Voormann, Niedecken bei der Preisverleihung (Foto: BVMI, Wüstenhagen)
Voormann, Niedecken bei der Preisverleihung (Foto: BVMI, Wüstenhagen)

Musikindustrie

Klaus Voormann gibt Echo zurück

| Ulrich Wienforth

Aus Protest gegen antisemitische Textzeilen der Rapper Farid Bang und Kollegah in ihrem Album „Jung, brutal, gutaussehend 3“, das den Echo 2018 in der Kategorie „Hip-Hop/Urban National“ erhalten hatte, gab Klaus Voormann heute den Echo für sein Lebenswerk zurück. „Meinen Laudator und Freund Wolfgang Niedecken und mich derart ins offene Messer laufen zu lassen, indem man uns beide und große Teile des Saalpublikums damit in Schockstarre versetzt hat  – und das obwohl wir nicht eine Textsilbe verstanden haben – zeugt nicht für die Wertschätzung einer Lebenswerk-Auszeichnung“, schreibt er in einem Statement. In seiner heutigen Stellungnahme rechtfertigt der Veranstalter, der Bundesverband Musikindustrie, die Auszeichnung für die Rapper: „Der Publikumspreis ECHO ist – bis auf ausgewählte Kategorien, wie beispielsweise das Lebenswerk und der Preis für soziales Engagement – das Ergebnis von Verkäufen und einer darauf folgenden Juryabstimmung. In strittigen Themen rufen wir den unabhängigen ECHO-Beirat an, der sich im aktuellen Fall mehrheitlich gegen einen Ausschluss entschieden hat.“ Aufgrund der aktuellen Debatte wolle man nun aber die Vergabekriterien überarbeiten. Auch das Notos-Quartett, das im vorigen Jahr mit dem Echo-Klassik-Nachwuchspreis ausgezeichnet worden war, hatte am Wochenende seinen Preis aus Protest zurückgegeben.

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