Fosi Audio ZP3 & V3 Mono im Test: echtes HiFi für Günstig?
Fosi Audio ist durch preiswerte und kompakte Produkte bekannt geworden. Was die bisher nur via Amazon oder beim Hersteller erhältliche Vorstufe ZP3 und die Mono-Endstufen V3 Mono können, lesen Sie hier.

Drei Geräte, die zusammen keine 500 Euro kosten und großen High-End-Boliden im vier- oder gar fünfstelligen Preisbereich ernsthaft das Terrain streitig machen sollen? Glaubt man den teils euphorischen Beschreibungen und Rezensionen in den sozialen Netzwerken und beim Versandhändler mit dem großen A, vermögen die leichtgewichtigen Winzlinge von Fosi Audio, Vorverstärker ZP3 und Mono-Endstufen V3 Mono, genau das.

Dann werfen wir doch zunächst mal einen Blick auf Vorder-, Rück- und Unterseite des Vorverstärkers ZP3, der wie seine beiden Mitstreiter zur Leistungsverstärkung schlicht, aber keineswegs billig gewandet daherkommt. Lediglich auf Sekundärtugenden wie chromblitzende, fingerdicke Frontplatten oder aufwendige Dämpfungsfüße muss der geneigte Interessent verzichten. Für Aufmerksamkeit sorgt lediglich der orange glänzende Lautstärkeregler beim ZP3.
Ist der Fosi Audio ZP3 symmetrisch aufgebaut?
Der ZP3 ist Gerüchten zufolge ein symmetrisch aufgebauter Vorverstärker, der inklusive einer Kunststoff-Fernbedienung für 199 Euro den Besitzer wechselt! Nach Rückfrage beim Hersteller müssen wir all jene enttäuschen, die den Gerüchten Glauben geschenkt haben. Denn nach Rücksprache konnten wir klären, dass es sich trotz der symmetrischen Ein- und Ausgänge mit XLR-Anschluss nicht um eine echte symmetrische Schaltung handelt.

Außergewöhnlich: In der Anleitung findet sich ein Hinweis darauf, dass man den Klang durch den Austausch eines Chips individuell beeinflussen kann. Unser aus früher Serienproduktion stammendes Testmodell des ZP3 ist jedoch so gebaut, dass wir nicht unbedingt dazu raten können, ihn aufzuschrauben, wenn man nicht über hinreichendes handwerkliches Geschick verfügt.
Steuerung des Fosi Audio ZP3 im Test
Was bei der Beschäftigung mit dem Eingangswahlschalter des ZP3 auffiel, war seine Doppelfunktion, denn zugleich dient er als Ein-/Ausschalter. Winzige LEDs zeigen den gewählten der drei vorhandenen Eingänge an. Die für den jeweiligen Eingang zuletzt gewählte Lautstärke merkt sich der ZP3, was auch sinnvoll ist, denn der Lautstärkeregler, der sich unendlich drehen lässt und keinen Anspruch auf perfekten Rundlauf erhebt, bietet keinen Anhaltspunkt für den eingestellten Pegel.

Die Klangregler lassen sich an der Unterseite überbrücken. Dort findet sich auch ein dreistufiger Schiebeschalter, mit dem sich der Frequenzgang des in Cinch und XLR vorhandenen Vorverstärkerausgangs auf 80 oder 120 Hertz begrenzen lässt. So kann die Anpassung zwischen Hauptlautsprechern und dem über eine eigene Cinchbuchse anschließbaren Subwoofer verbessert und die Belastbarkeit der Satelliten erhöht werden. Die Rückseite hat an den XLR-Anschlüssen auf die sonst üblichen Verriegelungshaken verzichtet, verfügt aber zur Ferneinschaltung anderer Fosi-Komponenten zusätzlich über 12-Volt-Triggeranschlüsse.
Kleiner Preis, gute Verarbeitung
Interessant ist, dass Fosi bei den Messdaten via Cinch bessere Werte angibt als über die XLR-Anschlüsse, was bestätigt, dass es mit der echten Symmetrie, die auch doppelten Bauteileaufwand erfordern würde, in der Tat nicht ganz so weit her ist.

Die Verarbeitung geht dafür absolut in Ordnung, speziell dann, wenn man einen Blick auf das Preisschild wirft. So entdecken wir ELNA-Kondensatoren, die für ihre Rauschfreiheit und Verzerrungsarmut ebenso bekannt sind wie für ihre Langzeitstabilität, Relais von Omron und ein hochwertiges IC zur Lautstärkeregelung, das für höchste Kanalgleichheit sorgt. Auch das Thema Betriebssicherheit fand Beachtung: Bei zu hohen Spannungen, Stromimpulsen oder Überhitzung schaltet sich der ZP3 so lange ab, bis sich die Situation wieder normalisiert hat.
Was können die Fosi Audio V3 Monos?
Bevor der ZP3 vor wenigen Wochen auf den Markt kam, hatten bereits die Mono-Endstufen V3 Mono für einiges Aufsehen bei kostenbewussten Musikhörern gesorgt. Diese Winzlinge, die ohne die externen Netzteile kaum größer als eine Schachtel Zigaretten sind, leisten laut Hersteller 240 Watt Sinus pro Stück und sollen in der Lage sein, auch schwierig zu betreibende Lautsprecher mit einer Impedanz unter 3 Ohm problemlos zu bedienen – zumindest, wenn die von uns mitbestellten großen Netzteile mit 48 Volt und 10 Ampere Leistungsfähigkeit zur Anwendung kommen.
| Fosi Audio | |
|---|---|
| ZP3 | |
| Produktart / Preisklasse | Vorverstärker / bis 500 Euro |
| Internetadresse | www.fosiaudio.com |
| Preis in Euro | 199 |
| Abmessungen (BxHxT) in cm | 23,9×16,4 x5,4 |
| Gewicht in kg | 1.1 |
| Deutschlandvertrieb | Audionext |
| Kontakttelefonnummer | 492015073950 |
| Verstärker-Art (Transistor, Röhre) | Transistor |
| Klang 55, % | sehr gut 1,3 |
| Klangqualität | Exzellenter Klang für´s Geld |
| Messwerte 15 % | sehr gut 1,3 |
| Ausgangswiderstand (in Ohm) | befriedigend (770) |
| Intermodulation: 300mV (in Prozent) | sehr gut (0,0022) |
| Maximale Ausgangsspannung (in Volt) | sehr gut (16,1) |
| Kanaltrennung (30 mV bei 10 kHz; in Dezibel) | sehr gut (90) |
| Gleichlauf-Lautstärkesteller bei -60dB (in Dezibel) | sehr gut (0,057) |
| Obere Grenzfrequenz (in kHz) | sehr gut (>80) |
| Klirrfaktor bei 1 kHz: 300mV (in Prozent) | sehr gut (0,0068) |
| Rauschabstand: 300mV / MM / MC (in Dezibel) | nicht messbar |
| FFT-Spektrum | gut |
| Stromverbrauch Leerlauf (in Watt) | sehr gut (3,6) |
| Ausstattung 15 % | befriedigend 2,9 |
| Haptik & Verarbeitung | gut |
| Anzahl analoger Eingänge (Cinch/XLR) | 3 (2x Cinch; 1x XLR) |
| Besondere Schnittstellen | keine |
| Klangregelung oder Raumeinmessung | ja |
| Farbvarianten/Ausführungen | nur schwarz |
| Harter Netzschalter | ja |
| Funktionsumfang erweiterbar | nein |
| Handhabung & Bedienung 15 % | gut 2,3 |
| Qualität der Fernbedienung | gut |
| Bedienung am Gerät / Anzeige & Display | gut |
| Qualität der Anleitung | gut |
| Garantie in Jahren | befriedigend (2) |
| Testergebnis | gut 1,7 |
Natürlich ist dieses Leistungsangebot bei dem zur Verfügung stehenden, geradezu winzigen, als Kühlkörper dienenden Alu-Gehäuse und den lediglich an den Seiten vorhandenen kleinen Lüftungsöffnungen mit konventioneller Verstärkertechnik nicht möglich. Nur mit der Class-D-Technik, die lediglich einen sehr geringen Teil der Leistung in Wärme umwandelt, lässt sich dieses Ziel verwirklichen. Bei Fosi hat man sich beim Verstärker-Chip aus dem Portfolio von Texas Instruments bedient – wahrlich keine schlechte Adresse. Ordentlich Wärme entwickeln die Monos aber dennoch bereits im Leerlauf.
Probleme von Class-D und ihre Lösung
Ein typisches Problem der Class-D-Technik ist einerseits der durch die technisch unabdingbaren eingesetzten Filter zu hohen Frequenzen hin begrenzte Frequenzumfang. Unabdingbar deshalb, weil die Schaltnetzteile, die ohne klassischen Ringkerntrafo auskommen, sich mit ihrer Schaltfrequenz störend ins Klangbild einmischen würden. Zusätzlich ändert sich der Frequenzumfang auch noch je nachdem, welchen Impedanzverlauf der angeschlossene Lautsprecher hat. Klassische Verstärker sind, eine sorgfältige Konstruktion inklusive hochwertigem Netzteil vorausgesetzt, dagegen so gut wie immun gegen diese Artefakte.

Bei Fosi hat man deshalb eine eigene Korrekturschaltung entwickelt, die eine weitgehende Souveränität gegenüber schwankenden Impedanzen aufweisen soll. Zudem soll diese PFFB – das Kürzel steht für „Post Filter Feedback“ – getaufte Schaltung sich auch durch geringe Verzerrungen und einen erweiterten Frequenzbereich auszeichnen. PFFB bedeutet, dass nach einem Filter, das durch das eingesetzte Schaltnetzteil verursachte Störfrequenzen beseitigt, eine Korrekturschaltung darauf achtet, dass der Frequenzgang weit über den Hörbereich hinaus linear bleibt.
Gute Bauteile als Grundlage
Auch in den V3-Mono-Verstärkern finden sich zahlreiche Bauteile renommierter Hersteller aus aller Welt: Je nach Einsatzzweck Kondensatoren von WIMA, ELNA und Nichicon sowie der bereits erwähnte Class-D-Verstärker-Chipsatz TPA3255 von Texas Instruments lassen auf eine solide Konstruktion für guten Klang und eine hohe Lebenserwartung hoffen. Schutzschaltungen gegen Kurzschluss und Überhitzung sowie statische Aufladungen sorgen zudem für einen störungsfreien Betrieb.

Wer Experimente mag, kann sich am Klang-Tuning durch den Austausch eines der servicefreundlich auf einem Sockel eingesteckten Op-Amp-Chips versuchen. Serienmäßig findet man sogenannte Operationsverstärker – im Prinzip eine in einem Chip integrierte Schaltung mit diversen Transistoren und Widerständen zur Spannungsverstärkung –, die sich durch eine ganze Reihe anderer Modelle ersetzen lassen.
Anschlüsse der Fosi Audio V3
Trotz der sehr kompakten Abmessungen offerieren die Fosi V3 vielseitige, flexible Anpassmöglichkeiten. So lässt sich mit den beiden Kippschaltern an ihrer Vorderseite die Wahl zwischen XLR und Cinchanschluss treffen, und die Nutzer können bestimmen, ob die Endstufe immer eingeschaltet sein soll, bei einem eintreffenden Signal zum Leben erweckt oder komplett ausgeschaltet wird.
| Fosi Audio | |
|---|---|
| V3 Mono | |
| Produktart / Preisklasse | Mono-Endverstärker (bis 500 Euro) |
| Internetadresse | www.fosiaudio.com |
| Preis in Euro | 220 (pro Paar) |
| Abmessungen (BxHxT) in cm | 10,5 x 3,5 x 14.5 |
| Gewicht in kg | 0,28 (pro Stück) |
| Deutschlandvertrieb | Audionext |
| Kontakttelefonnummer | 492015073950 |
| Klang 55, % | sehr gut 1,2 |
| Klangqualität | räumlich exzellent, sehr kräftig, tonal neutral und sauber im Bass |
| Messwerte 25 % | gut 2,0 |
| Dauerleistung pro Kanal an 4 / 8 Ohm bei 3% Klirr (in Watt) | sehr gut (214/116) |
| Impulsleistung an 4 Ohm (1kHz; in Watt) | sehr gut (305) |
| Intermodulation bei 5 Watt (in Prozent) | sehr gut (0,0011) |
| Dämpfungsfaktor an 4 Ohm (63Hz / 1kHz / 14 kHz) | sehr gut (51/54/34) |
| Kanaltrennung (in Dezibel) | sehr gut (>80,mono) |
| Obere Grenzfrequenz (in kHz) | ausreichend (36) |
| Klirrfaktor bei 5 Watt (in Prozent) | sehr gut (0,0011) |
| Rauschabstand bei 5 Watt (in Dezibel) | befriedigend (85) |
| FFT-Spektrum | gut |
| Stromverbrauch Leerlauf (in Watt) | befriedigend (34) |
| Ausstattung 10 % | gut 1,8 |
| Haptik & Verarbeitung | gut |
| Anzahl der Eingänge (Cinch/XLR) | sehr gut (2xCinch/1xXLR) |
| Farbvarianten & Ausführungen | nur schwarz |
| Harter Netzschalter | ja |
| Handhabung & Bedienung 10 % | gut 2,0 |
| Bedienung am Gerät / Anzeige & Display | gut |
| Qualität der Anleitung | sehr gut |
| Garantie in Jahren | befriedigend (2) |
| Testergebnis | gut 1,6 |
Auf der Rückseite entdecken wir dann je ein Paar Anschlussbuchsen für linken und rechten Kanal in Cinch- und XLR-Ausführung, die beide gleichzeitig belegt werden dürfen, sodass die Endstufen wahlweise in ein Stereo- oder ein Mehrkanalsystem eingebunden werden können und man nur an der Frontseite umschalten muss. Zwei winzige Buchsen für den Anschluss von mit Bananansteckern konfigurierten Lautsprecherkabeln finden sich ebenfalls. Kabelschuhe oder blankes Kabel sind hier nur schwierig festzuschrauben und deshalb lediglich als Notlösung zu empfehlen.
Großes externes Netzteil
Um Vorverstärker mit unterschiedlich hoher Ausgangsspannung mit bestmöglichem „Übersetzungsverhältnis“ – also elektrisch optimal angepasst – betreiben zu können, lässt sich der Verstärkungsfaktor an der Rückseite außerdem noch zwischen 25 und 31 Dezibel umschalten. Ganz rechts befindet sich dann der Anschluss für das externe Netzteil. Dieses fällt größer aus als der eigentliche Verstärker, kann aber abseits der V3 unauffällig und versteckt untergebracht werden. Was vielleicht eine der möglichen Erklärungen für den großen Erfolg von Fosi ist. Die gesamte Modellpalette ist sehr kompakt und findet auch dort Platz, wo nur begrenzte Stellmöglichkeiten vorhanden sind oder eine möglichst unauffällige Integration in ein gegebenes Umfeld erfolgen soll.

Das optische Vergnügen ließe sich aus unserer Sicht aber noch steigern, wenn die Geräte von den Abmessungen besser aufeinander abgestimmt wären, statt in Höhe, Breite und Tiefe mit individueller Größe in Erscheinung zu treten. Für Anhänger eines traditionellen HiFi-Altars, auf dem die Geräte stolz präsentiert werden, sind diese Produkte sicherlich nicht entwickelt und hergestellt. Dennoch ist der von Fosi eingeschlagene Weg ein Angriff auf viele Hersteller, die erstens nicht in diesen großen Stückzahlen und zweitens auch nicht mit den geringen Produktionskosten in einer eigenen Fertigungsstätte aufwarten können.
Wieso kosten Fosi-Geräte so wenig?
Ebenso wichtig dürften aber für die Preisgestaltung die Punkte Aufwand bei Gehäuse und Verpackung sein, die bei Fosi deutlich geringer als üblich sind. Wenn es jedoch das Ziel der Chinesen ist, den HiFi-Virus in ein neues, überwiegend junges und finanziell schwach ausgestattetes Publikum zu übertragen und so dort das Interesse an hochwertiger Musikübertragung zu wecken und zu festigen, dann könnte sich die aktuelle Strategie vielleicht sogar für die gesamte Branche als kluger Schachzug erweisen. Schließlich gilt es als gesicherte Erkenntnis, dass zufriedene Kunden steigende Ansprüche haben und erneut kaufen, während unzufriedene Kunden dem Hobby alsbald den Rücken kehren.

Dass man Gefahr läuft, mit den Fosis die Freude an der Musik und am Hobby rund um deren Wiedergabe zu verlieren, ist nach unserer Einschätzung und den mit den Produkten gemachten Erfahrungen ein nicht zu befürchtendes Szenario. Denn die überlegte Konstruktion und die technische Eigenständigkeit in Kombination mit der praxistauglichen Ausstattung und der anspruchsvollen Verarbeitung geben starken Anlass zu der Hoffnung, dass die Fosis vielen Menschen die Tür zu dauerhaftem und hochwertigem Musikgenuss weit aufstoßen werden. Und nicht zuletzt der Klang, über den es nun zu berichten gilt, darf getrost als gelungene Überraschung, wenn nicht als kleine Sensation gewertet werden.
Wie klingen ZP3 und V3 von Fosi Audio?
Bei mehr als 200 Watt Sinusleistung pro Kanal sollte ein Verstärker beherzt zupacken können. Das war durchaus zu erwarten. Nicht ganz so selbstverständlich sind aber weniger ohrenfällige Tugenden, weil sie sich in den feineren Strukturen der Musik verbergen und so auch eher dem aufmerksam und intensiv die Darbietung Genießenden auffallen. Die Fosi-Kombi spielte weder das spektakuläre Bassungeheuer noch den nervös aufspielenden Hochtonartisten, Übertreibungen in jedweder tonalen Richtung waren nicht zu erkennen. Bei den Fosis handelt es sich um Verstärker mit einer gehörigen Portion an musikalischer Aufrichtigkeit in ihrem Klangbild.

Eine beeindruckende Kostprobe lieferten die Fosis, als wir Fela Kuti und „Lady“ hörten. Wie die kompakten Verstärker den Legendenstatus genießenden afrikanischen Musiker hier mit Chor, diversen Perkussionsinstrumenten, Gitarre, Orgel und E-Bass sauber auseinanderdröselten, ohne dass das Klanggeschehen darüber in seine Einzelteile zerfallen wäre, strafte das Preisschild Lügen. Dabei sind geringe Unterschiede zwischen der Cinch- und der XLR-Verbindung aufgefallen: Über Cinch wirkte das Klangbild einen Hauch runder und geschmeidiger, etwas weniger kratzig als via XLR-Verbindung. Der Bass federte, war nicht aufgeblasen und wirkte gut kontrolliert. Etwas charmanter und authentischer haben wir Kutis Stimme zwar schon gehört. Allerdings konnte sich niemand aus dem Auditorium erinnern, das zu diesem Preis erlebt zu haben. Und besonders erfreulich war dabei, dass die Kombination aus ZP3-Vorverstärker und V3-Endstufen dabei nicht die Muskeln spielen lassen musste, sondern sich der Klangzauber mit verschiedenen Lautsprechern bereits bei Lautstärken entfaltete, die als nachbarschaftsfreundlich und gehörschonend gelten dürfen.
Klangtest und Fazit zu den preiswerten Geräten
Mindestens ebenso wichtig wie eine große Detailfülle sind aber Emotionen – und wo entstehen sie intensiver als bei einer Live-Darbietung? Eric Clapton organisiert seit Jahren das „Crossroads Festival“. Gary Clark Jr. gab dort eine kleine Kostprobe seines überragenden Könnens, als er im September 2023 mit „Habits“ auf der Bühne der Crypto.com Arena in Los Angeles auftrat. Gesang, Gitarre und rhythmische Schläge auf den Korpus derselben – mehr war nicht nötig, um das Publikum in Verzückung zu setzen. Und über die Fosis kam erfreulicherweise auch eine ganze Menge der Atmosphäre der rund 15.000 Besucher fassenden Halle hinzu. Die Unterschiede zu einem kleinen Club oder gar einer Studioeinspielung waren dank der räumlichen Abbildungseigenschaften erstaunlich deutlich heraushörbar, wenn auch noch ein ganzes Stück von einzigartig oder live-haftig entfernt.

Dies gilt sowohl im Vergleich zu einem richtig guten, aber noch bezahlbaren Vollverstärker, erst recht aber gegenüber einer kostspieligen Vor-/Endverstärker-Kombi. Teure und edle High-End-Geräte sind also auch in klanglicher Hinsicht in absehbarer Zukunft nicht so überflüssig, wie es in diversen Onlineforen zu lesen war. Wenn ein Hype durchs Netz geht, gehören Übertreibungen und Verallgemeinerungen halt leider meist dazu. Dennoch: Für relativ wenig Geld gibt es mit den Fosis mehr Klang und Vielseitigkeit als je zuvor! Wenn das kein Grund zum Feiern ist!
