Deutschland trauert um den Walkman
Der Süddeutschen Zeitung war es sogar einen Kommentar auf Seite 1 des Wirtschaftsteils wert: Sony hat die Produktion des Walkman endgültig eingestellt. Eigentlich kommt die Nachricht vom Ableben des einstigen Kultobjekts nicht überraschend, und doch scheint sie die Schreibende Zunft durchzuschütteln. Den Spiegel-Online-Autor überkommen beim Gedanken an den Walkman Pubertäts-Erinnerungen, und die SZ beschwört mal…

Der Süddeutschen Zeitung war es sogar einen Kommentar auf Seite 1 des Wirtschaftsteils wert: Sony hat die Produktion des Walkman endgültig eingestellt. Eigentlich kommt die Nachricht vom Ableben des einstigen Kultobjekts nicht überraschend, und doch scheint sie die Schreibende Zunft durchzuschütteln. Den Spiegel-Online-Autor überkommen beim Gedanken an den Walkman Pubertäts-Erinnerungen, und die SZ beschwört mal wieder einen Kulturverfall. Das Wort „Bandsalat“ sei schon aus dem Duden verschwunden. Wie schön, wenn in der Rückschau selbst die übelsten Kapriolen einer verflossenen Technik im rosa Licht erscheinen. Vom erlesenen Klang des Walkman ganz zu schweigen – während MP3 und AAC (Foto: Sonys Flash-Walkman S 750) „ganze Frequenzbereiche verschlucken“, so der SZ-Kommentator. Und wenn einst der Bandsalat der größte anzunehmende Unfall gewesen sein, müsse man sich heute gleich eine zweite Festplatte in Reserve legen, „denn wer kann sich schon vor einem Computerabsturz schützen? Alles ist dann weg.“ Wer den Unterschied zwischen einem Computerabsturz und einem Festplatten-Crash noch nicht verstanden hat, sollte in der Tat lieber beim Cassettenspieler bleiben.