Wann Smart-TVs nach Hause telefonieren
Unlängst sorgten Medienberichte für Aufsehen, dass Samsung-Fernseher das Wohnzimmer aushorchen: Weil sie bei aktivierter Sprachsteuerung die gesprochenen Befehle zur Auswertung via Internet übertragen. Aber welche Daten übermitteln Smart-TVs sonst noch so? Das hat jetzt das Bayerische Landesamt für Datenschutz anhand von 13 Geräten verschiedener Hersteller untersucht. Ergebnis: Beim erstmaligen Einschalten suchen zwölf der 13 Smart-TVs…
Unlängst sorgten Medienberichte für Aufsehen, dass Samsung-Fernseher das Wohnzimmer aushorchen: Weil sie bei aktivierter Sprachsteuerung die gesprochenen Befehle zur Auswertung via Internet übertragen. Aber welche Daten übermitteln Smart-TVs sonst noch so? Das hat jetzt das Bayerische Landesamt für Datenschutz anhand von 13 Geräten verschiedener Hersteller untersucht. Ergebnis: Beim erstmaligen Einschalten suchen zwölf der 13 Smart-TVs ungefragt via Internet nach Software-Updates, laden die aktuellen Wetterdaten herunter, etc. Und nicht immer werden die Nutzer durch eine eingeblendete Datenschutzerklärung informiert. Alle getesteten Modelle haben eine eindeutige Gerätekennung, die häufig bei der persönlichen Registrierung mitgesendet wird, die also prinzipiell eine Personalisierung der gesendeten Daten zulässt. Auch beim Öffnen einer App übertragen elf der 13 Geräte verschlüsselte Daten zum App-Store. Und bei der Aufnahme des TV-Programms auf eine USB-Festplatte telefonieren sechs der Testkandidaten nach Hause. Selbst wenn man Musik, Fotos oder Videos von einem USB-Stick wiedergibt, teilen vier Modelle das ihrem Hersteller mit. Sogar beim ganz normalen Fernsehen übermitteln vier der getesteten Geräte Daten. Welche das genau sind, konnten die Tester wegen der Verschlüsselung nicht ermitteln. Und von welchen Herstellern die besonders aktiven Datenschleudern stammen, halten sie geheim. Sie fordern aber, dass eine anonyme Nutzung auch bei Smart-TV-Angeboten gewährleistet sein muss, und zwar in der Grundeinstellung des Gerätes. Thomas Kranig, Präsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutz: „Es darf nicht sein, dass die Unternehmen, die unrechtmäßig erhobene personenbezogene Daten zu Geld machen, dadurch die Produktion ihrer Fernsehgeräte subventionieren und billiger auf den Markt bringen können“.