Test: die besten Kopfhörer ab 200€

Hochwertige Gaming-Headsets sind eine gute Möglichkeit, das akustische Potenzial eines PCs selbst dann auszureizen, wenn man nur Filme gucken oder Musik hören möchte. Und für Meetings taugen sie nebenbei auch.

Gaming Headsets Test ( Bild: Adobe Stock)

Testsieger: Audeze Maxwell

Der Maxwell von Audeze ist dank einer rundum guten Leistung verdienter Testsieger, kombiniert super Klang und Akkulaufzeit mit vielen Einstelloptionen – größter Nachteil ist das etwas hohe Gewicht.
Testsieger
Testergebnis
1,5
sehr gut

sehr guter, dynamischer und dreidimensionaler Klang, sehr lange Akkulaufzeit, sehr gute App

etwas schwer, Steuerung am Gerät teils kompliziert, keine Tragetasche

Preis-/Leistungssieger: JBL Quantum 910 Wireless

Mit klanglichem Fokus auf Gaming – und damit nicht unbedingt perfekt für Musik – ist der JBL-Kopfhörer ein gutes Gaming-Headset, das kräftig klingt, gut ausgestattet und dazu etwas preiswerter als die Konkurrenz ist.
Preis-/Leistungssieger
Testergebnis
1,9
gut

guter, druckvoller und ausgewogener Klang, sehr gute App, sehr lange Akkulaufzeit

Mikrofon nicht abnehmbar, Räumlichkeit manchmal überzeichnet, nur 1 Jahr Garantie

Für diejenigen, die in einem Studi-Apartment oder einer WG leben, ist vielleicht der PC die einzige Möglichkeit, in Ruhe fernzusehen oder Filme zu gucken. Allerdings ist der PC auch sonst eine ziemlich gute „Spielekonsole“ oder ein „Ausweichfernseher“, wenn die Familie andere Filmwünsche hat als man selbst. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur die Bild-, sondern auch die Tonqualität stimmt. Bei Spielen und Filmen noch mit der Herausforderung, dass man Surround-Sound genießen kann. Aber spätestens wenn alle Mitmenschen genervt sind, wenn Gefechtslärm oder krachende Gitarrenriffs aus dem Nebenzimmer dröhnen, sollte man über ein vernünftiges Headset nachdenken. Warum Headset und kein normaler Kopfhörer, liegt auf der Hand: Letztere verfügen nicht über ein Mikrofon.

Funktionsweise der Gaming-Headsets im Test

Spielt man gern, ist es naheliegend, sich nach einem hochwertigen Gaming-Headset wie den Modellen aus diesem Test umzuschauen. Bevor jetzt jemand von der Vorstellung abgeschreckt wird, er säße zukünftig mit grell blinkenden RGB-LEDs auf dem Kopf im Teams-Meeting, kommt hier die Entwarnung: Von den fünf Modellen ist nur das von JBL mit LEDs bestückt. Und die können auch deaktiviert werden. Dafür haben die meisten der Headsets Features, die man so womöglich von herkömmlichen Kopfhörern nicht kennt.

Vier Exemplare arbeiten drahtlos, wobei jeweils eine Art USB-Dongle die Kommunikation übernimmt. Die Funkstandards sind proprietär, um – wichtig gerade bei Spielen – Latenzen zu minimieren, was durchweg sehr gut funktioniert. Entsprechend werden alle Headsets als eigenständige Audiogeräte erkannt.

Alternativ können sie auch via Bluetooth verbunden werden; bei Turtle Beach und Audeze lassen sich zudem die Mikros ab- nehmen, sodass sie auch unterwegs wie normale Over-Ears nutzbar sind. Die große Ausnahme bildet der MMX 330 Pro von Beyerdynamic, der sich als passiver Kopfhörer nur mittels Klinkenkabel anschließen lässt und dadurch auf die Soundkarte des Rechners angewiesen ist. Auch JBL und Audeze können optional so verkabelt werden, während Logitechs Basis den gleichzeitigen Anschluss von PC, Xbox und PlayStation erlaubt.

Wie wichtig ist die Software bei Gaming-Headsets?

Anders als bei klassischen HiFi-Kopfhörern geht es bei Gaming-Headsets, zumindest in ihrem Kerneinsatzgebiet, nicht um einen universellen guten Sound. Hier übernimmt dann der Computer mittels Software die Aufgabe der Klangregelung. Dabei gibt es in der Regel einen klassischen Equalizer, aber eben auch Klangprofile, die sich für jedes Spiel oder auch beispielsweise für Videokonferenzen individuell festlegen lassen.

Das birgt ein gewisses Risiko, wenn man die Headsets zum Hören von Musik verwendet und ein falsches Profil aktiviert hat. Liebhaber hoher Audioqualität sollten zudem darauf achten, dass das Mikrofon deaktiviert ist. Ansonsten fängt das eventuell über die Monitoring-Funktion (Sidetone) störende Hintergrundgeräusche ein.

Audeze Maxwell im Test: Bester Allrounder für Gaming und mehr?

Für Audeze ist der Bereich der Gaming-Headsets relatives Neuland. Das Gros des Sortiments besteht ansonsten aus audiophilen und Studiokopfhörern in deutlich höheren Preisklassen. Der gemessen daran sehr preiswerte Maxwell macht dennoch schon rein haptisch einen sehr wertigen Eindruck. Das Mikrofon ist, wie schon erwähnt, ansteckbar, wirkt aber mit seinem in einem simplen Klinkenstecker mündenden Schwanenhals etwas schlicht. Das hat Turtle Beach eleganter gelöst, zumal man bei Audeze das Mikro eben nicht vernünftig wegklappen und dadurch deaktivieren kann. Dafür gibt es einen Schiebeschalter am linken Hörer. Auch das Einstellen des Kopfbandes funktioniert zumindest ungewöhnlich, weil es, ähnlich wie bei einem Gürtel, vorgestanzte Löcher gibt, mit denen das Band auf zwei Stellschrauben gehakt wird. Eine stufenlose Anpassung ist nicht möglich, aber es gibt theoretisch sieben Stufen, wobei man bei der weitesten komplett auf das innere Kopfband verzichtet.

Einmal eingestellt, liegt der geschlossene Kopfhörer auch bei größeren Ohrmuscheln gut an, fast schon etwas zu straff. Bei längerem Tragen macht sich aber vor allem das mit knapp 500 Gramm recht hohe Gewicht bemerkbar; das Headset fühlt sich zunehmend schwerer an. Im Test allerdings setzt hiermit der Zeit ein gewisser Gewöhnungseffekt ein, weil der Kopfhörer klanglich richtig gut abliefert. Der Sound hört sich so satt an, wieder Maxwell massig ist. Dadurch, dass der Kopfhörer die Ohren sehr gut abschließt, baut er viel Druck auf.

In Verbindung mit viel Klangvolumen, Körper und sehr guter Dynamik macht er Spiele- oder Film-Sounds fast körperlich erlebbar, ermöglicht aber einen intensiven Musikgenuss. Schön ist dabei, dass der Klang insgesamt ungemein ausgewogen ist, kein Frequenzbereich dominiert oder tritt auch nur leicht in den Vordergrund. Selbst Equalizer-Presets, die über die Software aufrufbar sind, greifen nur moderat in das Klangbild ein.

Nicht unerwähnt bleiben darf auch die gute Sprachqualität des Mikrofons. Die Stimme klingt voll, natürlich, aber nie dünn oder blechern. Damit ließen sich theoretisch sogar auch Off-Kommentare für hochwertige Videos einsprechen.

Während der Maxwell es also klanglich zu keiner Zeit übertreibt, sieht das bei der Bedienung etwas anders aus. Die Drehregler für Lautstärke und die Mikrofonbeimischung (Sidetone) sind auch noch drückbar und letztlich mit jeweils drei verschiedenen Funktionen belegt, wozu auch die Mediensteuerung oder das Durch- schalten durch die Equalizer-Profile gehören. Das macht die Handhabung unnötig kompliziert, ebenso wie die etwas unglückliche Positionierung der Taste für das Noise Cancelling. Die trifft man ganz gern mal aus Versehen, wenn man das Headset aufsetzt oder abnimmt.

Turtle Beach Stealth Pro im Test: schlichtes Gaming-Headset mit super Bedienung

Turtle Beach gehört zu den Urgesteinen, wenn es um Sound am PC geht. Entsprechend hohe Erwartungen darf man an ein 329 Euro teures Headset haben. Und die enttäuscht der Hersteller nicht, um es vorwegzunehmen. Dabei wird das Stealth Pro schon rein optisch seinem Namen gerecht. „Stealth“ bedeutet Heimlichkeit, und das Gerät sieht aus wie ein gehobenes Office-Headset. Alles wirkt sehr schlicht, zurückhaltend, aber sehr wertig. Es gibt wenige Tasten, und die, die es gibt, fallen kaum auf, weil sie entweder nahtlos ins Design integriert sind oder aber am rechten Hörer unten sitzen.

Das Stealth Pro ist schwer, aber nicht zu schwer und lässt sich gut an den Kopf anpassen. Es sitzt straff, drückt aber selbst bei Brillenträgern nicht. Und es schottet die Ohren gut ab. Mit im Lieferumfang ist der schon angesprochene, als Ladegerät ausgeführte Sender inklusive Zweitakku. Das ermöglicht praktisch kabellosen Dauerbetrieb. Das Mikrofon wird mit einer Art Bajonett-Klinkenstecker in senkrechter Position eingesteckt und befindet sich damit gleichzeitig in der Aus-Stellung. Zum Einschalten wird es dann einfach nach unten geklappt, wie es auch bei den anderen Modellen mit festen Mikros der Fall ist.

Im Test gelingt es kaum mal, die Treiber des Stealth Pro in Grenzbereiche zu bringen, weder mit Explosionen noch mit dem Bass von New Orders „Blue Monday“. Das Headset liefert hier trocken und knackig ab, ohne jedoch Mitten und Höhen zu vernachlässigen. Das Klangbild bleibt insgesamt ausgewogen und von großer Dynamik geprägt; Spiele profitieren von der Präzision und Klangschärfe.

Die Software bietet eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten, darunter auch eine Funktion namens „Superhuman Hearing“. Das ist eine Art Audio-Tuning für Spiele, weil dadurch bestimmte wichtige Frequenzen zurückgenommen und andere dadurch mehr fokussiert werden. Das Ergebnis ist, dass man zum Beispiel in einem Shooter die Schritte der Gegner besser hören kann.

Wie die anderen Headsets auch, bietet das Stealth Pro ebenfalls diverse Klangschemen und Filter für das Mikrofon an, sodass es an dessen Klangqualität nichts zu beanstanden gibt. Im Gegenteil: Stimmen wirken sehr klar, ohne jedoch blechern zu klingen.

JBL Quantum 910 Wireless im Test: preiswertes Gaming-Headset mit gutem Klang?

Trotz der zuschaltbaren RGB-LEDs gilt auch bei JBL: Optisch wild ist anders. Bei inaktiven LEDs ist kein Unterschied zu den anderen Kopfhörern gegeben. Die Verstellelemente im Kopfbügel sind aus Kunststoff in matter Rauchglasoptik. Das ist zwar auch stabil, aber eben kein Stahl wie bei den anderen Modellen. Zudem greifen die Rasten nicht besonders fest. Nimmt man das Headset etwas ruckartig vom Tisch, kann es daher passieren, dass die Hörer im Kopfbügel bis auf die weiteste Stellung durchrutschen. Dafür schirmen die Muscheln des Quantum auch größere Ohren sehr gut ab, drücken aber dabei praktisch nicht, was das Tragen auch über eine längere Zeit sehr angenehm macht. Leider gibt es aber auch hier ein paar Bedienelemente, die dort sitzen, wo man den Kopfhörer beim Auf- oder Absetzen gern anfasst.

Das Quantum-910-Headset bringt eine eigene Einstellung für immersiven Klang mit, die per Tastendruck oder aus der Software namens QuantumEngine heraus aktiviert und auch kalibriert werden kann. Passend dazu lässt sich das Headtracking, also die Bestimmung der Kopfposition einrichten. Das funktioniert gut, ist aber nicht zwingend nötig, wenn man sowieso immer auf den Monitor fokussiert ist.

Klanglich kann das JBL seine primäre Bestimmung fürs Gaming zunächst nicht ganz verhehlen. Davon zeugt ein kräftiger, aber nicht unangenehmer Bass. Über den Equalizer oder verschiedene Klangprofile lässt sich das aber gut beeinflussen, falls man die Tiefen als zu intensiv empfindet. Probleme hat das druckvoll und präzise arbeitende Headset ohnehin zu keiner Zeit, selbst dann nicht, wenn maximaler Bass gefordert ist. Mit „souverän“ ist die Soundqualität daher recht gut beschrieben, was auch für das Mikrofon gilt.

Beyerdynamic MMX 330 im Test: kabelgebundenes Headset mit Top-Klang

Verglichen mit den anderen Headsets ist das offene MMX 330 sehr unprätentiös. Im Kabel gibt es einen Lautstärkeregler sowie einen Stummschalter für das Mikrofon. Aber das impliziert eben auch, dass das Headset kabelgebunden ist, im Test angeschlossen an einen Sound Blaster X1 von Creative. Davon abgesehen ist es leicht, umschließt gut die Ohren und trägt sich insgesamt sehr angenehm.

Klanglich präsentiert sich das Headset auf hohem Niveau. Druckvoll, aber sehr ausgewogen, mit viel Körper. Das macht sich vor allem bei Musik positiv bemerkbar; das MMX 330 ist im Test dasjenige mit der höchsten HiFi-Qualität. Wie gut die 3D-Klangwiedergabe ist, hängt von den Möglichkeiten der Soundkarte bzw. des Betriebssystems ab. Allerdings sind auch Logitech und Turtle Beach diesbezüglich vom Betriebssystem abhängig. Das gilt gleichermaßen für den Klang des Mikrofons, wobei auch hier das Gleiche zutrifft wie bei der Wiedergabe: Hardwareseitig bietet das MMX 330 exzellente Voraussetzungen für gute Sprachqualität.

Logitech Astro A50 im Test: leichtes und vielseitiges Gaming-Headset

Das Astro A50 ist das leichteste und mutmaßlich filigranste der kabellosen Headsets. Dafür aber auch das mit dem größten „Sender“, der gleichzeitig auch die Ladestation für den Kopfhörer bildet und besagte Eingänge für PC, Xbox und PlayStation bietet. Über die Haptik des A50 kann man trefflich streiten: Es fühlt sich etwas kantig an und ist gleichzeitig so flexibel, dass mancher wohl „wackelig“ sagen würde. Das wirkt aber nur so, Material und Verarbeitung sind sehr wertig, das Headset ist letztlich sehr robust und verzeiht problemlos auch einen ruppigen Umgang.

Etwas unglücklich platziert ist die Taste, die zwischen den Konsolen- und dem PC- Modus schaltet. Hier schaltet man beim Auf- oder Absetzen gern mal die Eingangsquelle um und wundert sich anschließend, warum man keinen Ton hört. Dafür gibt es ein paar andere, sehr clevere Features. So kann etwa das Mikrofon des Headsets parallel zum Spielen auch zum Streamen verwendet werden.

Das A50 schottet aber die Ohren nicht so kräftig ab wie zum Beispiel das Audeze Maxwell. Entsprechend hat er auch nicht diese brachiale, druckvolle Körperhaftigkeit, bietet aber dennoch einen opulenten, recht voluminösen Klang. Die Dynamik ist über jeden Zweifel erhaben, die Tonwiedergabe erfolgt über den gesamten Frequenzbereich mit chirurgischer Präzision. Für Spiele ist das perfekt, bei der Musikwiedergabe wirkt der Klang mitunter ein wenig steril. Allerdings bietet Logitechs Software G Hub unzählige Optionen, hier mit Klangprofilen nachzubessern.

Die Qualität des Mikrofons ist hoch. Auch hier gibt es verschiedene Profile sowie eigene Equalizer-Einstellungen. Gerade im Broadcast-Modus eignet sich das Mikro dabei auch für Off-Töne hinter Streams oder noch mehr hinter Videos.

Gaming-Headsets im Test: Fazit

Es ist wie so oft: Ab einer gewissen Preisklasse lautet die Frage nicht mehr, ob gut oder schlecht. Sondern, ob gut oder besser. Das ist auch bei den Gaming-Headsets so. Selbst am Ende des Tests fällt es immer noch schwer, zu sagen, welches Spiel mit welchem Kopfhörer am meisten Spaß macht. Wer eine gute Soundkarte besitzt und gleichzeitig sehr viel Wert auf guten HiFi-Klang legt, dem sei das Beyerdynamic MMX 330 empfohlen, das rein klanglich das beste Modell im Test ist.

Das insgesamt beste Paket aus sehr gutem Sound und diversen Konfigurations- und Einstelloptionen kommt mit dem Maxwell von Audeze, wenngleich sich vielleicht nicht jeder mit dem etwas massigen Kopfhörer wohlfühlen wird. Wobei der gute Klang und die wertige Verarbeitung ebenso wie die extrem lange Akkulaufzeit das wieder wettmachen.

Legt jemand seinen Fokus vorallem auf Gaming, dann lohnt es sich auch, über das Astro A50 von Logitech nachzudenken. Dem fehlt zwar nativ ein Spatial-Sound-Profil und auch Noise Cancelling, aber dafür gibt es schon ab Werk eine Vielzahl von Set-ups für populäre Spiele. Und dazu noch eine Community, die diesbezüglich sehr produktiv ist und zahlreiche weitere Profile zum Download bereitstellt. Auch die Streaming-Option sowie die Konsolenanschlüsse sind für ambitionierte Gamer sehr spannend und sinnvoll.

Und wenn das alles zu teuer ist, gibt es ja noch das JBL Quantum 910 Wireless, das zwar bei Musik eventuell etwas Sound-Tuning braucht, aber bei Spielen und Filmen eine Menge Spaß macht.

So testet STEREO Gaming-Headsets

Gaming-Headsets sind im besten Fall echte Multitalente, die sowohl bei Spielen als auch bei Filmen und Musik sowie bei Sprache überzeugen sollen.

Testkriterium Klang: Zur Bewertung des Klangs kommen im Spielebereich ein Action-Adventure, ein Shooter sowie ein Rennspiel zum Einsatz, die alle Dolby Atmos unterstützen. Zusätzlich wird der Raumklang und „Kinosound“ mithilfe von Dolby-Atmos- Filmsequenzen bewertet. Die Musikwiedergabe-Beurteilung erfolgt mittels einer Amazon-Music-Playlist aus verschiedenen Genres in maximaler Qualität und im Stereobetrieb.

Testkriterium Bedienung: Gaming-Kopfhörer sind nicht zuletzt wegen der zusätzlichen Mikrofoneinstellungen und der Teils ins Betriebssystem integrierbaren Apps komplexer als normale Headsets. Wir bewerten, wie gut und intuitiv man sowohl bei der Software als auch am Gerät selbst mit dieser Komplexität umgehen kann. Durch die teils vielen Tasten an den Hörern gibt es zudem ein gewisses Risiko versehentlicher Fehlbedienung. Auch das wird beurteilt.

Testkriterium Ausstattung: Verschiedene Anschluss- oder Ladekabel, ausdauernde Akkus, die Möglichkeit zur Klangregelung oder auch die Fähigkeit zur 3D-Audiowieder- gabe sind wichtige Ausstattungsmerkmale für ein Headset. Aber auch die Verarbeitung der Geräte spielt eine wichtige Rolle. Umso mehr, als man ein Gaming-Headset vielleicht auch mal mitnimmt zur LAN-Party und dabei nicht immer sanft mit ihm umgeht.

So funktioniert Virtual 3D

Kopfhörer gaukeln dem Ohr 3D-Klang vor. Das Ganze ist ein Software-Trick.

Spatial Audio oder immersiver Klang ist gerade bei Spielen immens wichtig, gewinnt aber auch bei (Live-)Musik zunehmend an Bedeutung, weil es einfach dem natürlichen Hören näherkommt. Nun besitzt aber kein Kopfhörer sieben oder mehr einzelne Treiber, sondern in aller Regel nur zwei. Um damit trotzdem ein räumliches Klangbild zu erzeugen, muss man die akustischen Grundlagen des Hörens kennen. Vereinfacht gesagt, verortet das menschliche Gehirn Geräusche anhand von akustischen Differenzen zwischen rechtem und linkem Ohr an eine bestimmte Stelle. Das sind zum einen minimale Unterschiede in der Laufzeit einer Schallwelle, sobald diese nicht direkt mittig vor dem Hörer erzeugt wird. Gleiches gilt für Differenzen beim Schalldruck. Außerdem gibt es bei den Schallwellen Verzerrungen, abhängig vom Hörwinkel, aus denen das Gehirn dann ein Raumempfinden generiert.

Mittels digitaler Audiotechnik kann man heute nun jeden Ton als Klangobjekt definieren, das gemäß seiner designierten Positionierung im Raum moduliert wird. Ein Ton wird also schon so erzeugt, wie ihn die Ohren in der Realität wahrnehmen würden. Dadurch, dass die tatsächliche Schallquelle in Form des Headsets ortsfest bleibt, entsteht so für das Ohr ein dreidimensionaler Klangeindruck. Im Grunde passiert hier also nichts anderes als das, was eine Grafikkarte bei Bildern macht, wobei das Ganze beim Sound nicht so rechenintensiv ist.

Man braucht entsprechend auch keine speziellen Headsets oder 3D-fähige Soundkarten. Unter Windows liefert das Betriebssystem selbst mit Sonic für Kopfhörer eine Software, die auf die Audioausgabe aufgeschaltet wird. Auf die gleiche Weise ist auch Dolby Atmos for Headphones nachrüstbar; die App Dolby Access bietet eine Kaufoption für Kopfhörer-3D-Sound.



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