Darüber ist lange spekuliert worden: Wann der Streaming-Primus Spotify seine Dienste auch in Deutschland anbietet. Seit heute tut er es: Aus dem Katalog von 16 Mio. Songs kann jeder Titel gezielt ausgesucht werden – die ersten sechs Monate nach Anmeldung gratis, mit Werbung, aber unbegrenzt. Nach Ablauf der sechs Monate haben Gratis-Nutzer zehn Stunden im Monat frei, wobei sie nicht verbrauchte Stunden ansparen können. Allerdings kann jeder Titel insgesamt nur fünf Mal gehört werden. Ohne diese Einschränkungen und ohne Werbung kostet das Abo fünf Euro pro Monat – zahlbar mit Kreditkarte oder über Paypal. Damit lässt sich Spotify auf dem Desktop nutzen, wozu eine spezielle Anwendung installiert werden muss. Wer die Spotify-Musik auch auf dem Handy und auch ohne Mobilfunk- oder WLAN-Verbindung hören möchte, zahlt zehn Euro pro Monat. Dabei erhöht sich auch die Bitrate: von 160 auf 320 kBit/s. Fürs Streaming via Mobilfunk ist aber auch eine Version mit 96 kBit/s verfügbar. Als Codec setzt Spotify Ogg Vorbis ein. Es können aber auch eigene Musikdateien in den Spotify-Player importiert werden, allerdings nur in den Formaten MP3 und AAC. Über die HiFi-Anlage kann man Spotify mit dem Sonos-System, Logitechs Squeezeboxen, einigen Onkyo-Geräten und den Streamium-Modellen von Philips nutzen – dies allerdings nur mit dem Premium-Abo. Spotify hat derzeit über zehn Mio. Nutzer in 13 Ländern, davon drei Mio. zahlende Abonnenten. Der Dienst wurde 2008 in Schweden gegründet und hat nach eigenen Angaben bisher schon 200 Mio. Euro an Lizenzgebühren an die Musikindustrie allein in Europa ausgeschüttet.
