Deutschland auf Platz 3 beim Musikkauf

Nach den USA und Japan stieg Deutschland 2010 auf Platz 3 beim Umsatz mit Musikkonserven auf. Nicht etwa weil die Musikindustrie hierzulande zulegen konnte, sondern weil andere Länder stärker abrutschten als Deutschland. So fiel Großbritannien auf den vierten Platz zurück. Insgesamt büßte die Branche in Deutschland im vergangenen Jahr 5,5 Prozent beim Umsatz ein, wobei die Einnahmen aus dem Verkauf physischer Tonträger um gut 8 % zurückgingen, während der Download-Umsatz um gut 17 % nach oben kletterte. Diese Zahlen hat der Bundesverband Musikindustrie im April veröffentlicht. Dennoch entfallen auf die Scheiben zum Anfassen immer noch rund 86 % des Gesamtumsatzes, auf den elektronischen Vertrieb 12 %. Eine erstaunliche Steigerung, wenn auch auf niedrigem Niveau, legte die LP hin: Ihr Anteil am physischen Umsatz stieg um 38 % gegenüber dem Vorjahr – bleibt aber immer noch unter 1 %. Immerhin hat die LP damit die MusiCassette überholt – nach Wert, nicht nach Stückzahl. In absoluten Zahlen: knapp 100 Mio. CDs wurden 2010 in Deutschland verkauft, 0,6 Mio. Vinyl-LPs, 11 Mio. Download-Alben oder sonstige Bundles und 63 Mio. Einzel-Track-Downloads. Besonders stark legten bei den elektronischen Verkäufen die Alben zu, und sie stellen auch den größten Anteil am Download-Umsatz. Starkes Wachstum zeigen auch die Abo-Dienste von Napster & Co. Größter Musikhändler war 2010 in Deutschland, wenn man physische Scheiben und Downloads zusammennimmt, Amazon, gefolgt von Media Markt, auf Platz 3 Saturn, dann Drogeriemarkt Müller und auf Platz 5 iTunes. Unter den reinen Download-Shops belegt iTunes aber unangefochten Platz 1, gefolgt von Amazon und Musicload. In ihrer Jahresstatistik erfasst die Musikindustrie auch Konsumenten-Trends, zum Beispiel welche Bevölkerungsgruppen ein besonderes Interesse an Musik in hoher Klangqualität haben. Ergebnis: Männer in den Dreißigern. Begründung: Die haben den größten Anteil an Surround-Anlagen! Ob die Herrschaften da irgendetwas falsch verstanden haben? Nicht ohne Stolz verweist die deutsche Plattenbranche schließlich auf die Album-Charts 2010, wonach von den fünf Top-Titeln vier auf einheimische Produktionen entfallen. Die fünf Bestseller-Alben sind: 1. Unheilig „Große Freiheit“, 2. Peter Maffay „Tattoos“, 3. Lady Gaga „The Fame“, 4. Ich + Ich „Gute Reise“, 5. Lena „My Cassette Player“.

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