iTunes zieht in die Wolke

Mit einem Paukenschlag stellte Apple gestern Nacht auf der Entwicklerkonferenz in San Francisco gleich drei neue Software-Produkte vor und läutete damit die „Nach-PC-Ära“ ein. Es sind dies: iOS 5, die neueste Version des Betriebssystems für die Apple-Portis, OS X 10.7 „Lion“, das neue Betriebssystem für Mac-Notebooks und Desktops sowie „iCloud“, ein kostenloser Service zur Speicherung von Inhalten „in der Wolke“, also via Internet auf Apple-Servern. Erstmals werden sich mit dem neuen Triumvirat die Apple-Portis vom PC abnabeln: Sie müssen nicht mehr zum Synchronisieren oder zum Software-Update an den Rechner angeschlossen werden, sondern nehmen direkt via WLAN Kontakt zu den Apple-Servern auf. Von dort werden alle Inhalte auf allen Portis und Rechnern des Nutzers automatisch synchronisiert. Eine neue E-Mail, die auf dem iPhone angekommen ist, wandert automatisch auch in den Posteingang auf dem Notebook. Dasselbe gilt für Fotos, Apps, Bücher, Musik und mehr. Für Musik allerdings mit Einschränkungen: Nur die im iTunes Store gekauften Titel werden automatisch auf alle angemeldeten Geräte des Nutzers heruntergeladen. „iTunes in the Cloud“ nennt sich diese Funktion. Wer seine komplette Musiksammlung, also auch die von CDs gerippten Songs, via Cloud verfügbar haben möchte, kann für 25 Dollar im Jahr den Dienst „iTunes Match“ abonnieren. Dabei werden die Alben aber nicht hochgeladen, sondern aus dem iTunes Store im AAC-Format mit 256 kBit/s zur Verfügung gestellt – sofern sie dort verfügbar sind. Nur solche Songs, die nicht im iTunes-Sortiment gefunden werden, lädt iTunes Match tatsächlich vom eigenen Rechner hoch. Dieser Dienst ist aber vorerst nur für US-Kunden buchbar – vermutlich hat sich Apple noch nicht für andere Märkte mit der Musikindustrie über diese urheberrechtlich heikle Transaktion geeinigt. iOS 5 und der iCloud-Dienst werden ab Herbst 2011 kostenlos erhältlich sein. Gratis sind auch 5 GB Speicherplatz in der Cloud, wobei die gekauften Inhalte aus dem iTunes Store nicht mitrechnen. iOS 5 läuft auf iPhone 4 und 3GS, iPad 2, iPad sowie iPod touch der dritten und vierten Generation. iCloud lässt sich auch auf PCs mit Windows 7 oder Vista nutzen, sowie auf Macs mit dem neuen Betriebssystem 10.7, das im Juli erscheint. OS 10.7 wird nur als Download verfügbar sein, nicht auf DVD, und es wird nur als Upgrade für OS 10.6 angeboten, für 24 Euro. Wer noch eine ältere Version nutzt, muss zunächst auf 10.6 upgraden. Als Systemvoraussetzung für OS 10.7 nennt Apple einen Intel-basierten Mac mit Core 2 Duo, i3, i5, i7 oder Xeon Prozessor und 2GB RAM. Das Foto zeigt Apple-Chef Steve Jobs bei der Präsentation in San Francisco - diesmal ohne Rollkragenpulli.

 

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