EBU-Richtlinie R128

Ende des Lautheitskriegs im Radio?

Die Fernsehsender haben den Anfang gemacht und schon vor einigen Jahren auf die Ton-Aussteuerung nach EBU-Richtlinie „R128“ umgestellt. Dadurch sollen Lautstärkesprünge zwischen verschiedenen Programmbestand- teilen, aber auch beim Umschalten zwischen den Sendern vermieden werden. Jetzt folgen die ersten Radioprogramme diesem Beispiel: Den Anfang macht SWR Info, das ab sofort nach R 128 aussteuert. „Alle anderen ARD-Hörfunkprogramme werden folgen,“ schreibt der SWR. Das ist insofern interessant, als damit auch die leidige Dynamikkompression, bekannt als „Lautheitskrieg“, überflüssig würde. Bisher steuern die Sender so aus, dass die Pegelspitzen gerade eben die Aussteuerungsgrenze erreichen. Setzt man nun eine Dynamikkompression à la Optimod ein, werden die Pegelspitzen gekappt, so dass sich das Signal permanent nahe der Aussteuerungsgrenze bewegt – und entsprechend lauter klingt als ein Programm ohne Dynamikkompression. Bei R 128 wird dagegen so ausgesteuert, dass alle Programme annähernd gleicht laut klingen. Das heißt: Dynamikkomprimierte Musik muss im Pegel zurückgenommen werden – womit die Kompression ihren Sinn verfehlt hat. Wenn also künftig auch die Musiksender nach R128 aussteuern, könnte das die Dynamik und damit die Klangqualität im Radio erheblich verbessern. Ob freilich die Privatradios mitziehen, steht auf einem anderen Blatt.

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