(Grafik: Sony)
(Grafik: Sony)

„360 Reality Audio“ von Sony: zurück zur Quadrophonie?

| UW

Sony hat auf der CES ein neues Tonformat vorgestellt, das – wie schon von Dolby Atmos bekannt – objektbasiert arbeitet und einzelne Instrumente an beliebiger Stelle im Raum positionieren kann. „360 Reality Audio“ basiert auf dem offenen Standard MPEG-H 3D Audio, der maßgeblich vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen entwickelt wurde – allerdings bisher nur für TV- und Virtual-Reality-Anwendungen gedacht ist. Sony wendet sich aber mit seinem System ausdrücklich an die Musik-Branche und hat bisher mit Warner Music und der Konzerntochter Sony Music zwei der drei Major-Labels als Unterstützer gewonnen. Existierende Mehrspuraufnahmen können in das neue Format konvertiert werden. Zum Kunden soll 360 Reality Audio über die Premium-Streaming-Dienste Deezer, Qobus und Tidal kommen, und für die Wiedergabe hat Sony zunächst Kopfhörer in Verbindung mit einer speziellen App vorgesehen. Andere Gerätehersteller hat Sony offenbar noch nicht im Boot, obwohl man dafür offen sei. Das klingt alles noch ziemlich unausgegoren und nach Zukunftsmusik. Vor allem stellt sich die Frage: Wollen wir bei reiner Musikwiedergabe mitten zwischen den Instrumenten sitzen? Das hat doch schon bei der seligen Quadrophonie nicht geklappt. Sinnvoll ist allenfalls, bei Live-Aufnahmen den Applaus um sich herum zu hören, aber brauchen wir dazu ein neues, objektbasiertes System? Tatsächlich kooperiert Sony mit dem Konzertveranstalter „Live Nation“, um bei Konzerten die Live-Atmosphäre einzufangen.

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