Zoff um WDR 3

Der Westdeutsche Rundfunk will sein Kulturradio WDR 3 reformieren – und dagegen laufen zahlreiche Betroffene Sturm. In einem Offenen Brief an Intendantin Monika Piel kritisieren sie, dass das viermal täglich ausgestrahlte „Journal“ – je acht Minuten politischer Berichterstattung – gestrichen werden soll, und dass Sendeplätze für Kulturmagazine und Musik- und Literatur-Features wegfallen sollen. Den Offenen Brief haben mittlerweile via Internet an die zehntausend Unterstützer unterschrieben. Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz (Foto) antwortete den Kritikern, es gehe nicht um Streichungen – vielmehr sollten die Profile der Hörfunkwellen geschärft, WDR 3 mehr Richtung Musikprogramm ausgebaut und die politische Berichterstattung in WDR 5 gebündelt werden, um Dopplungen zu vermeiden. Der Etat von WDR 3 werde nicht gekürzt, und es würden keine Stellen abgebaut. Er wirft den Kritikern vor, sie hätten ein „Kulturradio-Verständnis, das in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts modern war“. Der Hörfunk müsse sich an neue Mediennutzungsgewohnheiten der Menschen anpassen. Der WDR-Rundfunkrat will sich unter dem Eindruck der Proteste noch einmal mit den Reformplänen befassen.

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