Streaming überholt Radio

Der Bundesverband Musikindustrie veröffentlicht nicht nur Absatz- und Umsatzzahlen, sondern lässt in einer alljährlichen Umfrage auch erheben, welche Musikmedien wie oft genutzt werden. Ergebnis: Musik-Streaming konnte von 20 % der gesamten Musik-Nutzungszeit Ende 2015 auf gut 30 Prozent Ende 2016 zulegen und damit die Radionutzung (27 %) überholen – allerdings nur, wenn man kostenpflichtiges und…

Der Bundesverband Musikindustrie veröffentlicht nicht nur Absatz- und Umsatzzahlen, sondern lässt in einer alljährlichen Umfrage auch erheben, welche Musikmedien wie oft genutzt werden. Ergebnis: Musik-Streaming konnte von 20 % der gesamten Musik-Nutzungszeit Ende 2015 auf gut 30 Prozent Ende 2016 zulegen und damit die Radionutzung (27 %) überholen – allerdings nur, wenn man kostenpflichtiges und werbefinanziertes Audio-Streaming und Musik-Video-Streaming (Youtube & Co.) zusammenzählt. Es folgt mit gut 19 % die Wiedergabe lokal gespeicherter Musikdateien, noch vor dem Abspielen physischer Tonträger (17 %). Dieses Ranking deckt sich so gar nicht mit den gemeldeten Verkaufszahlen, bei denen CD & Co. noch immer mit großem Abstand vorn liegen. Das zeigt: CDs werden zwar oft gekauft, aber vergleichsweise selten gehört, während gestreamte Songs, aber auch gespeicherte Dateien, sich bequem in beliebig langen Playlists abspielen lassen und sicherlich oft im Hintergrund laufen – und natürlich unterwegs auf dem Smartphone. Zu bedenken bei den Ergebnissen ist auch, dass es sich um eine Online-Umfrage handelt, die womöglich einen Teil der eher „konservativen“ Nutzer gar nicht erfasst.