Saint Lu live in Köln

| Andreas Kunz

Direkt in den Bauch

Ambitionierte Rockmusiker scheinen heute einen Zwang zu verspüren: Um Gnade vor einem anspruchsvollen Publikum zu finden, vermeiden sie gängige Songstrukturen, was bisweilen reichlich verkopft daherkommen kann. Ganz anders Saint Lu: Die gebürtige Österreicherin verwendet ganz ohrenscheinlich Sounds und musikalische Muster von Meistern des Rock, Blues und Soul wie Jimi Hendrix, Led Zeppelin oder Aretha Franklin, ohne dass jedoch der Eindruck entsteht, hier würden Versatzstücke irgendwie aufgewärmt.

Was ganz sicher auch an ihrer Persönlichkeit liegt, wie ihr Konzert im Kölner Underground am 17.4. unterstreicht. Auf der kleinen Bühne präsentiert sich Saint Lu als Rampensau im besten Sinne, die immer wieder den Kontakt zum Publikum sucht und es zum Mitklatschen und -singen der eingängigen, aber nie abgeschmackten Songs animiert Gitarrist (etwas zu leise) und Drummer (die Bassspur wurde eingespielt) schaffen ein Fundment, auf dem Saint Lu´s soulig-rockige Reibeisenröhre ihren ganzen Charme entfaltet – ein Sound, der nicht nur aufs  Herz, sondern auch auf tiefere Körperregionen zielt. Mitreißend.


Foto: Bella Lieberberg

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